Paige Toon - Someone I used to know
Kurzbeschreibung von Amazon:
Als Jugendliche sind Leah, George und Theo unzertrennlich. Bis George eines Tages spurlos verschwindet ... Jahre später kehrt Leah mit ihrer kleinen Tochter zurück in ihr Elternhaus in Yorkshire. Ohne Theo, den Vater ihres Kindes. Als George dann überraschend wieder auftaucht, steht Leahs Gefühlswelt Kopf. Warum ist er damals verschwunden? Was ist zwischen Leah und Theo passiert? Und kann aus alten Verletzungen neue Liebe entstehen?
Mein Eindruck:
Eine Geschichte über Liebe und Trennung, aber vor allem über Mitgefühl. Mir gefiel es wunderbar, dass Leah in ihrem Elternhaus mit vielen Pflegekindern aufwächst und ihre Eltern sind für mich die heimlichen Helden des Buchs. Als ihr Vater stirbt, habe ich die ersten Tränen verdrückt und ich habe mich bei diesem Buch, was zwischen "damals" und "heute" unterscheidet daher immer ganz besonders gefreut, wenn es wieder um "damals" ging...
Man erfährt über mehr als "nur" Leah, George und Theo etwas, was mir ausgesprochen gut gefiel, obwohl bei der Fülle der Figuren am Anfang noch eher die Verwirrung, später aber die Liebe zu ihnen einfach siegte. Besonders Jamie gefiel mir ausgesprochen gut.
Die Autorin gibt bei der Entfaltung der Geschichte genug Andeutungen, warum Leah mit ihrer Tochter Emilie und ohne ihren Mann Theo zurückkehrt und auch, warum George damals verschwunden ist, wird nach und nach enthüllt. Georges Geschichte war dabei für mich deutlich vorhersehbarer als Theos Geschichte und ich musste am Ende auch da schwer schlucken. Das Buch lehrt einen, dass Mitgefühl manchmal auch und gerade da gebraucht wird, wo der äußere Schein es vielleicht anders wirken lässt und das finde ich eine sehr wichtige Botschaft.
Das System Pflegeeltern und Pflegekinder zu lesen, fand ich zudem einfach toll. Ich kam mir ein wenig vor wie Leahs beste Freundin Becky, denn auch ich hatte damals in der Schulzeit eine Freundin, die mit leiblichen Geschwistern und Pflegekindern aufgewachsen ist. Auch danach bin ich nochmal mit dem System in Kontakt gekommen und finde es absolut bewundernswert, was Eltern da leisten...auch im Buch werden die Wunden der Kinderseelen beleuchtet und das hat mich extrem berührt. Ich ziehe da meinen Hut.
Das, was für mich eher dahinplätscherte, war die eigentliche Liebesgeschichte, die "Dreieckssituation" von George, Theo und Leah, dahingehend war nichts so, dass ich wirklich weiterlesen "wollte" oder gefesselt war, aber das tut der Geschichte keinen Abbruch, weil die Situation immer so präsent gehalten war, dass sie mich bei der Stange hielt. Ich habe das Buch quasi "trotzdem" inhaliert, aber bei der Punktevergabe wirkt sich das für mich dann doch aus.
8 Punkte.
ASIN/ISBN: 3810501220 |