'Heumahd' - Seiten 071 - 165

  • Ich hatte gestern einiges an Lesezeit gestern und bin das 7. Kapitel noch durch.

    Das Buch finde ich toll, es hat eine tolle Sprache die alles so schön rüberbringt. Man ist mit der Vroni und ihren Leuten direkt dabei. Ich komm mir wie ein unsichtbarer Zuschauer und Zuhörer vor.


    Schlimm, wie übergriffig die Gesellschaft damals gegenüber ledigen bzw. verwitweten Frauen war. Da kommt zuerst der Pfarrer und sagt, daß das Trauerjahr nun rum ist und sie sich einen neuen Ehemann suchen soll. Dann noch die Maschkera, die mir aber fast wie Haberer vorgekommen sind. Und dann die Männer die sich ihr aufdrängen wollen gefolgt noch vom Schmuser und Viehändler, der sich eine Provision bei Vermittlung verspricht. Echt furchtbar, die Vroni tut mir echt leid!

    Die Josefa hat mich aber mit ihrer Warnung bzgl. der Gewaltätigkeit des Ginger Josef überrascht. Ganz so gram ist sie der Vroni dann scheinbar doch nicht.


    Der Leibl ist mir sehr sympathisch. Die Brille war zur damaligen Zeit ein echter Luxus (bin Optikerin ;-) ) und das rechne ich ihm hoch an. Vor allem auch, daß er das überhaupt bemerkt hat mir ihrer Kurzsichtigkeit.

    Auch der Arzt, der Reginald, scheint ein netter Mann zu sein. Auch wenn er die Avancen vom Leibl wohl nicht so mag. Da wird der Herr Künstler wohl noch eine Enttäuschung erleben.


    Freue mich auf jeden Fall aufs weiterlesen. Mal schauen was der Tag heute noch an Zeit bringt.

  • Schlimm, wie übergriffig die Gesellschaft damals gegenüber ledigen bzw. verwitweten Frauen war.

    Das übergriffige stört mich nur am Rande. Mehr ist es diese Grundeinstellung, dass das Weib nichts ist ohne den Mann und die Gier auf den Hof, die diese Männer ja alle haben. Und wenn sie erst mal verheiratet ist, gehört der Vroni wieder nichts und sie hat wieder keine Rechte. Kein Wunder, dass sie das nicht will. Denn prinzipiell ist der Mensch ja schon für die Zweisamkeit gedacht und eine starke Männerhand für die Arbeit könnte man schon brauchen am Hof. Leider ist der Anton ja so ein Rumdruckser und sooo schüchtern. Da wird wohl sie die entscheidenden Schritte machen müssen. Ich finde es schon unterhaltsam, wie sie alle Bewerber und den Pfarrer mit den eigenen Waffen schlägt. Sie ist einfach sehr klug und damit rechnen die Männer alle nicht. Und klug ist der Anton sicher auch. Das könnte wirklich gut passen. Wie er von der neuen Zuchtkuh erzählt hat, das klang doch sehr fortschrittlich. So wie auch die Vroni neue Wege geht. Erst die gute Wiese mäht, im Wald die Blätter für den Winter holt. Ich bin total begeistert davon, wie sie das alles meistert.

    Die Josefa hat mich aber mit ihrer Warnung bzgl. der Gewaltätigkeit des Ginger Josef überrascht. Ganz so gram ist sie der Vroni dann scheinbar doch nicht.

    Die Josefa will es sich selber noch nicht eingestehen, aber eigentlich findet sie die Vroni gar nicht so schlecht. Vielleicht kommt sie ja noch raus aus ihrer Übellaunigkeit. :gruebel

    Der Leibl ist mir sehr sympathisch.

    ja der Kerl ist nett aber vom Leben am Land versteht er wenig. Immerhin kann er gut Holz hacken und hat der Vorni zu einem besseren Durchblick verschafft. Aber den Onkel malt er zu düster und die Vroni muss ihm erklären, dass man in einem Bild nicht nur das Äußere sondern auch das Innere einfangen könnte. Das hat mich berührt weil es so lebensklug ist.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • In dem zweiten Abschnitt passierte nun noch nicht so viel, bzw. geht recht wenig voran. Einige wirre Besuche von komischen Männern und Füchsen. Dass das Rehkitz nun tot ist, wurde nur beiläufig erwähnt und das Geheimnis des Zettels bleibt noch verborgen.


