Nachtwald - Tríona Walsh

  • Nachtwald

    Triona Walsh

    Fischer Taschenbuch

    ISBN: 3596709016

    384 Seiten, 17 Euro


    Wer auf der Suche nach einem spannenden Thriller mit einem klassischen Plot ist, der kann mit diesem Buch nichts falsch machen.


    Worum geht es? Lizzi, frisch aus der Entzugsklinik entlassen, trifft auf ihre Familie, das heißt, auf ihre Familie in einer neuen Konstellation, denn ihre Mutter Claire hat überraschend geheiratet. Zusammen mit ihrem neuen Ehemann, deren Tochter und Schwiegersohn, sowie Lizzis Bruder Liam wollen sie ein langes Wochenende im Haus von George, dem Ehemann von Claire, verbringen.


    Das Haus entpuppt sich als großes Herrenhaus, das mitten in einem dichten und undurchdringlich wirkenden Waldstück liegt. Zu allem Überfluss gibt es kein Telefon und die Handys haben ebenfalls kein Netzempfang.


    Es wäre kein Thriller, wenn das Wochenende gemütlich und in Harmonie verlaufen würde; und so taucht plötzlich ein ungebetener Gast auf, mit dem niemand gerechnet hat. Dass dann ein Mord geschieht und jeder jedem misstraut, weil jeder ein Motiv haben könnte, ist der Klassiker…


    Obwohl dieser Thriller so klassisch aufgebaut ist; einsames und abgelegenes Herrenhaus, ein Mord, bei dem der Täter unter den Anwesenden zu finden sein muss, ist der Spannungsaufbau doch gut ausgearbeitet und macht das Buch lesenswert. Auch beim Showdown hat sich die Autorin an viele bekannte Vorbilder gehalten.


    Mein Fazit: Ein Thriller, dessen Zutaten aus einem Thriller-Baukasten zu stammen scheinen und der mit bewährten Zutaten trotzdem solide Unterhaltung zu bieten hat.


    ASIN/ISBN: 3596709016

  • Meine Rezension:


    Hochzeit im Herrenhaus


    In einem etwas heruntergekommenen Herrenhaus im Westen Irlands, inmitten eines ungezähmt wuchernden Waldes, feiern zwei Paare ihren Hochzeitstag: Claire und George, Freya und Hudson. Mit dabei sind noch Claires erwachsene Kinder Lizzie und Liam sowie die Köchin Mia. Und obwohl das riesige Haus so abgeschieden liegt, dass man es nur zu Fuß erreichen kann, taucht alsbald ein ungebetener Gast auf.


    Hervorragende Zutaten für einen gelungenen Thriller, der sich auch durchaus stimmig und unheimlich anlässt: ein einsamer Ort, ein kleiner Kreis an Personen, eine düstere Stimmung. Sofort nehmen Triona Walshs flotter Schreibstil und ihre bildhaften Darstellungen der Handlung den Leser gefangen. Die Neugierde wird rasch geweckt, was sich hier noch zutragen wird, unheimliche Geräusche und Schatten im Wald führen nicht nur bei den Frauen in der Runde zu angespannten Nerven. Obwohl die Zahl der Figuren niedrig gehalten wird, fehlt ihnen – für meinen Geschmack – ein klares und kantiges Profil, irgendwann beginnt sich dann auch die Handlung etwas in die Länge zu ziehen und den Anstrich eines aufregenden Thrillers zu verlieren. Immerhin aber lenkt die Autorin geschickt den Blick des Lesers auf unterschiedliche mögliche Tatmotive, man weiß sehr lange nicht, wer welches Geheimnis hütet und wer versucht hat, den Fremden wieder loszuwerden.


    Fazit: eine spannende Ausgangssituation, die viele Wendungen zulässt, sich allerdings zuweilen in Langatmigkeit verliert anstatt die Gänsehaut noch weiter zu steigern. 3 von 5 Sternen.



