Hier kann zu den Seiten 105 - 196 (inkl. "Eine gute Msabu") geschrieben werden.
'Jenseits der Ngong Berge' - Seiten 105 - 196
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Ich bin noch nicht fertig mit dem Abschnitt, möchte aber heute schon mal kurz was dazu schreiben.
Das Buch gefällt mir weiterhin ausgesprochen gut. Alles ist so anschaulich und lebendig geschildert, das ist echt wahnsinnig gut gelungen. Ich habe das Gefühl mitten drinn zu sein in der Geschichte.Zum Beispiel auch die Schiffsreise fand ich sehr spannend und die Idee mit den Toilettenpapierrollen, die zum Hafen und den Abreisenden geworden wurden ist richtig schön. Und dann die Ankunf in Mombasa: alles ist so farbenfrächtig, bunt und lebendig, fast überwältigend. Und man merkt Tanne an, dass sie sich vom ersten Moment auf afrikanischen Boden wohl und zu Hause fühlt.
Das die Hochzeit erst hier in Afrika stattfindet fand ich auch sehr merkwürdig. Aber dazu wurde ja jetzt schon was im ersten Abschnitt geschrieben. Ich hätte gedacht, die beiden würden auf jeden Fall noch in Dänemark zusammen mit ihren Familien heiraten . Und Bror würde dann vielleicht trotzdem als erstes nach Kenia reisen und alles für die Ankunft dort vorbereiten. Aber diese Hochzeit in Mombasa ist bestimmt ganz anders verlaufen, als es sich Tanne vorgestellt hat.
Tanne scheint bisher als Einzige die Sache mit der Kolonialisierung und der Frage nach dem Eigentum von Land kritisch zu sehen. Das finde ich gut. Sie macht sich ihre eigenen Gedanken dazu und nimmt nicht alles einfach so hin, nur weil es so vorgegeben ist. Und sie scheint sich auch wirklich für die Einwohner zu interessieren. Sie versucht ihre Sprache zu lernen und ihren Angestellten eine gute und gerechte Farmherrin zu sein, das gefällt mir.
Und anscheinend ist ihre Ehe mit Bror einigermaßen harmonisch, auch wenn es von ihrer Seite her nicht die große Liebe ist. Aber Bror scheint sich wirklich um sie zu kümmern und schaut, dass es ihr gut geht.
Ich freue mich schon aufs Weiterlesen, das Buch macht mir richtig viel Spaß
Und ich muss mich entschuldigen, weil ich die nächsten vier Tage wahrscheinlich nicht dazu kommen werde, mich hier an der Leserunde zu beteiligen. Wir fahren ein paar Tage nach Östereich in den Urlaub. Ich werde das Buch zwar mitnehmen und lesen, aber ich denke ich werde es dort nicht schaffen, hier etwas zu schreiben.
Ich melde mich dann, wenn wir wieder daheim sind.
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Ich freue mich schon aufs Weiterlesen, das Buch macht mir richtig viel Spaß
Und ich muss mich entschuldigen, weil ich die nächsten vier Tage wahrscheinlich nicht dazu kommen werde, mich hier an der Leserunde zu beteiligen. Wir fahren ein paar Tage nach Östereich in den Urlaub. Ich werde das Buch zwar mitnehmen und lesen, aber ich denke ich werde es dort nicht schaffen, hier etwas zu schreiben.
Ich melde mich dann, wenn wir wieder daheim sind.
Ich wünsche Dir schöne Ferien!
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Warum Karen und Bror erst in Kenia heiraten, darauf wurde auf den ersten Seiten Bezug genommen.
Interessant fand ich, zu lesen, dass Tania nach Neapel gemeinsam mit ihrer Mutter und Tante gereist ist. Sie erst am Schiff sich verabschiedet haben.
Von der Toilettenrolle, die den Schiffsgast mit den Daheimbleibenden kurzzeitig noch verbindet, hatte ich noch nie gelesen. Eine niedliche Anekdote.
