Freiheit - Angela Merkel

  • Ich höre es jetzt gerade und habe einfach richtige Probleme mit Corinna Harfouch. Oder Hafourch? Jedenfalls habe ich einfach immer das Bild der Schauspielerin im Kopf, welche ich nicht gerade sympathisch finde und das mag ich nicht. Es tönt mich leider sehr, sehr ab. Es hätte mir besser gefallen, Frau Merkel hätte es selbst gelesen. Mal sehen, wie lange ich das aushalte.

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

  • Das hätte dem Buch etwas sehr persönliches gegeben, wenn Merkel es selbst gelesen hätte.

    Ich lese ja das Buch, kann zu Corinna Harfouch daher wenig sagen.



    Den Abschnitt über die Ukraine habe ich auch mit Interesse gelesen.

    Die Proteste auf dem Maidan, die Annexion der Krim und dann die Geschehnisse im Donbass 2014.

    Merkel berichtet davon, aber man spürt heute noch die Hilflosigkeit von ihr und der EU. Die Sanktionen waren zu schwach, auch wenn aus G8 die G7 ohne Russland wurde.

  • Im fünften Teil „Deutschland dienen II“ kommt der lange erwartete Abschnitt mit der Flüchtlingswelle September 2015, der Hilfsbereitschaft der ehrenamtlichen Helfer, aber auch der fehlenden Solidarität vieler Länder bei der Verteilung der Flüchtlinge in Europa.


    Ein Satz der hängenbleibt:

    Es zeigt sich in beklemmender Weise, dass es in der Europäischen Union kein gemeinsames Verständnis gab, wofür die EG einst gestanden hatte: Solidarität und geteilte Werte. Ein bedrückender Befund.


    Es folgt dann bald das EU-Türkei-Abkommen.


    Bedrückend dann der Abschnitt Islamistischer Terror in Deutschland, der mit einem Anschlag am Breitscheidplatz durch Anis Amri gipfelte.




    Es fällt auf, wie gut und kompakt Angela Merkel Ereignisse zusammenfassen kann, wobei gelegentlich der Eindruck entsteht, sie hat manchmal mehr beobachtet als gehandelt.

    Zu ihrer Flüchtlingspolitik steht sie bedingungslos.

  • Ich höre es jetzt gerade und habe einfach richtige Probleme mit Corinna Harfouch. Oder Hafourch? Jedenfalls habe ich einfach immer das Bild der Schauspielerin im Kopf, welche ich nicht gerade sympathisch finde und das mag ich nicht. Es tönt mich leider sehr, sehr ab. Es hätte mir besser gefallen, Frau Merkel hätte es selbst gelesen. Mal sehen, wie lange ich das aushalte.

    dann bin ich ja froh, dass ich es lese… ich bin ja sehr empfindlich was Sprecher betrifft.


    Ich bin schon immernoch dran, aber irgendwie hat mir die letzten zwei Wochen die Ruhe gefehlt. Aber jetzt habe ich Urlaub und damit mehr Zeit. Ich will das Buch definitiv noch dieses Jahr zu Ende lesen.

  • [...] Ich habe Angela Merkel, als sie gegen Ende ihrer Kanzlerschaft den CDU-Vorsitz niedergelegt hat, einen Brief geschrieben, mit dem ich meine Dankbarkeit zum Ausdruck zu bringen versucht habe.

    Das gehört zum Erstaunlichsten, das ich in letzter Zeit von jemandem gehört habe, den ich ein wenig zu kennen glaubte.

    Faszinierend. :erschreck

    Vielleicht sollte ich das Buch doch lesen ...

  • Das gehört zum Erstaunlichsten, das ich in letzter Zeit von jemandem gehört habe, den ich ein wenig zu kennen glaubte.

    Ich war auch von mir selbst erstaunt, als ich das getan habe. Ich kann auch verstehen, wenn man das peinlich oder lächerlich findet, andererseits sind die Leute, die sowas äußern, meist selbst Betroffene.