    Titel Nachtwald

    Autor Triona Walsh

    ASIN B0CW1HXCJH

    Sprache Deutsch

    Ausgabe ebook, ebenfalls erhältlich als Taschenbuch (384 Seiten) und Hörbuch

    Erscheinungsdatum 1. November 2024

    Verlag Fischer

    Originaltitel The Party

    Übersetzer Birgit Schmitz


    ASIN/ISBN: B0CW1HXCJH

  • Ein alptraumhaftes Wochenende


    Nachtwald, Thriller von Triona Walsh, EBook, Fischer – Verlag
    Familientreffen weitab jeglicher Zivilisation
    Lizzie hat einen Entzug hinter sich, Drogen und Alkohol, dazu kommt dass bei einem Unfall ihr mitfahrender Bruder Liam schwer verletzt wurde. Ihr Bruder und ihre Mutter Claire können ihr weder verzeihen noch uneingeschränkt vertrauen. Da ihre Mutter, nach dem Selbstmord von Declan ihrem ersten Ehemann und dem Vater von Lizzie und Liam, wieder geheiratet hat, soll nun bei einem gemeinsamen Wochenende, die gesamte Familie in Butlers Hall, dem renovierungsbedürftigen Landsitz von George, Claires frischangetrautem Ehemann, sich ganz zwanglos kennenlernen. Dort treffen sie auch auf Freya und Hudson, die Tochter Georges mit ihrem Ehemann. Das Haus ist mitten in einem undurchdringlichen Wald, nur zu Fuß zu erreichen und ohne Telefonanschluss. Schon am ersten gemeinsamen Abend erscheint ein Überraschungsgast und von da ab nimmt das Unglück seinen Lauf.
    60 Kurze Kapitel, spannend mitunter auch gruselig, lassen es zu, das Buch flüssig zu lesen. Das Geschehen wird aus der Sicht Lizzies geschildert, das Setting ist gut geschildert, man konnte sich das Haus und auch die Außenbereiche hervorragend vorstellen. Die Personen, handeln doch meiner Meinung nach immer wieder unlogisch, dadurch erscheint der Plot für mich oft hanebüchen und unglaubhaft. Lizzie, obwohl die Story aus ihrer Sicht erzählt wird ist mir fremd geblieben, die anderen Figuren, vor allem Freya und George hätte ich gerne näher kennengelernt. Man spürt ständig unausgesprochene Feindseligkeiten. Obwohl das Buch in meinem Lieblingsland spielt, könnte sich das Geschehen überall anderswo abspielen. Nur die Namen einiger Figuren und einige Ortsnamen (Castlebar, Sligo etc.) erinnern an Irland. Dabei habe ich mich hauptsächlich wegen des Settings fürs Buch entschieden.
    Zuerst einmal war ich vom Cover total überzeugt, die fröhlichen Farben täuschen jedoch über die unheilvolle Geschichte hinweg. Der Klappentext hat mich gefesselt und auch der Prolog war spannend. Gruselige Abschnitte, z.B. die Szene mit der Schleiereule konnten mir eine Gänsehaut über den Rücken laufen lassen. Die Geschichte die sich dann entwickelte, hat mich doch immer wieder zum Kopfschütteln gebracht. Alle Personen sind unsympathisch, ihr Handeln ist nicht authentisch und sprunghaft. Nicht nachvollziehbare Plottists und Änderungen waren einfach zu viel, hier wäre etwas weniger dicht, bestimmt mehr gewesen, für mich zu klischeehaft.
    Wer gerne gruselig spannend, ohne viel zu hinterfragen liest, ist mit dem Buch sicherlich gut beraten, dafür eine Leseempfehlung. Mir war es zu viel, neue Fakten, neue Szenarien, neue Verdächtige.
    Da ich das Buch flüssig und in kurzer Zeit gelesen habe, weil es immer wieder dramatische und schaurige Vorfälle gab, möchte ich 6 Punkte vergeben.

  • Mich hat die Inhaltsbeschreibung und das Cover angesprochen.

    Und die Tatsache, dass das Buch in Irland spielt.

    Der Schreibstil ist wirklich kurzweilig und das Buch liest sich gut.

    Es wird auch spannend, zumindest immer mal wieder.

    Aber insgesamt fand ich das Verhalten der doch kleinen Personengruppe oft nur sehr seltsam und absolut nicht nachvollziehbar.

    Das hat mein Lesevergnügen wirklich gemindert.

    Ja, es ist ein Buch mit einer erfundenen Story - aber es ist kein Fantasyroman sondern soll ein Thriller sein.

    Ich kam leider mit den Handlungen der Personen nicht klar.

    Nach ein paar falschen Fährten und einigem Hin und Her war die Auflösung für mich dann auch nicht mehr die Riesenüberraschung.

    Für mich insgesamt eher enttäuschend.

    Leider.

    Knappe 3 von 5 Sternen.

  • Schauplatz Irland – Butler Hall

    Claire und George haben heimlich geheiratet und planen ein Wochenende mit ihren erwachsenen Kindern in Georges einsamen Herrenhaus Butler Hall, das nur zu Fuß oder einem Geländefahrzeug erreichbar ist und über keine Verbindung zur Außenwelt verfügt. Die Figurenanzahl ist überschaubar. Es handelt sich um Claires Tochter Lizzie, die gerade aus einer Entzugsklinik entlassen wurde und einiges an ihrer Familie gut zu machen hat, und ihrem Sohn Liam. Georges Tochter Freya ist gerade aus USA zurückgekehrt und auch mit einer Überraschung. Sie hat ebenfalls heimlich geheiratet – den wohlhabenden Hudson. Von außen kommt die Köchin Mia hinzu, um die Gesellschaft übers Wochenende zu verwöhnen. Jede diese Personen hat ihre eigene Geschichte und Facette, die erst im Laufe der Geschichte zu Tage gefördert wird. Ebenso, wem man vertrauen kann bzw. wer hier mit wem paktiert. Als dann noch ein Überraschungsgast auftaucht und es zu einem Mord kommt, nimmt die Story an Fahrt auf.