Karen geht aufgeschlossen und neugierig auf ihre neuen Mitbewohner zu. Auch diese gehen mit offenem Herzen auf die weiße "Herrin" zu. Karen ist interessiert an deren Leben und hinterfragt, dass das Land ihrer neuen Kaffeeplantage den Natives gehört, aber die Kolonialherren es nun als Besitz beanspruchen.
Karen will die Sprache lernen und überlegt, den Kindern der Natives schulische Grundlagen beizubringen. Sie hadert so gar nicht mit der neuen Umgebung.
In die Heimat schreibt sie eine gefilterte Version, die nackte Haut der Natives verschweigt sie wohlweislich. Nacktheit hat z. B. in Ostafrika keine Bedeutung wie in Europa.
An ihrem Hochzeitstag passt sie sich auch an, Tropenhut statt Schleier.
Sie macht sich Gedanken, wie es sein wird zum ersten Mal ein Tier zu töten und Jahrzehnte später kontert sie geschickt auf Ruths Frage zur Jagd.
Eine ähnliche Einstellung zur Jagd haben auch etliche Veterinäre, das Jagen ist in der Berufsgruppe gut verbreitet. Die Jagd zur Bestandsbereinigung ist und bleibt notwendig. Dies sagt man ihr, aber der Anblick von schönen und anmutigen Tieren mit perfekt gezeichneten Fell steht nur kurzzeitig dagegen. Jagen und töten gehört zum Überleben.
Karen gerät bei ihrer Ankunft in Kenia auch nicht in Verzückung oder Erschrecken, als sie die ersten fremden Tiere in der natürlichen Umgebung sieht.
Früh wird Karen krank und gerade hat sie die niederschmetternde Diagnose Syphilis erhalten. Zur Behandlung soll sie nach Europa, wir Leser wissen, die Zeit die sie nicht auf der Farm ist, ist gefährlich für ihre "es-soll-eine-Kaffeeplantage-werden", da Bror dafür sehr wenig Geschick zeigt. Die Syphilis wird er auch weitertragen, "kraftstrotzend" (ein schönes Wort) wie er sein soll, hat er keine Symptome. Bittere Erkenntnisse.
Mir gefällt die Erzählung sehrgut, freue mich aufs Weiterlesen.
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Von der Toilettenrolle, die den Schiffsgast mit den Daheimbleibenden kurzzeitig noch verbindet, hatte ich noch nie gelesen. Eine niedliche Anekdote.
Ich kenne alte Filme, in denen dieses Bild von Papier werfenden Menschen vorkam. Mir war nicht klar, dass es Klopapier war. Würde mich interessieren, wer als erster auf diese ulkige Idee gekommen ist.
Alles ist so anschaulich und lebendig geschildert, das ist echt wahnsinnig gut gelungen. Ich habe das Gefühl mitten drinn zu sein in der Geschichte
Maren, warst du selbst an diesen Orten? Oder zumindest in Afrikas Steppen.
Ich war vor Jahren mal in Südafrika und bei deinen schönen Beschreibungen sind jede Menge Erinnerungen hochgeschwappt und ich wollte sofort wieder dorthin und morgens zu Fuß eine Safari im Busch machen. Das ist so ein tolles Erlebnis. Und der erste Elefant ist echt genial. Der erste Elefant in der Wildnis, ganz frei und majestätisch.