    Das Buch besticht aber durch viele schöne, idyllische Landschaftsbeschreibungen und die Beschreibung des damaligen Landlebens. Einen Urlaub könnte ich mir dort sehr gut vorstellen, die Arbeit aber wäre eine sehr große Herausforderung.

  • In dem zweiten Abschnitt passierte nun noch nicht so viel, bzw. geht recht wenig voran.

    Ich lese das Buch gar nicht als ein Buch, dass voran gehen muss. :gruebel Also ich für meinen Teil merke, dass IN Vroni so einiges voran geht. Und dabei vergeht ein landwirtschaftliches Jahr. Und auf dem Hof tut sich emotional sowieso so einiges. Es wird nur alles ganz zart angedeutet. Da steh ich voll drauf. Z.B. der Tod des Rehs. Das passiert aber es wird nicht dramatisiert. So ist das am Land. So ist Leben.


    Vor dem Zettel fürchte ich mich ein bisserl.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Das mit dem Reh war mir eindeutig zu wenig. Es muss ja nicht dramatisiert werden, aber es hatte zuvor so eine große Bedeutung und nun verschwindet es im Nebensatz.

    So wichtig fand ich das nicht. :/ Für mich war es eher ein Katalysator, um Anton hi und da zu sehen und dass die Kleine besser sprechen lernte. Aber ich hab schon drauf gewartet, dass es stirbt. Ein erwachsenes Reh mit Holzbein auf einem Berg-Bauernhof hätte für mich nicht funtioniert.


    Und vor 150 Jahren war der Tod eines Tieres - und sogar eines Menschen - im besten Falle ein natürlicher Vorgang. Das Reh war Futter für die kleinen Füchse.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Die Szene mit dem Reh (also die ersten Szenen, als es verletzt gefunden wurde) habe ich tatsächlich nur überflogen.

    Ich konnte das nicht so genau lesen, das arme Kitz.

    Ich weiß wohl, dass zu der Zeit, und heute eigentlich oft leider auch noch, Tiere nicht viel gezählt haben.

    Aber bei mir setzt da sofort Kopfkino ein und ich mochte das nicht lesen.


    Ansonsten ist es für mich (bis jetzt) auch manchmal bissle so wie von xexos beschrieben: manche Ereignisse, seien es Besuch von irgendwem oder auch etwas anderes, sind ein wenig nebulös oder gar "wirr" beschrieben.

    Kommt bei mir auch teilweise so an.;)

    Das ist jetzt aber nicht negativ gemeint, es passt zum Schreibstil und der Geschichte. :-)


    Aber ich bin erst am Anfang von diesem Abschnitt.

  • So wichtig fand ich das nicht. :/ Für mich war es eher ein Katalysator, um Anton hi und da zu sehen und dass die Kleine besser sprechen lernte. Aber ich hab schon drauf gewartet, dass es stirbt. Ein erwachsenes Reh mit Holzbein auf einem Berg-Bauernhof hätte für mich nicht funtioniert.

    So gesehen hast du recht - aber ich fand schon, dass es wichtig war auf der erzählerischen Ebene, weil es sehr grundlegend verdeutlicht, wie anders Vroni denkt und handelt - was das Reh, aber auch ihre Stieftochter angeht. Die beiden haben ja einen recht ähnlichen Stellenwert.


    Dem Reh hat sie nicht helfen können, es nicht schützen können. Wird das bei der Tochter anders laufen? Welche Aussichten hat die Tochter eigentlich als Erwachsene? Eine Position als Ehefrau wird sie niht erwarten können, eine begehrte Arbeitskraft wird sie mit ihren Einschränkungen auch nicht sein. Wird Vroni sie schützen können, wenn sie heranreift und für Männer möglicherweise als Objekt gesehen wird, um ihre sexuellen Bedürfnisse zu befriedigen - uneheliche Schwangerschaften oder schlimmeres waren für Menschen wie sie kein unübliches Schicksal.

  • Auch Rosl lebt in der Fürsorge mit dem Reh auf, erzählte ihm Geschichten und übte damit das Sprechen. Das es tot ist, ist auch nicht mein Punkt, sondern lediglich das Beiläufige.


    Würdet ihr gerne zu der Zeit und in der Situation leben? Ich schon, aber nur kurzfristig und mit Rückkehrmöglichkeit in die heutige Welt. :grin

  • Die beiden haben ja einen recht ähnlichen Stellenwert.

