Mit "Die Sterntagebücher" hat Stanislaw Lem eine Science Fiction-Satire geschrieben, die sich nicht vor Douglas Adams (per Anhalter durch die Galaxis) oder Terry Pratchett (Discworld) verstecken muss. Nun gibt es die ersten beiden Reisen des Buches (Reise 7 und Reise 8 ) als Hörbuch - gelesen von Wigald Boning - und ich kann mir ehrlich gesagt kaum einen geeigneteren Vorleser vorstellen.
Es geht schon skurril los - der Erzähler ist ein Raumfahrer, der allein im Weltraum unterwegs ist, als ein winzig kleiner Meteorit sein Raumschiff durchschlägt und das Steuerungssystem beschädigt. Dummerweise kann der Astronaut den Schaden nicht alleine beheben, weil das ganze so konstruiert ist, dass 1 Mann die Mutter festhalten muss, während ein zweiter Mann die Schraube festzieht. Das Raumschiff treibt also ohne Kontrolle im All und gerät in gefürchtete Gravitationsfelder, die seltsame Zeitphänomene hervorrufen. Der Raumfahrer kommt auf die grandiose Idee, dass er bei der richtigen Zeitverschiebung sich selbst beim Montieren der Notsteuerung zur Hand gehen kann - indem er sich selbst begegnet. Leichter gesagt als getan. Denn der Mann kommt nicht gut mit sich selbst zurecht und so beginnt er mit sich selbst zu streiten, wann immer er durch die Zeitüberlappungen auf sich selbst trifft. Und er erlebt immer alles mehrere male - aus den unterschiedlichen Perspektiven der unterschiedlichen Tage.
Wigald Boning gibt alles und hat sich anscheinend richtig in die Rolle hineingelebt. Es macht riesigen Spass, ihm zuzuhören und das ganze Verwirrspiel um die Zeitverschiebungen ist sehr unterhaltsam und witzig.
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