KI Porträt - würde es euch zusagen, Bilder der Protas einer Geschichte zu sehen?

  • Das Thema KI lässt mich einfach nicht los. Es ist zu faszinierend.


    Hab eine KI mit den Beschreibungen meiner Protas aus meiner Buchreihe gefüttert. Hinten im Buch ist ein Appendix, um den Leser etwas zu unterstützen. Sind halt schon einige handelnde Personen in der Story. Man kann da durchaus durcheinander kommen.

    Nun hat die KI ganz interessante Porträt ausgespuckt. Einige treffen sogar das Aussehen, welches ich beim Schreiben im Kopf hatte.


    Die Frage ist aber nun für mich. Würde es euch als Leser stören, das Aussehen vorbestimmt zu bekommen. D.h. wollt ihr euch lieber ein eigenes Bild machen, statt, dass der Autor euch direkt vorgibt, wie jemand auszusehen hat. Oder würde es euch helfen, gut in die Geschichte zu kommen?


    https://dieendenderaltenwelten…uchern/dramatis-personae/


    asdf007.jpg?w=1024

  • Stören würde es mich nicht direkt. Aber ich kann für mich auch keine besonderen Mehrwert erkennen, halte solch eine Illustration eher für unnötig. Beim Lesen entstehen doch Bilder, die bei jedem anders sind. Die möchte ich ungern vorgegeben bekommen.

  • Mich stört eher, wenn der Autor seine Protas nicht ausreichend beschreibend vorstellt. Aber ich brauche auch kein ganz deutliches Bild von Ihnen (so wie in den Beispielbildern der KI-App).

    Ähnlich irritierend sind manche Romanverfilmungen, wo die Schauspieler wenig Ähnlichkeit mit den Romanfiguren haben.

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend U. T. Bareiss: Green Lies - Tödliche Ernte

  • Mich stört es eher, wenn ich das Aussehen vorgekaut bekomme. Dafür habe ich meine Filme und Serien.

    Bei Büchern möchte ich in meine ganz eigene Version der Geschichte eintauchen. Mit meinen Bildern der Protas und Umgebung. Nur so entwickelt sich beim Lesen was für mich. <3

    Für Menschen mit Aphanstasie ist es aber bestimmt hilfreich. Jeder Leser ist da anders.


    Für mich wären KI-Bilder ein Grund, ein Buch nicht zu kaufen. Ich hasse die Dinger.
    Verschiedene Stile, Fokuspunkte und Qualität zusammengeklaut und wieder ausgespuckt – super seelenlos. <X

    Ich bin gegen generative KI in ihrer jetzigen Form – besonders bei Bildern, Videos und Musik.

    Viele Grüße
    Inks



    bokmal.gif


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  • Mich stört es eher, wenn ich das Aussehen vorgekaut bekomme. Dafür habe ich meine Filme und Serien.

    Bei Büchern möchte ich in meine ganz eigene Version der Geschichte eintauchen. Mit meinen Bildern der Protas und Umgebung. Nur so entwickelt sich beim Lesen was für mich. <3

    Für Menschen mit Aphanstasie ist es aber bestimmt hilfreich. Jeder Leser ist da anders.


    Das ist bei mir genauso. Wenn die Bilder aber hinten im Buch wären, würde es mich nicht stören, weil ich sie dann vor dem Lesen nicht entdecken würde / müsste.

  • Mich würde es nicht stören. Ob nun KI oder selbstgezeichnet...

    Eigene Fantasie hin oder her, aber der Autor hat beim Schreiben ja auch ein gewisses Bild vor Augen und wenn die KI deine (eure) Vorstellung genau getroffen hat, finde ich es tatsächlich sogar ne gute Idee.


    Viele Autoren legen ja mittlerweile Charaktercards oä mit rein

  • Mich würde es nicht stören. Ob nun KI oder selbstgezeichnet...

    Eigene Fantasie hin oder her, aber der Autor hat beim Schreiben ja auch ein gewisses Bild vor Augen und wenn die KI deine (eure) Vorstellung genau getroffen hat, finde ich es tatsächlich sogar ne gute Idee.


    Viele Autoren legen ja mittlerweile Charaktercards oä mit rein

    Mir drängen sich da direkt mehrere Fragen auf.


    1. Warum ist es so wichtig, dass man als Leser exakt die gleiche Vorstellung von einer Figur hat wie der Autor?


    2. Wenn diese Vorstellung auseinanderfällt und dem Autor das nicht egal ist - müsste er sich dann nicht fragen, ob er seinen Job gut genug gemacht hat?


    3. Charaktercards sind mir noch nie über den Weg gelaufen. Ist das nicht einfach wieder ein Beispiel dafür, wie Fantasie unterbunden wird?

  • 1. "Wichtig" finde ich es nicht, aber interessant wie der Autor sich seine Protas vorstellt und es würde mich halt als Leser nicht stören, wenn BIlder der Protas zu sehen sind. Wünsche mir aber auch nicht dass jeder Autor dass nun macht.

    Mir ist die Stimmung im Buch wichtiger, dafür muss ich persönlich mir nicht haargenau vorstellen, wie die aussehen.

    Aber jeder liest ja anders ...


    2. Diese Frage find ich iwie verzwickt. Dafür müsste man vll jeden Autor selbst fragen wie wichtig ihm das ist, dass die Leser haargenau die gleiche optische Vorstellung haben.


