'Mord im Stadtpalais' - Seiten 111 - 170

  • Witzig finde ich, dass sich Kommissar Zack ganz hemmungslos bei Mila bzw. im Hause Steinhäusel durchfrisst. :lache Aber so dumm ist das auch nicht: so unauffällig mit am Tisch sitzend erfährt er noch so ganz nebenbei interessante und wichtige Dinge wie z.B. von den Schuldscheinen.

    Ähnliches hab ich mir auch gedacht. :grin Auch alle anderen futtern ja munter weiter (und die die nichts essen, haben andere Gründe) ohne Angst vor einer möglichen Vergiftung. Also spätestens nach dem Arsenverdacht in der Teetasse würde ich in dem Haus nichts mehr zu mir nehmen. Aber anscheinend störts niemanden. :/


    So richtig "ernst" nehmen kann ich das Buch nicht. Ist wahrscheinlich aber auch so beabsichtigt. :lacheDie Charaktere sind teils schon arg übertrieben und die Ermittlungen haareraufend zäh. Als sie endlich draufgekommen sind, dass alle Marillentascherl wahrscheinlich vergiftet sind, dachte ich, jetzt gehts los! Aber wieder nichts. ;) Keine Untersuchung der restlichen Tascherln oder des Leichnams oder sonstiges.


    Bei den Verdächtigen gibt es nichts neues: die Ehefrau, der Arzt und der Apotheker. Nur wer davon oder welche Kombination oder ist es komplett eine falsche Fährte? Wir werden sehen...


    Schön finde ich ja die vielen liebevollen Details. Gankerl ist einfach herzallerliebst, wie er alle um den Finger wickelt. Und dann natürlich das Essen! :love: Da bekommt man direkt Lust, sofort nach Wien zu fahren, um österreichische Köstlichkeiten zu essen!


    Ich dachte, daß er gar nicht vergiftet wurde, sondern sich einfach überfressen hat.

    Er wurde ja an dem Tag von allen Seiten von allen verwöhnt, ihm sehr viel zugesteckt.

    Daß das sein Magen - der monatelang an Unterernährung litt - nicht mitmacht, fand ich jetzt nicht ungewöhnlich.

    Gute Idee! Ich habe auch schon überlegt, wo er wohl das Gift erwischt hat. Eine falsche Fährte ist eine weitaus einleuchtendere Erklärung!

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • So richtig "ernst" nehmen kann ich das Buch nicht. Ist wahrscheinlich aber auch so beabsichtigt. :lache

    Es gibt so eine Art Kriminalroman, bei dem der Kriminalfall selbst gar nicht so wichtig ist. Und so finde ich, ist es auch bei diesem Buch.

    Der Kriminalfall ist das Gerüst, um das man die Schilderung der Personen, der Umgebung, der Atmosphäre wickeln kann. Wenn es so schön gemacht ist, hat das viel Charme.

    Genau das fand ich auch. Das ist einfach eine schnuffige Weihnachtsgeschichte zum Mitraten. Es gibt was zum Rätseln, es ist heimelige Winteratmosphäre, es gibt lecker viel Essen... was will man mehr? Man sollte sich zum Lesen nur Tee/Kaffee/Glühwein und Plätzchen/Lebkuchen/Stollen parat legen, dann ist Wohlfühlen garantiert. :-]

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Die Vergiftung von Frau Steinhäusel und das was Schnaberl im Theater erfährt verstärkt meinen Verdacht mit dem Doktor. Bin mir aber gar nicht so sicher ob der nicht viel eher ein Hochstapler ist.

    Der Gedanke, dass Dr. Fellner gar kein richtiger Arzt sein könnte, kam mir auch schon. Er ist zu unbeteiligt, wirkt eher hilflos, bei dem Geschehen um Katharina Steinhäusel. Andererseits - wenn sie wirklich schauspielert, dann stecken die beiden womöglich unter einer Decke und er weiß ja schon, dass das nur gespielt ist und er ihr nicht helfen braucht.


    Ich dachte, daß er gar nicht vergiftet wurde, sondern sich einfach überfressen hat.

    Er wurde ja an dem Tag von allen Seiten von allen verwöhnt, ihm sehr viel zugesteckt.

    Daß das sein Magen - der monatelang an Unterernährung litt - nicht mitmacht, fand ich jetzt nicht ungewöhnlich.

    Wahrscheinlich ist es so. Ich hätte jetzt auch keine Idee, wo Gankerl überhaupt etwas Vergiftetes im Haushalt hätte zu sich nehmen sollen. Die Wurst aus der Speisekammer wird ja auch von anderen gegessen worden sein. Und hätten die Symptome dann nicht umgehend nach dem Verzehr auftreten müssen?