Auf das Fest der Natives habe ich mir gut vorstellen können. Auch wir hatten so etwas mit Trommeln und wilden Tänzen. Sicher etwas anders aber doch so ursprünglich und kraftvoll dass man einfach fasziniert sein muss von der Kultur der Ur-Afrikaner. Wie schade, dass so vieles so lange unterdrückt und auch vernichtet wurde. Noch dazu, wo es doch das Ursprungsland des denkenden Menschen war. Das ist ein so großes Verbrechen an diesen Nationen, den Menschen, der Natur. Da krieg ich beim Nachdenken voll die Krise.Die Beschreibungen, wie die Weißen lebten und prassten sind wirklich kaum fassbar. Safaris mit mehreren hunderten von Trägern. Und die Unmengen an Tieren die geschossen wurden. Ich lasse mal das Jagen zum eigenen Verzehr außen vor, denn das ist, denke ich, wenn man Fleisch ist/essen muss, sicherlich die humanste Methode, ein Tier zu töten. Martialisch, das ja. aber die, die nur als Trophäen gedacht sind. Und die Löwen, die halt einfach tun was Löwen tun. Sind ja nicht alles Menschenfresser.
Aber immerhin. Karen macht sich so ihre Gedanken - von Anfang an.
Tanne scheint bisher als Einzige die Sache mit der Kolonialisierung und der Frage nach dem Eigentum von Land kritisch zu sehen. Das finde ich gut. Sie macht sich ihre eigenen Gedanken dazu und nimmt nicht alles einfach so hin, nur weil es so vorgegeben ist. Und sie scheint sich auch wirklich für die Einwohner zu interessieren. Sie versucht ihre Sprache zu lernen und ihren Angestellten eine gute und gerechte Farmherrin zu sein, das gefällt mir
Man hat das Gefühl, sie liebt das Land und die Menschen wirklich. Und sie ist aufmerksam und aufgeschlossen. Wahrscheinlich sollten SchriftstellerINNen so sein, wenn sie "Wahrheit" in ihren Büchern erzählen wollen.
Und anscheinend ist ihre Ehe mit Bror einigermaßen harmonisch, auch wenn es von ihrer Seite her nicht die große Liebe ist. Aber Bror scheint sich wirklich um sie zu kümmern und schaut, dass es ihr gut geht.
Ich bin überrascht, wie gut die beiden harmonieren. Machen sie sich eigentlich Gedanken, dass sich noch keine KInder ankündigen?
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Maren, warst du selbst an diesen Orten? Oder zumindest in Afrikas Steppen.
Ja, ich bin für das Buch nach Kenia gereist, um alles anzuschauen, was ich in 2 Wochen schaffen konnte: Das Farmhaus Mbogani, das Norfolk Hotel, das New Stanley Hotel, das Kenya National Archive ( wo ich Fotos, Bücher und Karten anschauen durfte), den Muthaiga Country Club (der kommt noch, ist aber ein wichtiger Ort) und natürlich war ich dort auf Safari, wo Karen auch war, in Naivasha und in der Masai Mara und im Amboseli Park. Das ist ja der schönste Teil der Recherche, die Reise... Immer in nachhaltigen Camps. In Rungstedlund war ich natürlich auch. Ich könnte Euch soooo viele Fotos zeigen, aber das wird vielleicht zu aufwendig. Wer bei FB oder Insta ist, kann dort viele meiner Recherchefotos sehen, die ich so nach und nach poste. Oder wir machen nach der Leserunde eine kleine Zoom-Sitzung für diejenigen, die wollen und ich zeige Fotos. Ihr seht, mein Mitteilungsdrang ist groß Jetzt muss ich leder zu einem Termin, aber ich hoffe, dass ich mittags wieder am Schreibtisch bin.
P.S. Was Du von Südafrika erzählst, hollyhollunder, finde ich spannend, dort war ich auch als Kind, weil ich einen Patenonkel hatte und dann nochmal für die Recherche zu meiner Mandela-Biographie.
Und zur Jagd kommen wir auch noch... liebe Grüße von Maren
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Oder wir machen nach der Leserunde eine kleine Zoom-Sitzung für diejenigen, die wollen und ich zeige Fotos. Ihr seht, mein Mitteilungsdrang ist groß
Das wäre großartig. So ein Bonus-Bildschirmtreffen wäre eine Leserundenpremiere. Ich hab auf so etwas richtig Lust. Das ist eine tolle Idee!