    3. In meinen bevorzugten Genres liegen die recht häufig bei....

    Ansonsten klingt es doch iwie dramatisch "Fantasie wird unterbunden"....

    Ich persönlich fühle mich nicht iwie eingeschränkt... Es geht hier nur um Optik, ob ich mir jetzt selbst 2 Leute vorstelle, die knutschen oder die von den Karten, stört die Stimmung nicht..

    Ich habe auch mal iwo gelesen, dass viele Menschen bei Beschreibungen eh jmd vor Augen haben, den sie bereits kennen, sei es als Schauspieler oder real... Das macht das Gehirn wohl automatisch (?) , also nich mehr viel mit Fantasie...

  • Würde ich wollen, dass meine Leser die Gesichter der Leute sehen, die ich mir vorstelle, dann würde ich Bilderbücher schreiben und keine Romane. Es gehört für mich ganz wesentlich zum Sein fiktionaler Literatur, dass sie die Fantasie einbezieht.


    Was mich eher stört: Dass für diese Nutzung der Werke anderer niemand von diesen Leuten vergütet wird. KI "generiert", indem sie das permutiert, womit sie trainiert worden ist. Und dieses Material stammt von Künstlerinnen und Künstlern, die dafür in aller Regel keinen einzigen Cent sehen. Übrigens auch in Zukunft nicht mehr, weil die Nachfrage nach Originalen auf diese Weise drastisch sinkt. Am Ende stehen dann mediokre und immer gleiche Bildchen. Oder Texte.

    (Schreibt jemand, der diesem Reiz hin und wieder auch erliegt. Ist schon genial, was inzwischen möglich ist, aber es ist zugleich ziemlich scheiße.)

  • Es kommt halt darauf an, ob Äußerlichkeiten (harmlose oder bis hin zum Rassismus) im Roman eine Rolle spielen oder ob nur die "inneren Werte" beschrieben werden - dann ist es besser, wenn keine Vorgaben in Bildform gemacht werden.


    Keine Ahnung, ob das Urheberrecht so weit ausbaufähig ist, dass so eine KI verboten werden könnte :/ Vielleicht, wenn so erzeugte Bilder Handelswaren werden?

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  • Vielleicht, wenn so erzeugte Bilder Handelswaren werden?

    Sind sie längst. Und so erzeugte Texte auch. Tonnenweise. Megatonnenweise.


    Das Urheberrecht muss hierfür nicht "ausgebaut", sondern angewendet werden. Die Politik hinkt der technischen Entwicklung ein wenig hinterher, aber spätestens im Jahr 2026 soll eine EU-Richtlinie "evaluiert" werden, die eine Adaption vorsieht (die EU ist tatsächlich weltweite Vorreiterin bei der rechtlichen Einordnung und Regulierung von KI). Dabei geht es darum, dass KI-generierte Bilder auch dem Urheberrecht unterliegen können, wenn die menschlichen Vorlagen im Ergebnis sozusagen deutlich werden (das gilt übrigens jetzt schon!), und außerdem soll dann festgelegt werden, dass die Urheber und -innen des Trainingsmaterials entsprechend zu berücksichtigen, zu befragen (Opt-Out) und zu vergüten wären, möglicherweise sogar rückwirkend. Bis dahin ist das eine freiwillige Sache und KI-generierte Bilder bleiben vorherst überwiegend rechtefrei. Und das Wildern in der Kunst bleibt folgenlos.

  • :learn Ach so!


    :


    Megatonnenweise KI-Bilder aus Romantexten generiert? :/ Und ich dachte, das wäre ein eher neues Phänomen - wenn nicht gar, erst im Versuchsstadium.

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  • Ansonsten klingt es doch iwie dramatisch "Fantasie wird unterbunden"....

    ...

    Ich habe auch mal iwo gelesen, dass viele Menschen bei Beschreibungen eh jmd vor Augen haben, den sie bereits kennen, sei es als Schauspieler oder real... Das macht das Gehirn wohl automatisch (?) , also nich mehr viel mit Fantasie...

    "Fantasie wird unterbunden" drückt auch eigentlich nicht ganz das aus, was ich sagen wollte. Ich finde einfach, dass solche "Vorgaben" wieder mal ein Beispiel dafür sind, wie jemandem eigenes Denken abgenommen wird.


    Und der Punkt mit den Gedanken an eine bereits bekannte Person - das ist trotzdem nicht dasselbe wie ein vom Autor konkret vorgegebenes Bild. Jeder denkt doch an eine andere bekannte Person und nimmt vielleicht Züge der im Buch beschriebenen Person anders wahr, wertet bestimmte Eigenschaften anders als andere, so dass hier auch unterschiedliche Bilder entstehen.

  • Würde mich nicht stören. Im Gegenteil. Dann kann man sich besser auf die Handlung konzentrieren.


    Mit welchem Programm hast du das gemacht?


    Ich hab canva bemüht.


    @alle

    Also schwankt es zwischen. "Braucht kein Schwein" und "Wäre mir egal, ob sie drin sind."

    Vom Prinzip ist es dann ja relativ einstimmig.

    Ich belass die mal auf der Webseite. Wäre für mich halt interessant gewesen, die in einer neuen Auflage hinten mit ins Buch zu setzen.