    Die Herren Sauerbach und Berndorf finde ich auch furchtbar, Johanna . Wobei Ottilie, so wie sie sich verhält, wohl gar nicht unter ihrem Ehemann leidet. Aber für Felicitas wünsche ich mir eher einen weltoffenen Mann, der mit ihr auf Augenhöhe steht.


    Felicitas heult den ganzen Tag und keiner fragt nach dem Grund.

    Der Tod des Vaters ist für mich Grund genug. ;)

    Hat der Kommissar nur einen Teil der Anwesenden verhört? Das glaub ich nicht. Ich denke eher, dass wir nicht von allen Verhören erfahren haben.

  • Es gibt so eine Art Kriminalroman, bei dem der Kriminalfall selbst gar nicht so wichtig ist. Und so finde ich, ist es auch bei diesem Buch.

    Der Kriminalfall ist das Gerüst, um das man die Schilderung der Personen, der Umgebung, der Atmosphäre wickeln kann. Wenn es so schön gemacht ist, hat das viel Charme.

    Das hast du schön zusammengefasst. So sehe ich dieses Buch auch. Der Kriminalfall dümpelt eher vor sich hin, aber die Atmosphäre in Milas Küche ist nahezu greifbar und macht den besonderen Reiz des Buches aus.

  • Dann wusste sie schon vorher von dem Tod bevor er eintrat? ;)

    Nein, vorher war sie unglücklich mit ihrem zukünftigen Mann und hinterher ist sie noch unglücklicher ob ihres zukünftigen Mannes. :lache

    Der Meisterdetektiv hockt eigentlich nur in der Küche und futtert die Vorräte leer. :lache

    Er macht das so geschickt wie Hercule Poirot und kommt irgendwann mit seinen Erkenntnissen um die Ecke. Wahrscheinlich kann er beim Futtern am besten denken. :rofl

  • Der Meisterdetektiv hockt eigentlich nur in der Küche und futtert die Vorräte leer. :lache

    Das siehst Du natürlich völlig falsch. Das sind verdeckte Ermittlungen: er horcht sich unauffällig unter den Dienstboten um, die ja üblicherweise unsichtbar agieren und daher alles mitbekommen, was im Haus vorgeht. Das Essen ist nur Tarnung. :lache:lache:lache

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Eher so wie Inspector Columbo: "Einen Keks futtere ich noch.".

    Also Columbo hatte ja auch eine Aufklärungsquote von ca. 100 % und gilt daher als Meisterdetektiv.

    Was Felix Zack natürlich noch unter Beweis stellen muss - aber da bin ich zuversichtlich, schließlich darf er ja auf Milas Spürnase vertrauen. :grin



    Der hatte ja sogar sein Frühstücksei dabei in der Jackentasche. :lache

    Es ist nie verkehrt, geEIgneten Proviant mit sich zu führen. :lache

  • Es gibt gar keine restlichen Tascherln mehr. Die einen sind im Müll und die anderen hat der Kommissar aufgefuttert. :grin

    Aber die im heruntergefallenen Tascherln stehen doch noch immer im Hof oder sind zumindest im Müll auf dem Hof. Also wäre es doch ein leichtes, diese sicherzustellen und zu untersuchen.


    Es gibt so eine Art Kriminalroman, bei dem der Kriminalfall selbst gar nicht so wichtig ist. Und so finde ich, ist es auch bei diesem Buch.

    Der Kriminalfall ist das Gerüst, um das man die Schilderung der Personen, der Umgebung, der Atmosphäre wickeln kann. Wenn es so schön gemacht ist, hat das viel Charme.

    Ihr habt damit völlig recht. Umfeld, Leute und in erster Linie Atmosphäre sind natürlich in so einem Buch viel wichtiger als der Kriminalfall. Aber so ganz egal ist er ja auch nicht und so fände ich etwas mehr zielgerichtete Ermittlungen schon gut.

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Eigentlich schon, aber es dauerte ja ewig bis Zack davon erfuhr. Das Zeug wurde bestimmt schon zusammen mit den toten Tieren irgendwo hingebracht.

    Meine Überlegung war eher, dass Sebastian - der ja nichts davon weiß - die toten Tiere verschwinden lässt, die Tascherln aber nicht (ist ja nicht sein Job). Aber kann natürlich gut sein, dass sie mittlerweile weg sind. :/

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Meine Überlegung war eher, dass Sebastian - der ja nichts davon weiß - die toten Tiere verschwinden lässt, die Tascherln aber nicht (ist ja nicht sein Job). Aber kann natürlich gut sein, dass sie mittlerweile weg sind. :/

    Oder Mila hat sie in die Tonne geworfen. Sie wurden ja nur achtlos daneben gestellt und nicht ordentlich entsorgt. Dass die Tascherl vergiftet waren, ist ihr ja erst viel später in den Sinn gekommen.