Hier kann zu den Seiten 200 – Ende (Teil 2, Kapitel 14 – Epilog) geschrieben werden.
"Der Tod wartet" - Seiten 200 - Ende
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Natürlich musste ich, weil es gerade so spannend war, das Ende auch noch lesen.
Bei der Geschichte, die Miss Pierce hier erzählt hat, bin ich nicht durchgestiegen. Verwirrend auch, dass Carol angeblich was glitzerndes ins Wadi geworfen und sie die Spritze gefunden hat, nach der wiederum Sarah gesucht hat. Wenn Miss Pierce hier nicht völligen Unsinn erzählt – glaube ich dann doch nicht – dann fühlt sich das für mich wieder danach ein, dass jeder der Boyntons und ihres Umfelds versuchen will, den anderen zu schützen, weil jeder vom anderen denkt, er wäre es gewesen. Wieder so eine Finte, dass es also zwei Spritzen gibt. Seufz.
Sehr logisch – und man fragt sich an dieser Stelle, warum man da nicht selbst draufgekommen ist – die Erklärung, dass ein Familienmitglied das Digitoxin einfach in die Medizinflasche der Stiefmutter tun und dann abwarten hätte können. Das deutet wieder – wie ich ja eigentlich schon seit einiger Zeit vermute – auf einen Außenstehenden hin, der nicht so einfach Zutritt zum Zelt und zu den Sachen Mrs Boyntons hatte.
Gut, hier hat Agatha Christie – wie so oft – wieder ein kleines Kaninchen aus dem Hut gezaubert, das (uns Ratenden) auf den letzten Metern die richtige Lösung vereitelt, weil sie das Motiv erst jetzt enthüllt:
Die Drohung Mrs Boyntons „... ich vergesse nie ein Gesicht …“ war nicht an Sarah gerichtet, sondern an die Person hinter ihr, Lady Westholme, die vor ihrer Heirat eine Kriminelle war. Diese Wendung war – trotz des Wissens um Mrs Boyntons Tätigkeit als Gefängniswärterin nicht erwartbar. Somit war sie natürlich ein neues, potentielles Opfer für Mrs Boynton und Lady Westholme hat viel zu verlieren: ihren politischen und menschlichen Ruf ebenso wie ihr Vermögen, ihren Adelstitel, ihren Mann.
Hier habe ich jetzt extra noch mal S. 71 gelesen: "Ihr Basiliskenblick ruhte nicht auf Sarah, sondern seltsamerweise auf einem Punkt hinter ihr. Sie schien ihre Worte nicht an Sarah zu richten, sondern an einen vertrauten Geist..." - da klingeln mit dem Wissen aus dem letzten Abschnitt natürlich alle Alarmglocken, es bleibt allerdings an dieser Stelle offen, wer der vertraute Geist sein könnte, und so denkt man beim Lesen natürlich automatisch, die Worte seien an Sarah gerichtet gewesen.
Ein bißchen verwunderlich finde ich allerdings, warum Lady Westholmes Vorleben anscheinend bei ihrer Eheschließung und ihrer politischen Karriere nie „durchleuchtet“ wurde. Da ist für mich ein kleines Logikloch in der Handlung – aber gut, das waren natürlich auch noch ganz andere Zeiten (so ohne Internet *ggg*).
Die Beschreibung des Tathergang erklärt natürlich auch Jinnys wirre Geschichte mit dem verkleideten Scheich.
Ich fand es hier sehr schwierig aus den Unmengen an Aussagen und Kommentaren das Richtige herauszuschälen. Das Ende war für mich nicht erwartbar, trotz des Wissens um die Tätigkeit als Gefängniswärterin.
Ich hätte hier eher auf eine der beiden Damen (zumindest auf die hatte ich mich im allerletzten Abschnitt eingeschossen) als Tochter der Dienstmagd getippt, die für das Schicksal der Mutter Rache nimmt. Aber so macht natürlich alles Sinn und ich lag zumindest, was den Täterkreis angeht, richtig. Damit bin ich durchaus zufrieden, ich lag bei Agatha Christie auch schon bedeutend weiter daneben.
Dass Lady Westholme ihr Urteil selbst vollstreckt passt zur Beschreibung ihrer Person. Im Epilog scheint es dann, dass der Familie Boynton nun doch endlich noch ein glückliches Familienleben vergönnt ist, nachdem der Familiendrachen weg ist.
Also quasi "Ende gut, alles gut!"
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Ich bin auch durch und finde die Lösung zwar schlüssig, aber auch ein sehr großes Kaninchen, dass Mrs Christie da aus dem Hut gezaubert hat...
Meine Ideen waren jedenfalls sehr weit neben der Lösung
Hat aber trotzdem wieder großen Spaß gemacht!
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Ich bin auch durch und finde die Lösung zwar schlüssig, aber auch ein sehr großes Kaninchen, dass Mrs Christie da aus dem Hut gezaubert hat...
So groß war das Kaninchen auch wieder nicht. Bei aufmerksamem Mitlesen konnte man die Familie nach und nach ausschließen. Blieben ja nur nur vier Leute. Aber an ihre Tätigkeit als Gefängniswärterin hatte ich ausgeblendet. Die Dienstmädchengeschichte war einfach zu vordergründig und immer präsent.
Ich war ja schon fast bei Gérard nur die Tatsache, dass er selbst den Tatbestand Mord aufs Tablett brachte, ließ mich zweifeln.
Ich fand den Fall dieses Mal sehr interessant, knifflig und auch amüsant.
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Oh, mir hat die Geschichte auch sehr gefallen und ich wurde gut unterhalten.
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Natürlich musste ich, weil es gerade so spannend war, das Ende auch noch lesen.
