Über die Autorin
Sanne Jellings wurde in Süddeutschland geboren und hat während des Studiums ihre Liebe zu Isak Dinesen alias Karen Blixen-Finecke entdeckt. Mit Anfang zwanzig besuchte sie erstmals deren Geburtshaus Rungstedlund am Oresund. Seitdem ist der alte Hof mit dem großen Park für sie ein ganz besonderer Ort. Sanne Jellings arbeitet als Lektorin und Übersetzerin und lebt mit ihrer Familie in Hamburg.
Kurzbeschreibung
Weihnachten, so schön wie der Norden: zwei Schwestern, ein Obsthof und ein altes Bratapfelrezept
Maike und Anne – unterschiedlicher könnten Schwestern nicht sein. Zum Fest kommen die beiden mit Maikes kleinem Sohn auf den malerischen Apfelhof ihres Vaters im Alten Land. Aber die Idylle hat Risse: Maikes Ehe ist gescheitert. Anne möchte der Familie ihren neuen Freund vorstellen, den Vater Thees ablehnt. Und allen fehlt die Mutter, die die Familie vor Jahren verließ. Wird mit Weihnachtsmarktbesuch, folgenreichen Begegnungen und dem berühmten mütterlichen Bratapfelrezept dieses Weihnachten doch noch zum wahren Fest der Liebe?
Meine Rezension
Maike, frisch getrennt, reibt sich auf, um Job, Trennung und Kind irgendwie zu managen. Es gelingt ihr leidlich gut.
Ihre Schwester Anne lebt nach wie vor auf dem Apfelhof ihres Vaters Thees.
Katharina, die Mutter, hat die Familie vor vielen Jahren verlassen, um in der Schweiz in einer Bank zu arbeiten. Ihr Weggang hat viele Wunden gerissen, die bei den Schwestern noch heute offen sind.
Weihnachten steht vor der Türe: Maike flüchtet auf den Hof, ihre Schwester möchte ihren syrischen Freund vorstellen, doch Vater Thees hat anscheinend Vorbehalte gegen diesen.
Das ist so in etwa die Ausgangslage für dieses schmale Büchlein mit nur ca. 160 Seiten. Es kommt natürlich, wie es kommen muss: nichts geht erstmal glatt, Maike steht plötzlich ihrer ersten Liebe gegenüber und es kommt zu einigen Turbulenzen, bevor alle friedlich unter dem Weihnachtsbaum versammelt sind.
Die Ideen, die den einzelnen Erzählsträngen innewohnen, finde ich durchaus charmant. Aber dem Buch fehlen einfach eine Menge Seiten, um die Handlung wirklich schön auszuerzählen. So wirkt das Ganze auf - Story wie Protagonisten - mich zu eindimensional. Die Mädels agieren wie trotzige kleine Kinder und viele Charaktere sind einfach zu klischeehaft angelegt. Da fehlt mir die Tiefe.
Mit 100 Seiten mehr hätte man hier eine wirklich schöne Geschichte erzählen können, aber hier habe ich mich durch die Story gejagt gefühlt, da geht für mich leider jede Tiefe verloren. Schade, ich fand den Ansatz durchaus schön. Auch die Aufmachung des Buches ist wirklich schön. Aber für eine Kurzgeschichte ist die Geschichte zu lang, für einen Roman in meinen Augen zu kurz. Dass die Autorin gut schreiben kann, hat sie mit „Ein dänischer Winter“ bewiesen, hier hat sie – für mich – eine gute Storyidee verschenkt.
ASIN/ISBN: 3499275910 |