Man kann auch in die Höhe fallen – Joachim Meyerhoff

  • Kiepenheuer, 2024

    368 Seiten


    Kurzbeschreibung:

    Mit Mitte fünfzig zieht der Erzähler zu seiner Mitte achtzigjährigen Mutter aufs Land, um dort an einem Roman über das Theater mit dem Titel »Scham und Bühne« zu schreiben. Es werden unvergleichliche, ereignisreiche Wochen, in denen er durch die Hilfe seiner Mutter aus einer tiefen Lebenskrise findet.


    Nachdem er in Wien von einem Schlaganfall aus der Bahn geworfen wurde, hofft Joachim Meyerhoff, durch einen Neuanfang in Berlin wieder Fuß zu fassen. Doch alles kommt anders als gedacht. Die neue Stadt zerrt an den Nerven und die künstlerische Arbeit als Schriftsteller und Schauspieler fällt ihm von Tag zu Tag schwerer.


    Auf der Geburtstagsfeier seines kleinen Sohnes ereignet sich ein Zwischenfall, der keinen Zweifel daran lässt, dass es so nicht weitergehen kann. Der Erzähler verlässt Berlin und zieht zu seiner Mutter aufs Land, die auf einem herrlichen Grundstück unweit vom Meer ein sehr selbstbestimmtes Leben führt. Mutter und Sohn sind sich immer schon sehr nah gewesen, aber diese gemeinsamen Wochen werden zu einer besonderen Zeit. Der Sohn klinkt sich ein in den Tagesablauf der Mutter, beginnt seinen Theaterroman und andere Geschichten zu schreiben und findet allmählich heraus aus Zorn und Nervosität, die ihn sein ganzes Leben begleitet haben.


    Über den Autor:

    Joachim Meyerhoff, geboren 1967 in Homburg/Saar, aufgewachsen in Schleswig, hat als Schauspieler an verschiedenen Theatern gespielt, unter anderem am Burgtheater in Wien, am Schauspielhaus in Hamburg, an der Berliner Schaubühne und den Münchner Kammerspielen. Dreimal wurde er für seine Arbeit zum Schauspieler des Jahres gewählt. 2011 begann er mit der Veröffentlichung seines mehrteiligen Zyklus »Alle Toten fliegen hoch«. Seine Romane wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, zuletzt 2024 mit dem Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor.


    Mein Eindruck:

    Joachim Meyerhoff schreibt schon lange über sein Leben. Das könnte schwer und ernst sein, doch Meyerhoff hat Sinn für Selbstironie und das vereint sich mit der Leichtigkeit des Stils zu einem ansprechenden Humor.

    Dazu ist dieser Teil ein Mutterporträt, dem es nicht an Bewunderung und Zuneigung mangelt.

    Meyerhoff erzählt, wie er, um sich selbst wieder zu fangen, seine optimistische, tatkräftige Mutter auf deren Hof besucht. Ihrem Einfluß zuliebe, kann er wieder zu sich finden. Zahlreiche Episoden fand ich sehr amüsant. Man muss es nicht bereuen, dieses Buch zu lesen, obwohl es vielleicht nicht so ein wichtiges Buch ist.


    ASIN/ISBN: 3462006991