Hier kann zu den Seiten 247 - Ende (Kapitel 12 - Ende) geschrieben werden.
'Heumahd' - Seiten 247 - Ende
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Wie schäbig das doch ist: aus Wut auf die Vroni wurde der Korbinian besoffen gemacht und hat sich das Bein gebrochen, jetzt fällt er aus. Und der Anton, der sich noch wegen ihr geprügelt hat, ist auf und davon. Ich möchte nicht wissen, wer da was über die arme Vroni getratscht hat, dass sie nun geächtet wird. Da finde ich das Bauernvolk erschreckend unbarmherzig, da sind sie alle dabei. Helfen tut ihr keiner. Die weißen Rosen hätte sich der Reginald aber auch schenken können...
Als Vroni krank wird, kümmert sich Josefa um sie. Ich denke, in dieser Zeit wächst die gegenseitige Akzeptanz (ich würde nicht soweit gehen, es Sympathie zu nennen). Aber auch der Korbinian merkt, dass es mit der Vroni als Bäuerin ein anderes Leben ist. Früher z.B. hätte man das Rosl tagsüber stundenlang in einen Verschlag gesperrt.
Der Onkel zeigt Vroni das Mähen, aber es wird immer mehr spürbar, dass sie Hilfe braucht. Schön finde ich, als Leibl wieder kommt, ordentlich mit anpackt und, wie es heißt „nun mit Leib und Seele zum Bauernmaler wird“.
Der Hirzinger, die Sau, will sich an ihr vergreifen. Geschieht ihm recht, dass sie an ihr Vespermesser kommt. Auch, dass er bei der Wilderei geschnappt wird... das verschafft der Vroni erst mal Ruhe und Sicherheit vor ihm. Aber halt nicht ewig.
Als sie in Mittenwald ist, begegnet ihr ein Mann mit einer schiefen Schulter. Nicht nur Vroni, auch ich dachte sofort an die Maschkera.
Die Szene mit der Therese Schreyögg hat mir gut gefallen: Eine nette, hilfsbereite und patente Frau. Über das Geheimnis der guten Ehe (er hat vermeintlich die Hosen an, aber in Wahrheit entscheidet sie, wo es langgeht) habe ich mir eins gegrinst. Solche Frauen braucht Vroni in ihrem Leben.
Bei der Beschreibung auf Seite 296 habe ich gestutzt: kennt sie ihren bzw. den weiblichen Körper wirklich so wenig oder hat sie wirklich eine Verunstaltung durch den Grasegger Bauern? Ich vermute einfach ersteres.
Wie wir vermutet haben, handelt es sich bei dem geheimnisvollen Kisteninhalt um einen Schuldschein, der Wald am Walchensee geht an den Hornsteiner. Hier hat mich die Frage beschäftigt: wie viel wert ist dieser Wald? Ist es ein herber Verlust oder zu verschmerzen?
Immerhin muss sie sich eingestehen, dass sie Hilfe braucht. Es geht ihr nicht mehr so gut, sie bekommt weniger für ihre Schweine, der Kaffee geht aus. Ich finde es einen sehr klugen Entschluß von ihr, das Heft selbst in die Hand zu nehmen und zu überlegen, was gut für sie und den Hof ist.
Klar, dass sie dabei an den Anton denkt: es ist anzunehmen, dass er ein anständiger Kerl ist, der ihr kein Leid zufügt. Natürlich denkt sie auch ans Aktienpaket und eine ihr wohlgesonnene Schwiegermutter ist ja auch Gold wert. Wie schön, dass Anton sich durch den Leibl zu ihr bringen läßt und wie schön die Einigung der beiden (wenn auch eher unromantisch ).
Das Ende gefällt mir richtig gut, mit der Vroni auf dem Velociped, nun mit der Schreyögg befreundet und mit dem höchsten Lob der Schwiegermutter „Du bist eine wie ich. Richtig gescheit“.
Was für ein schönes, versöhnliches Ende, nachdem die Vroni so Pech mit ihrer Ehe hatte und ihr in meinen Augen auch bös von der Dorfgemeinschaft (und dort besonders von den Männern) mitgespielt wurde.
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Wie schäbig das doch ist: aus Wut auf die Vroni wurde der Korbinian besoffen gemacht und hat sich das Bein gebrochen, jetzt fällt er aus. Und der Anton, der sich noch wegen ihr geprügelt hat, ist auf und davon. Ich möchte nicht wissen, wer da was über die arme Vroni getratscht hat, dass sie nun geächtet wird. Da finde ich das Bauernvolk erschreckend unbarmherzig, da sind sie alle dabei. Helfen tut ihr keiner. Die weißen Rosen hätte sich der Reginald aber auch schenken können...
Ach Mensch ja, der arme Korbinian, das hat mir auch so leid getan ... Menschen können schon grausam sein, das war nicht nur damals unter den Bauern so, sowas gibt es heute auch noch.
Und bei den Rosen geb ich dir recht, das hätte er sich sparen können. Ich denke, er war zu feige, ihr nochmal unter die Augen zu treten ...
