Das Igel-Tagebuch – Sarah Sands

  • Dumont, 2024

    176 Seiten


    Kurzbeschreibung:

    An einem nassen Oktobernachmittag entdeckt Sarah Sands gemeinsam mit ihrem zweijährigen Enkel im Garten einen kranken Igel, den sie Peggy taufen und in eine örtliche Igelstation bringen. Als der Herbst in den Winter übergeht, sorgt sich Sarah nicht nur um den Gesundheitszustand des Igels, sondern vor allem um ihren pflegebedürftigen Vater. Während Sarah versucht, sich auf den nahenden Verlust gefasst zu machen, wird der kleine Igel zum Trostspender. Peggy geht es von Tag zu Tag besser, und sie weckt in Sarah den Wunsch, mehr über die faszinierende Spezies der stacheligen Insektenfresser zu lernen: zum Beispiel, dass ihre Körpertemperatur während des Winterschlafs auf nur zwei Grad sinkt, dass Jacques Derrida den Igel als bedeutende Metapher für die Dichtkunst verwendete und wie bedroht die Tierart wirklich ist. Je mehr Sarah über den Igel erfährt, desto mehr fühlt sie sich mit der Natur und mit ihrem Vater verbunden.

    ›Das Igel-Tagebuch‹ ist eine persönliche und bewegende Geschichte über das Loslassen und den Trost, den die Natur und ein tierischer Gefährte uns spenden können.


    Über die Autorin:

    SARAH SANDS, geboren 1961, ist eine britische Journalistin, die u. a. für den Daily Telegraph und die Daily Mail arbeitete sowie Chefredakteurin des London Evening Standards war. Zurzeit arbeitet sie für Reader’s Digest und BBC Radio 4. Sie lebt mit ihrem Mann in Norfolk im Osten Englands.


    Mein Eindruck:

    Das Igel-Tagebuch beschreibt, wie eine Frau zusammen mit ihrem 2jährigen Enkel einen kranken Igel findet und ihn zur Pflege bringt. Sie nennen ihn erst Horace, doch es ist eine Dame und heißt daher dann Peggy.


    Sarah Sands verbindet diese Begebenheit mit dem Ereignis ihres 92jährigen Vaters, der erkrankte und ins Krankenhaus kommt. Es ist die Zeit der Pandemie, also besonders für ältere Erkrankte eine schlimme Zeit.


    Die Autorin setzt außerdem noch andere literarische Texte in den Kontext, zum Beispiel Texte von Ted Hughes und Marc Hamer über Igel oder Gedichte von Philip Larkin und Thomas Hardy sowie vielen anderen. Auch philosophische Zitate gibt es: Derrida und Heidegger.

    Diese Verbindung zwischen Prosa, Philosophie, Sachbuch und Lyrik gibt dem Buch eine eigene Note mit.



    Man erfährt etwas über Igel. Sie sind nachtaktiv und eher eigenbrötlerisch. Sie sind keine Haustiere und leider gelten sie inzwischen als gefährdete Tierart.

    Mehr noch aber setzt die Autorin das Leben und die Zielstrebigkeit der Igel in Gegensatz zu den in Politik und Gesellschaft der Menschen stattfindenden Hektik und Chaos.


    Das überwiegend sachlich gehaltene Buch liegt im Bereich Nature Writing und autobiografisch gefärbten Essay.

    Und nicht missverstehen, sachlich heißt nicht, dass es keine Emotionen gibt. Man kann das Buch mit Anteilnahme lesen.


    ASIN/ISBN: 3755800268