(...) dann fühlt sich das für mich wieder danach ein, dass jeder der Boyntons und ihres Umfelds versuchen will, den anderen zu schützen, weil jeder vom anderen denkt, er wäre es gewesen. Wieder so eine Finte, dass es also zwei Spritzen gibt. Seufz.
Das erste ging mir genauso, weshalb ich für den vorausgehenden Abschnitt gar nicht mehr gepostet habe. Wenn ich einmal richtig drin bin, kann ich schwer die Finger davon lassen.
Das, was du als zweites nennst, Batcat , ist wohl auch der rote Faden, der sich durch den Krimi zieht : die gemeinsam in einer ausweglos scheinenden Situation gefangene Familie, die sich gegenseitig verdächtigt, nicht richtig miteinander kommuniziert, aber füreinander einsteht.
Es ist schon unglaublich, wie Christie so gut wie alle Handlungsfäden und Motive in der Auflösung wieder aufnimmt. Ich glaube, die einzige tote Spur war die mit dem schwangeren Dienstmädchen.
Dass Lady Westholme ihrem Leben selbst ein Ende gesetzt hat, ist nur folgerichtig und passt dazu, wie Christie diese Figur angelegt hat -egoman und rücksichtslos gegenüber den Schwächeren -z.B. Dienstboten, aber auch voller Energie und Tatkraft.
Insgesamt finde ich, dass dies einer der stärksten Krimis von Christie ist: Sie beschreibt die bedrückende Situation der Familie sehr intensiv und spiegelt sie in der Landschaft um Petra mit ihren hohen roten Felsen und kaum zu erklimmenden Wegen sowie der drückenden Hitze.
Nur den Epilog fand ich ein wenig übertrieben happy endig, wie die Protagonisten da zu Paaren zusammengetrieben wurden. Das war zwar zum großen Teil schon vorher angedeutet, aber das mit Cope und Carol war dann doch ein wenig über.
Das war wieder ein schönes Leseerlebnis hier mit euch zusammen. Danke! -
Insgesamt finde ich, dass dies einer der stärksten Krimis von Christie ist: Sie beschreibt die bedrückende Situation der Familie sehr intensiv und spiegelt sie in der Landschaft um Petra mit ihren hohen roten Felsen und kaum zu erklimmenden Wegen sowie der drückenden Hitze.
Nur den Epilog fand ich ein wenig übertrieben happy endig, wie die Protagonisten da zu Paaren zusammengetrieben wurden. Das war zwar zum großen Teil schon vorher angedeutet, aber das mit Cope und Carol war dann doch ein wenig über.
Das war wieder ein schönes Leseerlebnis hier mit euch zusammen. Danke!Stimmt, am Ende war fast zu viel FF-Eierkuchen.
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An dieser Stelle ein großes Lob an xexos, der bereits im 2. (?) Abschnitt herausgefunden hat, wer und warum den ollen Drachen ermordet hat.
Ich hab mir aber auch noch überlegt: Wenn man Mrs Boynton im Kreise ihrer Familie erlebt hat, mag man sich nicht vorstellen, wie sie als Gefängniswärterin war.
Hier könnte ich mir vorstellen, dass Lady Westholmes Tat sicher nicht nur dem Eigenschutz diente, sondern möglicherweise auch ein Racheakt für erduldete Qualen war.
Dass eine der außenstehenden Personen Täter ist, war mir ja relativ schnell klar. Ich hatte mich dann auch irgendwann mehr oder weniger auf eine der beiden Damen eingeschossen.
Hier hätte ich aber eher auf Miss Pierce getippt, da ich immer die Story mit dem schwangeren Dienstmädchen im Hinterkopf hatte und das auch gut zur Tätigkeit als Gouvernante gepasst hat.
Über das Vorleben Lady Westholmes haben wir zwar nichts erfahren, aber da sie ja politisch engagiert und exponiert war, hätte ich im Leben nicht daran gedacht, dass sie vorher straffällig und sogar in Haft war. Selbst zu damaliger Zeit hätte man so etwas sicher relativ einfach herausfinden können, wenn man sich Mühe gemacht hätte und so war sie eigentlich zu jeder Zeit erpressbar. Das ist für mich schon ein kleines Logikloch.
Lady Westholme hätte den Ausflug ja auch noch kurzerhand stornieren können. Mrs Boynton dagegen hätte von Lady Westholmes neuer Identität durchaus aus Zeitungsfotos etc. auch ohne diese Reise erfahren können.
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An dieser Stelle ein großes Lob an xexos, der bereits im 2. (?) Abschnitt herausgefunden hat, wer und warum den ollen Drachen ermordet hat.
Jupp, das wollte ich auch erwähnen.
Ich bin nun auch durch und muss sagen, dass mir das Buch sehr gut gefallen hat. Das gemeinsame Lesen mit euch hat mir großen Spaß gemacht. Sehr interessant fand ich eure Überlegungen. Ich habe allerdings gemerkt, dass ihr viel mehr Erfahrung mit Agatha Christie Büchern habt. Ich habe das letzte Mal wohl vor dreißig Jahren eins gelesen. Das hier wird aber sicher nicht mein Letztes gewesen sein. -
Batcat , man darf aber nicht vergessen, dass die Familie Boynton Amerikaner sind und Lady Westholme nach ihrer Eheschließung wohl Britin. Da ist es nicht so wahrscheinlich, dass Mrs. Boynton etwas über die Lady über die Presse erfahren hätte. Und andererseits hätte die britische Öffentlichkeit in den Dreißiger Jahren nicht so schnell etwas über das Vorleben der Lady in den USA herausgefunden.
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