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Zitat
Als Vroni krank wird, kümmert sich Josefa um sie. Ich denke, in dieser Zeit wächst die gegenseitige Akzeptanz (ich würde nicht soweit gehen, es Sympathie zu nennen). Aber auch der Korbinian merkt, dass es mit der Vroni als Bäuerin ein anderes Leben ist. Früher z.B. hätte man das Rosl tagsüber stundenlang in einen Verschlag gesperrt.
Stimmt, Korbinian, Josepha und vor allem das kleine Rosl hätten es schlechter treffen können ...
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Zitat
Die Szene mit der Therese Schreyögg hat mir gut gefallen: Eine nette, hilfsbereite und patente Frau. Über das Geheimnis der guten Ehe (er hat vermeintlich die Hosen an, aber in Wahrheit entscheidet sie, wo es langgeht) habe ich mir eins gegrinst. Solche Frauen braucht Vroni in ihrem Leben.
Ja, die fand ich auch klasse ... vielleicht lernt die Vroni mit ihrem Anton doch noch kennen, dass es sowas wie eine gute Ehe geben kann!
ZitatKlar, dass sie dabei an den Anton denkt: es ist anzunehmen, dass er ein anständiger Kerl ist, der ihr kein Leid zufügt. Natürlich denkt sie auch ans Aktienpaket und eine ihr wohlgesonnene Schwiegermutter ist ja auch Gold wert. Wie schön, dass Anton sich durch den Leibl zu ihr bringen läßt und wie schön die Einigung der beiden (wenn auch eher unromantisch ).
Manchmal denke ich, dass das mit dem Romatischen vielleicht ein bisschen überwertet wird. Das ist vielleicht schnell aus dem Fenster, wenn der Alltag einkehrt. Ruhe, Geborgenheit und vor allem Hilfe sind für Vroni und auch Rosl viel wichtiger. Und das wird er hinkriegen, der Anton
ZitatDas Ende gefällt mir richtig gut, mit der Vroni auf dem Velociped, nun mit der Schreyögg befreundet und mit dem höchsten Lob der Schwiegermutter „Du bist eine wie ich. Richtig gescheit“.
Was für ein schönes, versöhnliches Ende, nachdem die Vroni so Pech mit ihrer Ehe hatte und ihr in meinen Augen auch bös von der Dorfgemeinschaft (und dort besonders von den Männern) mitgespielt wurde.
Das Ende hat mir auch sehr gut gefallen ... schön, dass sie es mit der Huberin als Schwiegermutter so gut getroffen hat!
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Ich bin vorhin auch fertig geworden.So ein schönes Buch, ein Happy End für alle aber nicht zu überromantisiert. So könnt es wirklich gewesen sein.
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Manchmal denke ich, dass das mit dem Romatischen vielleicht ein bisschen überwertet wird. Das ist vielleicht schnell aus dem Fenster, wenn der Alltag einkehrt. Ruhe, Geborgenheit und vor allem Hilfe sind für Vroni und auch Rosl viel wichtiger. Und das wird er hinkriegen, der Anton
Romantik muss man sich leisten können und das kann Vroni nun mal nicht. Ich denke, die beidenkönnten ein gutes Team werden.
Wie wir vermutet haben, handelt es sich bei dem geheimnisvollen Kisteninhalt um einen Schuldschein, der Wald am Walchensee geht an den Hornsteiner. Hier hat mich die Frage beschäftigt: wie viel wert ist dieser Wald? Ist es ein herber Verlust oder zu verschmerzen?
So wie ich das verstanden habe, war es das einzige Waldstück, das zum Hof gehört hat, also ein herber Verlust, weil ohne Wald kein Holz...
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Ja, da hatte ich überlegt, ob es das einzige Waldstück war, das im Buch erwähnt wurde, aber ich hatte das echt nicht mehr im Hirn.
Ich dachte mir aber auch: immerhin hat der Hornsteiner die Schuld erst eingefordert, als er selbst das Geld brauchte. Wäre er ein richtig fieser Hund gewesen, hätte er das schon viel früher gemacht und die Vroni damit so richtig unter Druck setzen können. Das war immerhin anständig.
Mit der Romantik hast Du sicher teils recht. Da die Vroni den Anton ja auch schon immer gern mochte, stehen die Chancen gut, dass daraus auch Liebe erwachsen kann. Zu wünschen wäre es ihr ja.
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Mit der Romantik hast Du sicher teils recht. Da die Vroni den Anton ja auch schon immer gern mochte, stehen die Chancen gut, dass daraus auch Liebe erwachsen kann. Zu wünschen wäre es ihr ja.
Auf jeden Fall ... ich fand diese Lösung auf jeden Fall als Abschluss sehr befriedigend
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Manchmal denke ich, dass das mit dem Romatischen vielleicht ein bisschen überwertet wird. Das ist vielleicht schnell aus dem Fenster, wenn der Alltag einkehrt.