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Ja, ich bin für das Buch nach Kenia gereist, um alles anzuschauen,
Das finde ich ja total wichtig. Ich finde man merkt, wenn die Autorin vor Ort war. Man beschreibt etwas wahrscheinlich ganz anders, wenn man es mit eigenen Augen gesehen und vor allem auch gerochen und gehört und geschmeckt hat.
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Das stimmt. Ich denke auch, die Empfindungen, Gedanken und bestimmt auch Ergriffenheit im Roman wird beeinflusst durch Marens Recherche vor Ort. Es ist schön, dass Maren vieles vor Ort gesehen hat und sich dann bestimmt auch ihr Kopfkino eingeschaltet hat, wie Karen es wohl gesehen, was sie gerochen, gegessen und erlebt hat.
Bemerkenswert fand ich den Aufbruchsgeist, dass man in ein fremdes Land mit ganz anderer Kultur zog, um sich dort etwas aufzubauen. Familie und Freunde in der Heimat hinterlassend und für viele war es ein Abschied für immer. Gerade junge Paare, die sich nur wenig kannten und Ehefrauen hatten sich dem Gatten unterzuordnen und anzupassen, war das mutig. Bror lässt Karen agieren, er kann froh sein, dass sie die Ruder in die Hand nimmt und das gern. Er lässt sie gewähren und ich denke, für ihr Anpacken bekommt sie den Respekt der Plantagenmitarbeiter. Sie ist nicht die feine weiße Frau, hat keine Berührungsängste, scheut nicht die Verantwortung und macht auch Bror keine Vorhaltungen, weil er sich nicht um das, wie man heute sagt, Kerngeschäft, kümmert.
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Es ist genau, wie Du sagst, Gucci, ich versuche auf diesen Reisen alles in mich aufzunehmen, nicht nur mit den Augen sondern auch wörtlich: Ich will essen und trinken, was es damals dort gab,( wenn das möglich ist). Und ich will das Licht der Morgenröte sehen, und dann auch im Dunkeln auf Safari sein, wenn die Geräusche andere sind als am Tag. Ich will das harte Gras zwischen den Fingern spüren, den Duft der Blumen riechen, ich will den Webervögeln zuschauen und vor allem zuhören (sie machen einen irren Krach, wenn sie zu hunderten ihre runden Nester in einem Baum haben) und ich will das fröhliche Gekabbel der Zebras sehen, wenn sie, wie Denys es sagt "wieder eine Nacht überlebt haben". Auf diesen holprigen Pisten fahren, wenn Dir der Staub in jede Pore dringt, das gehört auch dazu. Wir haben in Camps übernachtet in denen es Zelte zum Schlafen gab, das sind allerdings eher so Hüttenzelte, also keinesfalls so einfache wie es bei Karen Blixen war. Trotzdem bestehen die Wände nicht aus Mauern, sondern aus Zeltplane und dann hört man alles, was draußen los ist und darf auch bei Dunkelheit nicht alleine von dort zum Hauptzelt gehen, sondern muss warten, bis man abgeholt wird. Wir wollten keine luxuriöse Lodge mit Bar und Restaurant (das hätte ich auch nicht bezahlen können)
ABer ich habe zwei Nächte im teuren Norfolk-Hotel übernachtet, weil ich einmal diese koloniale Architektur von innen erleben musste, denn dort war Karen ja auch, und ich habe stundenlang bei Eistee auf der schattigen Veranda gesessen und mir Notizen gemacht. In solchen Momenten denke ich dann: Ich habe den schönsten Job der Welt.
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Gleich zu Beginn des 2. Abschnitts mußte ich bei der Szene mit den Klopapierrollen bei der Abfahrt des Dampfers schmunzeln: 100 Jahre und ein bissel was später wäre das ein sehr rares Luxusgut gewesen... Von diesem Brauch hatte ich noch nie gehört, habe aber sofort ein Bild dazu vor Augen - schöner Brauch.