    Der Plot mit Haus in Alleinlage, eingeschränkter Personenkreis und keine Verbindung zur Außenwelt wurde nicht neu erfunden, sondern der Thriller-/Krimileser kennt dieses Setting bereits aus etlichen Büchern. Diese Komponenten erzeugen bereits beim Lesen des Klappentextes eine gewisse Spannung und animieren dazu, dieses Buch unbedingt lesen zu wollen. Die Autorin schreibt durchaus spannend, der Schreibstil ist flüssig lesbar und durch die Twists bleibt man als Leser an das Buch gefesselt. Die Figuren hat sie ausführlich charakterisiert, ebenso das Anwesen und die Umgebung, so daß man sich als Leser voll mitgenommen fühlt und in die Geschichte eintaucht. Nur das Ganze ist oftmals unrealistisch bzw. überzogen und für mich war das Finale einfach unglaubwürdig. Sympathisch war mir keine der beschriebenen Personen.


    Ich hatte trotz aller Kritik unterhaltsame Lesestunden.

  • Durchaus spannend, aber so einiges wirkte auf mich leider unrealistisch oder überzogen

    3 Sterne


    Als ich Nachtwald im NetGalley Adventskalender entdeckte, passte der Klappentext in mein Beuteschema und ich lud das eBook auf meinen Reader.


    Die 23-jährige Lizzie war 6 Monate lang in einer Suchtklinik und hatte keinerlei Kontakt zu ihrer Familie. Am Tag ihrer Entlassung wird sie von ihrer Mutter Claire und ihrem Bruder Liam abgeholt. Die beiden haben jedoch eine Überraschung mitgebracht. Claires soeben angetrauten neuen Ehemann George, den diese vor Lizziess Klinikaufenthalt noch gar nicht kannte. Um die Hochzeit zu feiern, fährt die Familie übers Wochenende in Georges Haus nach Westirland.


    Dieses liegt sehr abgeschieden mitten im Wald, ist lediglich über einen langen Fußmarsch zu erreichen und es gibt kein Mobilfunknetz. Zudem ist es nicht, wie von Lizzies Familie angenommen, ein kleines etwas baufälliges Cottage, sondern ein riesiges renovierungsbedürftiges Herrenhaus. Dort erwartet sie Georges Tochter Freya, die ebenfalls eine Überraschung auf Lager hat und eine Köchin, die Claire als Hochzeitsgeschenk für George engagiert hat.


    Als die neu zusammengewürfelte Familie am Abend bei einem vorzüglichen Hochzeitsmahl zusammensitzt, taucht plötzlich noch ein ungebetener Gast auf, der die Welt aller Anwesenden auf den Kopf stellt und der Beginn eines nicht enden wollenden Albtraumes ist...


    Diesen in der dritten Person aus der Perspektive von Lizzie erzählten Roman konnte ich durchaus flüssig lesen. Aufgrund der einfachen aber bildhaften Sprache gelang es mir auch, mir die Örtlichkeiten sehr gut vorzustellen und ich verspürte auch immer eine gewisse Grundspannung, die mich, selbst nach Szenen, die ich als ziemlich hanebüchen empfand, weiterlesen ließen. Trotzdem empfand ich nach dem ersten einschneidenden Ereignis mit dem Gast auch einige Längen und als es dann zu für mich tatsächlich unerwarteten Wendungen kam, schlossen an diese immer wieder für mich recht unglaubwürdige Szenen an.


    Lizzie als Hauptfigur war mir zwar sympathisch. Allerdings war sie auch die Einzige, deren Aktionen oder Reaktionen ich häufig (aber nicht immer) noch irgendwie nachempfinden konnte. Alle anderen Figuren aus dem recht überschaubaren Kreis blieben für mich entweder blass oder ihre Reaktionen wirkten auf mich unrealistisch. Der Showdown überraschte mich nicht gänzlich und wirkte auf mich auch ziemlich überzogen. Hier empfand ich Lizzies Rolle als Alkoholikerin als vollkommen realitätsfremd. Das Ende war dann zwar irgendwie gefällig und insgesamt empfand ich das Szenario des Buches auch nicht ganz schlecht. Ich hätte mir aber definitiv eine überzeugendere Darstellung der Charaktere gewünscht.