    Es gab drei entscheidende Dinge, die mich nachhaltig beeindruckt haben. Das waren die Reaktionen auf Fukushima und auf die eintretende Fluchtsituation, von der ich übrigens nach wie vor nicht glaube, dass sie je ein wirklich ernstes gesellschaftliches oder wirtschaftliches Problem war, sondern schlimmstenfalls eines für die Bequemlichkeit, weshalb mich äußerst irritiert, wie selbst linke Politiker inzwischen die Verschärfung, Erodierung oder sogar Abschaffung von Grundrechten fordern, die für mich zum Wertefundament unserer Gesellschaft gehören. Die Abschiebungen nach Afghanistan haben mich fassungslos gemacht.


    Die dritte Sache war und ist der Stil. Merkel ist über keines der Stöckchen gehüpft; Scholz hat versucht, das anschließend nachzuahmen, ist aber gescheitert, weil man ihm - im Gegensatz zu Merkel - nie abnahm, dass es immerhin einen Plan gibt (außerdem hat er keinerlei Führungsqualitäten). Fraglos war und ist Angela Merkel auch immer eine Machtpolitikerin, aber als Mittel zum Zweck, und der bestand meiner Überzeugung nach tatsächlich im Gemeinwohl, unter gleichzeitiger Aufrechterhaltung eines Wertegefüges, das sich westliche Gesellschaften einigermaßen mühselig erarbeiten mussten, und das derzeit nicht nur in den U.S. of A. mit verdreckten Füßen getreten wird.

    Als die Ankündigung des Rückzugs aus den Parteiämtern und damit auch perspektivisch diejenige aus dem Mandat kam, habe ich einerseits dieses Bedürfnis verspürt, denn Merkels Amtszeit symbolisierte für mich - ganz unabhängig von parteipolitischen Dogmen - etwas, das ich in wesentlichen Punkten für sehr richtig gehalten habe. Andererseits habe ich das befürchtet, was anschließend auch eingetreten ist. Es gab niemanden - und es gibt niemanden -, der das Vakuum füllen konnte.

    Es ist mir übrigens kackegal, ob sie den albernen Brief damals selbst gelesen oder beantwortet hat. Darum ging es mir nicht.

  • Ich war auch von mir selbst erstaunt, als ich das getan habe. Ich kann auch verstehen, wenn man das peinlich oder lächerlich findet, andererseits sind die Leute, die sowas äußern, meist selbst Betroffene.

    Finde es überhaupt nicht peinlich oder gar lächerlich, war nur ... nun ja, überrascht eben, weil ich einen Dankesbrief an die ehemalige Kanzlerin von dir nicht erwartet hätte.


    Ich selbst habe unlängst eine Mail an Dr. A. Hofreiter geschrieben, um ihm meine Hochachtung dafür auszudrücken, mit welcher Klugheit und Redlichkeit er - mutig auch gegen den Mainstream in seiner eigenen Partei - angesichts der massiven (nicht nur militärischen) Bedrohungen unseres Landes, der EU und der NATO seine Position als von Jugend an ideologisch verblendet konditionierter Pazifist geräumt hat und heute für eine starke Verteidigungspolitik steht.

    Als die Ankündigung des Rückzugs aus den Parteiämtern und damit auch perspektivisch diejenige aus dem Mandat kam, habe ich einerseits dieses Bedürfnis verspürt, denn Merkels Amtszeit symbolisierte für mich - ganz unabhängig von parteipolitischen Dogmen - etwas, das ich in wesentlichen Punkten für sehr richtig gehalten habe.

    Da sind wir fundamental unterschiedlicher Meinung, stelle ich fest. Für mich ist die Ära Merkel genau das Gegenteil von dem gewesen, was "ich in wesentlichen Punkten für sehr richtig gehalten habe". Aber diese Diskussion gehört sicher nicht hierher.