    Äh, nein, nicht für mich. :wow Das Tier ist ein Tier. Nicht weniger aber auch nicht mehr.

    Dem Reh hat sie nicht helfen können, es nicht schützen können

    Auch hier, das habe ich ganz anders empfunden. Während des Mähens wurden und werden so einige Tiere verletzt. Normalerweise erlöst man sie von ihren Leiden. Denn das Tier wird nie in der Feiheit überleben können und ein Reh gehört für mich nicht ins Haus. Ich habe es so gelesen, dass sie es nicht töten wollte/konnte. Aber es um jeden Preis schützen das war für mich nicht der Plan. Anders bei der kleinen Ziehtochter. Ja, die will sie beschützen. Das ist hier bei jedem wohl anders angekommen. Das passiert mir aber bei Tierszenen immer wieder mal. Das ich das anders lese. ;)

    Würdet ihr gerne zu der Zeit und in der Situation leben? Ich schon, aber nur kurzfristig und mit Rückkehrmöglichkeit in die heutige Welt

    Als Mann vielleicht. Als Frau, nein.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Äh, nein, nicht für mich. :wow

    Nein, natürlich nicht für dich und mich - aber für die Gesellschaft zu dem Zeitpunkt. Wie die Magd es schon auf den Punkt bringt - unnütze Esser. Und der Gedanke ist eben besonders eindringlich, weil er mit dem Reh, dass durch den Menschen, der in seinen Lebensraum eindringt und es verletzt, verknüpft ist.


    Auch hier, das habe ich ganz anders empfunden. Während des Mähens wurden und werden so einige Tiere verletzt. Normalerweise erlöst man sie von ihren Leiden.

    Ja, eben. Das Erlösen des Rehs ist ja auch eine Form der Hilfe, dem Tier wird ein qualvoller Tod erspart. Aber das hat sie nicht gekonnt, gleichzeitig konnte sie ihm aber auch kein anderes Leben bieten - wie auch?

    Auch Rosl lebt in der Fürsorge mit dem Reh auf, erzählte ihm Geschichten und übte damit das Sprechen. Das es tot ist, ist auch nicht mein Punkt, sondern lediglich das Beiläufige.


    Würdet ihr gerne zu der Zeit und in der Situation leben? Ich schon, aber nur kurzfristig und mit Rückkehrmöglichkeit in die heutige Welt. :grin

    Für Rosl ist das Reh mit Sicherheit ein wichtiger Punkt in ihrer Entwicklung. Aber ich finde es schon sehr passend, dass der Tod des Rehs für die Erwachsenen keine wirkliche Bedeutung hat und deshalb zur Nebensache degradiert wird (gleichzeitig aber Rosl geschützt wird, indem ihr eine Lüge erzählt wird - das Kitz lebt jetzt glücklich woanders).


    Interessant finde ich übrigens die Geschichte mit der Brille - das hat eine gewisse Symbolkraft (neben dem offensichtlichen Beheben der Fehlsichtigkeit). Der Städter bringt etwas in Vronis Welt, was ihr einen neuen, schärferen Blick auf ihre Umgebung ermöglicht.


    Ich würde übrigens auch als Mann nicht in der Welt leben wollen. Natürlich hat man als Frau noch mehr Einschränkungen, ist noch mehr Repressalien ausgesetzt. Aber auch als Mann hatte man wenig Freiheiten. Der Sohn eines Bauern hat halt den Hof übernommen, egal wie intelligent er ist, da braucht's keine höhere Schulbildung. Und die erzwungenen Ehen - weil man halt verheiratet sein muss, damit das System eines Hofes funktioniert - sind ja auch für Männer nicht unbedingt ein Hafen der Liebe und des Glücks. Das ist natürlich keine Rechtfertigung für häusliche Gewalt.

  • Der König ist tot. Raffiniert finde ich, wie Vroni den Besuch der Hornsteiner löst: den fehlenden Bauern erwähnen und Schnaps ausgeben.


    Die Begegnung mit den Städtern aus München zeigt deutlich, wie weit diese Welten voneinander entfernt sind.


    Durch den Regen ist das Gras verschimmelt - aber Vroni erkennt, dass es den anderen Bauern auch nicht anders ergangen ist. Nur, sie hat halt kein Geld zum Zukauf von Heu. Es zeigt sich aber ihre Schläue durch das Einholen des Laubs.


