Hier kann zu den Seiten 1 - 101 („Bewohner und Gäste des Dörfleins Berghall“) – (Ende des 7. Kapitels) geschrieben werden.
'Der echte Krampus' - Seiten 001 - 101
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Jetzt gehts lohooos, jetzt gehts lohooos!
Ich gebe zu – ich war erst mal ziemlich entsetzt über die Vielzahl der Namen in der Übersicht der Protagonisten. Ich weiß es allerdings immer SEHR zu schätzen, wenn es so eine Übersicht im Buch gibt, sobald mehr als 5 Hauptpersonen im Buch agieren. Ich hab mir also auch gleich ein Postit dorthin gepappt, da werde ich sicher einige Male zurückblättern müssen.
Auf Seite 1 mußte ich bereits das erste Mal googeln: „Spirifankerl“. Again what learned.
Der Schreibstil gefällt mir von der ersten Seite an schon: sehr bildhaft und auch, wie die Personen genannt werden: „die Brunner“, „die Wurmbrand“ … das kenne ich aber auch so von meinen Großeltern, die auch vom Land kommen.
Die Charaktere gefallen mir auch schon gut – ich gehe davon aus, dass diese sich auch in den anderen Bänden der Reihe wiederfinden.
Gut hat mir auch die ganze Beschreibung des Umfelds gefallen, z.B. mit den Bildern des bereits verstorbenen, aber wenig erfolgreichen Künstlers Vincent van Gogh *grins*. Das läßt die Zeit, in der die Handlung spielt, gut vor dem geistigen Auge entstehen. Mich hat hier ja interessiert, ab wann sich das geändert hat: erst nach 1900 wandelten sich Ansehen und Bekanntheitsgrad van Goghs.
Auch die alten Bräuche mit den Losnächten/Andreasnacht, die Gruselgeschichte von der „Entstehung des Watzmannes“ und auch das Weihnachtdorf im Haus der Wurmbrand mit der Himmelsleiter... das ist einfach schön zu lesen. Die altmodischen Begriffe, wie z.B. „Crayon“ oder „Depesche“, die hier und da eingestreut sind, verströmen Zeitkolorit.
Ich bin ja kein Fan historischer Bücher. Aber wenn eine – ich sag mal – zeitlose Handlung daherkommt, finde ich es super, wenn diese irgendwann in der Vergangenheit spielt. Hier bin ich jetzt schon begeistert von der Umsetzung.
Erst war ich hier über die überraschend zornige Predigt des Pfarrers verwundert, aber der hat vermutlich schon etliche Krampusläufe erlebt. Dass einer davon tödlich endet, vermutlich eher nicht. War ja klar, das Gryszinski den Fall übernehmen muss, wenn er schon vor Ort ist.
Dass auf Seite 71 der Prolog wiederholt wird und nun im richtigen Kontext steht, hat mir sehr gut gefallen.
Der junge Gregor vom Kroißhof ist also das arme Opfer. Ob die Tat wohl wirklich mit dem Schmuggel zusammenhängt, wird sich zeigen. Es zeigen sich aber bereits jetzt erste Verstrickungen. Und wenn ich mir die Anzahl der Protags in der Übersicht am Buchanfang so ansehe, wird das nicht besser, schließlich waren es an die 20 Krampusse, die in der besagten Nacht ihr Unwesen getrieben haben.
Jede Wette, ich verliere völlig die Übersicht und bin am Ende überrascht. Ich könnte mir aber auch gut vorstellen, dass die Tat überhaupt nicht mit dem Schmuggel zu tun hat, sondern mit Zwischenmenschlichem: eine Frau, eine Familienangelegenheit, ein Racheakt. Nun, wir werden sehen. Auf jeden Fall war es eine geplante Tat, was das aufgestickte Kreuz auf dem Kostüm verrät.
Interessant finde ich, dass seinerzeit Beerdigungen so lange aufgeschoben werden mussten, bis die Erde soweit getaut ist, dass ein Grab ausgehoben werden kann. Das ist mir schon bei ein paar anderen Büchern auch schon aufgefallen. Ich finde das sehr makaber, dass die Leiche solange irgendwo gelagert werden muss. Auch für die Angehörigen finde ich so einen Abschied sehr unschön – man kann irgendwie noch gar nicht so richtig mit dem Trauerprozeß beginnen, solange der Tote noch nicht seine endgültige Grabstatt gefunden hat.
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Auf Seite 1 mußte ich bereits das erste Mal googeln: „Spirifankerl“. Again what learned.
Hab leider erst ein paar Seiten geschafft. Aber ja, da musste ich sofort denken, das wird lustig für die NICHT-Bayern. Ich hoffe, das ist okay für euch. Ich finde es super atmosphärisch. Kenn jemand noch das Bayerische Amtsgericht. Das hatte auch so einen Grundton, finde ich.
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Ja, darüber hab ich auch gelacht.
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Hallo in die Runde!
So viele schöne Worte, lieben Dank.
Ein paar Punkte fand ich gleich besonders interessant und hake da mal ein.
Die riesige Personalliste! Kann mir vorstellen, dass die erstmal abschreckend wirkt, aber ich verspreche, dass man sich keinesfalls all diese Figuren merken muss. Es ist eher so, dass manche Figuren nur sehr selten erwähnt werden, und dann dient jene Liste zur Orientierung.
Aus folgendem Grund ist das Personal so ausufernd geraten: Die drei vorherigen Gryszinski-Bände haben alle an historisch realen Orten gespielt - München vor allem, aber auch Berlin, Paris, St. Petersburg, um die wichtigsten zu nennen. Da habe ich viel mit historischen Karten und Stadtfotografien hantiert (ein Kunstgriff, den ich gern anwende, um eine Szene so detailreich wie möglich zu gestalten: einfach ein historisches Foto oder Gemälde, das eine Stadtszenerie zeigt, beschreiben).
Berghall nun ist ein rein fiktiver Ort. Damit habe ich komplettes Neuland betreten. Natürlich habe ich auch wieder recherchiert, wie ein solches alpines Bergdörfchen im späten 19. Jahrhundert aussehen könnte, aber unser Dorf hier ist eben eher ein Konglomerat aus verschiedenen Orten. Um selbst den Überblick zu behalten, habe ich mir daher eine Karte meines erfundenen Dorfes gezeichnet, mit allen umliegenden Höfen, den kleinen Häuschen am Weiher etc.
Und wo ich schon einmal dabei war, habe ich überall eingezeichnet, wie viele Personen dort jeweils leben und habe, tja, jeder einzelnen noch so nebensächlichen Figur einen Namen gegeben. Damit hatte ich ein bombensicheres topographisches Fundament, auf dem ich die Geschichte aufbauen konnte. Jeden Tag, bevor ich mit dem Schreiben anfing, habe ich immer als erstes diese Karte vor mir ausgebreitet.
Die ellenlange Personalliste bildet sozusagen diesen Plan textlich ab.
Liebe Grüße!
Uta
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Ich hatte vor meinem geistigen Auge auch so eine Art Landkarte des Dorfes. Das Personenverzeichnis finde ich in der Tat sehr hilfreich, ich hab bei einigen Namen durchaus auch mal geguckt, auf welchen Hof ich die Person verorten muss.