Dafür gibt es ja den Spruch "Schönheit vergeht, Hektar besteht." Nach dem Motto wurden früher wohl viele Ehen geschlossen.
Mir war das Ende etwas zu viel Harmonie und ... Kitsch. Plötzlich löst sich alles in Wohlgefallen auf. Außerdem hätte Vroni das auch schon früher haben können, der Anton lag schon vorher fertig auf dem Silbertablett. Egal. Trotz kleinerer Kritikpunkt hat mir das Buch sehr gut gefallen.
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Nach innerem Kampf und der Einsicht, noch einen Winter nicht alleine zu überstehen, ergreift Vroni die Initiative und leitet die Hochzeit mit Anton ein.
Vroni ist schon "eine Besondere".
Dadurch ist sie natürlich immer wieder mal bei den Menschen um sie rum auch irgendwie angeeckt,
Sie hat halt nicht immer "ins Bild gepasst" und anders gehandelt als erwartet.
Schön, dass sie trotzdem einen harten Kern an Freunden hatte, der zu ihr gestanden hat.
Zudem war sie vielleicht ein bisschen zu intellektuell für den einen oder anderen.
Das Buch hat mir auch gut gefallen, es war gut recherchiert und hat die damalige Zeit ohne rosa Filter beschrieben.
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Außerdem hätte Vroni das auch schon früher haben können, der Anton lag schon vorher fertig auf dem Silbertablett.
Ich denke, durch ihre schlechten Erfahrungen mit Männern wollte sie lieber allein bleiben. Erst als sie sah, daß sie so nicht weiter bestehen kann mit ihrem Hof, hat sie die Initiative ergriffen und den Anton zurückgeholt.
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Erst als sie sah, daß sie so nicht weiter bestehen kann
Ja, das ist eine gute Erklärung. Es kam ja auch der Verlust des Waldes dazu.
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Ich denke, durch ihre schlechten Erfahrungen mit Männern wollte sie lieber allein bleiben. Erst als sie sah, daß sie so nicht weiter bestehen kann mit ihrem Hof, hat sie die Initiative ergriffen und den Anton zurückgeholt.
Das sehe ich auch so. Und oft ist es ja auch so, dass man den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht. Der Anton war halt schon immer da (wenn man nett ist: wie ein Bruder - wenn man es unnett ausdrückt: wie ein Möbelstück ) und daher vielleicht auch so selbstverständlich präsent, dass er zuerst als Mann für sie "unsichtbar" war.
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Ganz doofe Frage: wo würdet ihr die Rezi einsortieren? Belletristik? Historisch?
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dass er zuerst als Mann für sie "unsichtbar" war
Als Mann war er für sie immer sichtbar, sie wünschte sich ja auch, dass er mehr sprechen würde. Der Engländer war aber kommunikativer, weltgewandter und hatte daher viel mehr Anziehungskraft. Verliebt ist sie am Ende ja auch nicht in Anton, da siegte halt nur die Vernunft.
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Ganz doofe Frage: wo würdet ihr die Rezi einsortieren? Belletristik? Historisch?
Auf jeden Fall historisch, würde ich sagen
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Als Mann war er für sie immer sichtbar, sie wünschte sich ja auch, dass er mehr sprechen würde. Der Engländer war aber kommunikativer, weltgewandter und hatte daher viel mehr Anziehungskraft. Verliebt ist sie am Ende ja auch nicht in Anton, da siegte halt nur die Vernunft.
Und doch denke ich mir, langfristig wird sie mit dem Anton glücklicher werden.
Für Reginald war sie *grübel* ein Schwarm, eine flüchtige Liebelei, ein Flirt - auf jeden Fall nichts tiefergehendes. Der Anton hingegen verehrt sie schon sein ganzes Leben und ich denke mir, wenn er es nicht grundverkehrt anstellt, wird auch bei ihr aus der bereits vorhandenen Zuneigung Liebe erwachsen.
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Gewissermaßen war Anton ja "zweite Wahl", eher so eine Art Notlösung.
Es kann sich, und wird sehr wahrscheinlich auch, mehr daraus entwickeln.
Das Potential dazu ist vorhanden.
Reginald war der erste Mann, der es geschafft hat, Gefühle wie Verliebtheit, Schmetterlinge im Bauch usw. in Vroni zu wecken.
Etwas, das sie so noch nicht gekannt hat.
Ich hätte ihr da gerne noch ein wenig mehr davon gegönnt. Mit Reginald.
Aber wahrscheinlich war es gut, dass es dazu nicht gekommen ist.
Schon der Wechsel von ihrem Bauern zu Anton ist wie Tag und Nacht, eine Verbesserung um 100%.
Am Ende werden die Drei, Vroni, Anton und Rosl, es ganz gut machen, denke ich.
Träumen wird sie von Reginald vielleicht schon manchmal noch.
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Natürlich ist Anton die bessere Wahl. Mit Reginald hätte das ja gar nicht lange gutgehen können. Vroni könnte den Hof wohl niemals verlassen und Reginald ist nicht für die Hofarbeit geboren.