    Spannend finde ich so Momente, in denen man merkt, dass der Korbinian den Bauern auch nicht gemocht hat. Bin gespannt, ob hier noch mal thematisiert wird, warum. Die Szene, in der Josefa die Vroni vor dem Sepp Ginger warnt – dass der eben AUCH gewalttätig ist – fand ich bemerkenswert. Vielleicht geht es ihr ja unter der Vroni jetzt trotz allem auch besser als vorher?


    Das Rosl ist krank und ja, ich denke ebenso wie ihr, dass sie möglicherweise einen Herzfehler haben wird und vielleicht nicht allzu alt wird. Immerhin organisiert der Kunstmaler ja am Ende dieses Abschnitts einen Arzt, der nach ihr sehen soll.


    Die Brille fand ich ein überaus großzügiges Geschenk des Kunstmalers an Vroni und ich habe gegrinst, als die Autorin schreibt, was Vroni plötzlich alles sieht. Das kann ich so gut nachvollziehen. Als ich meine erste Brille bekommen habe, ging es mir ganz genau so.


    Allzuviel passiert in diesem Abschnitt nicht. Das Leben geht seinen Fluß und wir begleiten Vroni auf diesem Weg. Das gefällt mir aber gut, es muß auch nichts „passieren“.


    Der Pfarrer ist ein herzloser Depp wegen des Kommentars „warum so eine Mühe mit solch einem Kind“ gerade er sollte doch Nächstenliebe leben. Hier fand ich aber richtig raffiniert, wie Vroni ihm vorlügt, sie würde noch um ihren Mann trauern und habe ein Gelübde abgelegt (lustig auch, dass das von Josefa belauscht wurde).


    So kleine Streiflichter wie z.B. auf S. 212 „Dank war neu für Vroni“ finde ich berührend. Sie zeigen, wie schwer und lieblos ihr bisheriges Leben war.


    Der Kunstmaler kommt jetzt regelmässig, er portraitiert den Großvater. Hier fand ich gut, wie Vroni meinte, er würde nur sein Äußeres malen, aber das Innere nicht. Ob der Maler deshalb grad keine Bilder verkauft? Nur konsequent, dass er das Bild vernichtet...


    „Die Maschkera aus Mittenwald“ - was für ein ekelhafter Brauch. Ich überlege bereits, ob bisher schon mal ein Protagonist mit schiefer Schulter erwähnt wurde...


    Auch die anderen Männer sind nicht besser: Der Hirzinger versucht, sich mit gewildertem Fleisch bei ihr einzuschleimen, der Sepp Ginger schmiedet bei seinem Besuch schon innerlich Pläne, was er alles verändern würde und der Viehhändler Wackerle hat gleich mehrere Männer im Portfolio, die er ihr anpreist.


    Dass die Szene mit dem Reh nur kurz Thema war – im Gegensatz zu vorher – hat mich jetzt nicht so gestört. So war das Leben damals: erst war das Reh da, dann halt nicht mehr. Leben und Sterben.


    Dieses übergriffige Verhalten der Männer, aber auch mancher Bäuerinnen finde ich eh widerlich: dass eine Frau ohne Mann nix gilt, mit Mann aber keine Rechte hat. Dass sie offensiv angegangen wird, dass sie sich gefälligst einen Mann zu suchen hat. Grauenvoll. Aber naja, ist halt eine andere Zeit, zum Glück ist das heute bei uns nicht mehr so.


    xexos

    Nein, auf gar keinen Fall hätte ich damals leben wollen.


    Ich hatte Verwandte auf dem schon wirklich sehr ländlichen Land, da hatte ich bei meinen Besuchen als Kind genug Landidylle; oder auch bei unseren Urlauben auf dem Bauernhof. Das Leben ist auch heute noch weniger idyllisch als es manchmal aussieht. ;-)

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • "Urlaub auf dem Bauernhof" kenne ich aus meiner Kindheit auch. Ich fand's toll. Vielleicht würde ich mich deshalb gerne mal in diese Zeit und an diesen Ort beamen.

    Da hast du aber nicht wirklich mitarbeiten müssen, oder? Da wird ja immer nur das schöne dem Feriengast gezeigt.

