"Der Tod wartet" - Seiten 109 - 154

  • Colonel Carbury hat Verdacht geschöpft, was Mrs Boyntons Tod angeht und schickt nach Hercule Poirot, der beim Namen Boynton aufhorcht. Sicher hat er den Namen bei den zufälligen Begegnungen bereits aufgeschnappt.


    Interessant: Dr. Gérard konnte erst die Reiseapotheke und dann die Chininspritze nicht finden. Hier hatte ich sofort gegoogelt – Herzprobleme und Chinin passen nicht zusammen. Das war mein erster Verdacht. Am nächsten Tag ist die Spritze wieder da, außerdem fehlt das Herzmittel Digitoxin. Und rein zufällig hat die Tote einen Einstich am Handgelenk. Soso.


    Wie ich vermutet habe, war sie schon seit einiger Zeit tot. Das heißt, sie kann durchaus auch schön länger so dagesessen haben und einer oder mehrere haben gelogen, als sie sagten, sie hätten um „x“ Uhr noch mit ihr gesprochen.


    Sarahs Aussagen zweifle ich hier an – sie hat bestimmt versucht, Raymond zu schützen als es danach aussieht, als wäre er der letzte gewesen, der die Mutter lebend gesehen hat.


    Colonel Carbury, der anscheinend vor Ort für Todesfälle zuständig ist, mag keine ungeordneten Verhältnisse und lasst nach Poirot schicken. Auch Dr. Gérard teilt seine Meinung, "es ist nicht recht, Gentlemen, dass ein Mensch stirbt, bevor seine Zeit gekommen ist".


    Selbst wenn es sich um Mrs Boynton handelt und ihr Tod eine ganze Familie befreit. Aber Mord ist nun mal nicht rechtens. Spannend ist, dass hier möglicherweise keine Strafe erfolgt, wenn es keine gerichtsverwertbaren Beweise gibt. Poirot ermittelt aber dennoch, da sowohl er als auch Carbury (und auch Dr. Gérard) so eine „rechtliche Unordnung“ nicht akzeptieren können.


    Auf Seite 121 mal wieder ein typischer Poirot „ich bin ein Naturtalent“. Bescheidenheit war ja noch nie seine Stärke. :lache


    Dr. Gérard wertet Jinnys Verhalten als eine mögliche beginnende Schiziphrenie als Ausweg aus ihrem Leiden unter der Mutter. Sowas kann natürlich gut sein (kann aber auch vorgespielt sein). :gruebel


    Sarahs Unterredung mit Poirot empfand ich als unangenehm und sehr unprofessionell für eine junge Ärztin. Mir kommt es so vor, als stünde auch sie bereits unter dem Bann dieser ungesunden Familie.


    Die Lage der Zelte im Camp ist sicher wichtig. Hier fehlte mir aber letztlich jedes Vorstellungsvermögen, wer exakt wo campiert hat und ich war hier auch zu faul, mir selbst eine Skizze anzufertigen. Ob sich das noch rächen wird?


    Jetzt beginnen auch die für mich verwirrenden Momente: Poirot spricht mit allen und jeder erzählt viel. Was davon ist wahr, was gelogen? Wem darf man wieviel glauben? Interessant fand ich hier, wie Poirot unauffällig testet, wie zuverlässig die Beobachtungen von Lady Westholme (sehr) und von Ms Pierce (auweia...) sind.


    Eine Szene ist mir hier noch aufgefallen: als die beiden Damen so gegen viertel fünf Mrs Boynton von weitem ansprechen „grunzt“ diese nur. Befindet sie sich hier vielleicht bereits im Todeskampf?

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)