  • na, dann können wir ja wieder über das Buch sprechen….. ;-) Ich muss dann mal weiterlesen, damit ich dazu auch mal was beizutragen habe.



    Ich fand es für mich überraschend, dass zu Beginn ihrer Amtszeit ganz ähnliche Probleme auf dem Tisch waren wie jetzt auch.


    Irgendwie war ich im Jahr 2005 und 6 wohl zu sehr mit den privaten Umwälzungen in meinem Leben beschäftigt (Schwangerschaft, Hochzeit, Geburt der Kinder und dadurch ein ganz anderes Leben) Als dass mir die politische Lage dieser Zeit besonders im Gedächtnis geblieben wäre.


    Ich muss sagen ich finde das Buch doch recht interessant, auch wenn es nicht sonderlich spannend geschrieben ist. Aber man bekommt doch ein wenig einen Einblick in einen Politiker Alltag. Und Merkel kann ich als Mensch respektieren, auch wenn ich ihre Partei und deren Politik eher daneben finde.


    Ein Trump Autobiografie würde ich wohl nicht lesen, bei dessen Sichten aufs Leben würde ich mir vielleicht eher schlecht werden……

  • na, dann können wir ja wieder über das Buch sprechen….. ;-)


    Ein Trump Autobiografie würde ich wohl nicht lesen, bei dessen Sichten aufs Leben würde ich mir vielleicht eher schlecht werden……

    In dem Trump-Kapitel in diesem Buch sagt Merkel einige interessante Dinge. Sie erkennt früh, dass sie es mit Trump nicht mit einem normalen Gesprächspartner zu tun hat.

    „Eine gemeinsame Arbeit für eine vernetzte Welt würde es mit Trump nicht geben. Er beurteilte alles aus der Perspektive des Immobilien-Unternehmers, der er vor der Politik gewesen ist.“


    Dann hat Trump 2017 ja auch das Pariser Klimaübereinkommen aufgekündigt.

  • Und zum Buch: Ich bin gerade an der Stelle, als die Krim von Russland annektiert wurde. Unglaublich, wie dreist sich Putin vorher schon bei den Zusammenkünften aufgeführt hat. Einfach mal alle absichtlich warten lassen ...

    “You can find magic wherever you look. Sit back and relax all you need is a book." ― Dr. Seuss

  • Ihr Lieben,


    zunächst muss ich mich selbst korrigieren. Wir sind hier nicht im Rezensionsthread sondern in der Rubrik "Ich lese gerade….“ , in der man selbstverständlich auch diskutieren kann. Aber es ist und bleibt immer die Frage, wie man miteinander dabei umgeht und da ist hier zu viel aus dem Ruder gelaufen!


    Ich lösche jetzt alles - von allen Eulen! - was nicht zum Thema gehört, sondern Angriffe und Reaktionen darauf sind, aus dem Thread raus.


    Das ist nicht zielführend und so wollen wir in der Büchereule auch nicht miteinander umgehen. Diskussionen dürfen und sollen engagiert in der Sache sein, aber bitte immer in respektvollem und wertschätzendem Ton geführt werden.


    Gegenseitige Angriffe und Beleidigungen werden wir nicht dulden.


    Lupus und Paul Beneke , ich habe Euch heute Nacht gesperrt und gebe euch Zeit zum Nachdenken.


    Ich werde diese Sperrung im neuen Jahr aufheben und Euch noch eine Chance geben, dann respektvoll mit anderen Mitgliedern umzugehen. Sollte es danach erneut zu weiteren Entgleisungen (welcher Art auch immer) kommen, seid Ihr endgültig draußen.


    Ich würde es schade finden, wenn der Thread in der Rappelkiste landen müsste.


    Damit möchte ich diese leidige Diskussion an dieser Stelle ausdrücklich beenden - bitte keine weiteren Statements mehr zu dieser unschönen Angelegenheit - und den Thread wieder fürs eigentliche Thema "freigeben".