    Selbst heute, mit den modernen Geräten ist Landwirt ein harter Beruf. Wenn du Tierhaltung dabei hast ist nix mit ausschlafen, Urlaub ect. Und alles was geerntet werden muss ist wetterabhängig. Da hat man keinerlei Einfluss.

    Ich möchte es nicht machen müssen, weder damals noch heute.

  • "Urlaub auf dem Bauernhof" kenne ich aus meiner Kindheit auch. Ich fand's toll. Vielleicht würde ich mich deshalb gerne mal in diese Zeit und an diesen Ort beamen.

    Ja, "Urlaub auf dem Bauernhof" ist für Kinder immer eine tolle Erfahrung.


    Ansonsten sind meine Eltern auch auf Bauernhöfen aufgewachsen, mit sehr, sehr viel Arbeit schon ab dem Kindesalter.

    Meine Mutter stand noch hochschwanger im Juli auf der Wiese und hat das Heu gewendet, von Hand natürlich.

    Auch wir Kinder wurden von klein an mit eingespannt.

    Wir kannten es nicht anders. Aber toll fanden wir das ganz sicher nicht immer.

    Heute sehe ich manches anders.


    War eine harte Zeit damals.

    Und zu Vronis Zeiten noch viel, viel mehr.


    Tauschen zu den damaligen Bedingungen möchte ich auch nicht.

  • "Urlaub auf dem Bauernhof" kenne ich aus meiner Kindheit auch. Ich fand's toll. Vielleicht würde ich mich deshalb gerne mal in diese Zeit und an diesen Ort beamen.

    Ich nicht, viel zu viele Fliegen. Auch heute nicht, war erst letzten Sommer mit den Kindern im Bayr. Wald. Zwar ein Ferienhäuschen am Bauernhof aber die Fliegen waren, trotz Fliegengitter, auch im Haus.

    Und ich wollte auch nicht zu der Zeit gelebt haben. Wobei ich überlegen muss, ob die jetzige Zeit so toll ist? So in der Kindheit, oder auch noch mit 20, 30, da waren die Zeiten noch relativ rosig.

    Ich finde ja, die Josefa nähert sich so langsam an die Bäuerin ran, guckt nicht mehr so säuerlich oder gibt Widerworte.

    Den Onkel mag ich ja auch irgendwie. Wie er da so resolut steht und sagt, nix da, der Korbinian muss mähen. Überhaupt das Getue mit dem toten König. Ja mei, der Ludwig.... da gibt es doch gleich Protest und Spekulationen.

    Lustig die Szene mit den Städtern und was sich die Vroni da abguckt. Hüsteln, hüsteln.

    Ich hoffe ja schon auf den Anton, dass der in die Puschen kommt.

    Diese Augenkneiferei, ha da dachte ich schon, die braucht ne Brille. Das war wie eine Offenbarung für die Vroni, als die die Gläser bekam.

  • Selbst heute, mit den modernen Geräten ist Landwirt ein harter Beruf. Wenn du Tierhaltung dabei hast ist nix mit ausschlafen, Urlaub ect. Und alles was geerntet werden muss ist wetterabhängig. Da hat man keinerlei Einfluss.

    Ich möchte es nicht machen müssen, weder damals noch heute.

    Für mich ist es mein Traumberuf, allerdings auf keinen Fall zu Vronis Zeiten.


    In dem zweiten Abschnitt passierte nun noch nicht so viel, bzw. geht recht wenig voran. Einige wirre Besuche von komischen Männern und Füchsen. Dass das Rehkitz nun tot ist, wurde nur beiläufig erwähnt und das Geheimnis des Zettels bleibt noch verborgen.

    Ich finde es passiert unheimlich viel für Vroni in diesem Abschnitt, die erste Heumahd verregnet, der neue Blick auf die Welt durch die Brille, dazu die Entwicklung vom Rosl und der Beziehung zwischen den beiden.

    Dabei merkt Vroni mehr und mehr, dass sie bestens allein zu Recht kommt, wenn da nur nicht das Umfeld wäre, dass sie regelrecht zur erneuten Heirat zwingt.

  • Aber natürlich haben wir damals in den 80ern mitgeholfen, deswegen war es ja so toll. Kühe melken, Ställe ausmisten, Trecker fahren. Und zugucken durften wir beim Kühe besamen und beim Kälbchen gebähren. Selbstverständlich war das für das Alter reduziert und vor allem ohne den existenziellen Druck. Über die Finanzsituation klagten die Milchbauern auch damals bereits.