Interessant fand ich, was alles an Hausrat mit nach Afrika kommt. Aber ja, sowas wie Kauf- und Möbelhäuser gab es zu der Zeit ja noch nicht so selbstverständlich wie heute.
Auf Seite 110 habe ich mich über die Schreibweise „Stuart“ gewundert. War das so beabsichtigt?
Sehr gut gefallen haben mir die Einblicke in Karens Gedanken: dass sie darüber grübelt, ob es in Ordnung ist, wenn die Totos bei ihnen mit anpacken. Wem das Land ursprünglich einmal gehört hat.
Passend dazu fand ich die Szene mit dem unsäglichen Damentrio im Hotel. Da hat sie sich ja gleich „richtig“ eingeführt. Aus welchem Holz Karen geschnitzt ist, merkt man aber auch später im Abschnitt, als sie selbst den Tross mit den Ochsen und der Munition zu ihrem Mann führt.
Was mir hier sehr gut gefallen hat waren die Beschreibungen Afrikas: Mombasa, Nairobi, die Zugfahrt – das ist so gut beschrieben, dass man gleich sehr farbenprächtige Bilder dazu vor den Augen hat und man kann verstehen, warum Karen dem Land sofort so verfallen war. Die Flötenakazie mußte ich natürlich sofort googeln.
Die Beschreibung des Jagens hätte ich nicht gebraucht, dem kann ich ja so gar nichts abgewinnen, aber zu Karens Leben und zur damaligen Zeit in Afrika (und natürlich nicht nur da) hat es einfach dazu gehört und natürlich muss auch dieser Teil des damaligen Lebens erzählt werden.
Gut gefallen hat mir hier auch der kurze Einschub in die „Gegenwart“, als Ruth sich Gedanken macht, ob Karen ihre Bekanntschaft zu Lettow-Vorbeck korrekt einordnen kann bzw. damals konnte. Hier bin ich gespannt, ob er noch im Buch vorkommt und falls ja, wie sich das weitere Verhältnis zu einander entwickelt. Aus dem historischen Kontext ist er ja eher der Typ Mensch, von dem Karen nichts hält.
Karens Syphilis zeigte sich also schon so schnell nach der Hochzeit. Wie unfair, dass sie darunter leidet, Bror anscheinend aber nicht. Ja, ihre Genesungsreise sehe ich auch mit Sorge: zum einen ist es 1914 sicher nicht einfach, nach Europa zu reisen und zum anderen ist Bror ja nicht unbedingt der Geschäftstüchtigste. Er scheint von einer „tollen“ Idee in die nächste zu taumeln und weder konsequent noch geschäftstüchtig zu sein. Karen ist da wirklich aus einem ganz anderen Holz geschnitzt. Es bleibt abzuwarten, was sie nach ihrer Rückkehr erwartet.
Was mir – ebenso wie euch ja auch schon – aufgefallen ist, sind die krassen Unterschiede: die Einfachheit der Natives auf der einen Seite, die Dekadenz ganz vieler Kolonialherren auf der andernen. Safari mit hunderten von Trägern etc. Da habe ich auch heftig mit dem Kopf geschüttelt.
Um diese Recherchereise beneide ich Dich sehr! Aber sie hat sich auf jeden Fall mehrfach gelohnt: Du hattest eine grandiose und interessante Reise, wir haben eine wunderbare Lektüre!
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Die Beschreibung des Jagens hätte ich nicht gebraucht, dem kann ich ja so gar nichts abgewinnen, aber zu Karens Leben und zur damaligen Zeit in Afrika (und natürlich nicht nur da) hat es einfach dazu gehört und natürlich muss auch dieser Teil des damaligen Lebens erzählt werden.
Genau, auch diese Seite sollte nicht ausgespart werden. Zu den Facetten von Karen gehört es einfach dazu. Außerdem mag ich es, über solche Dinge zu debattieren und darüber nachzudenken, was ich davon halte. Auch ob ich gewisses Verständnis haben kann oder nicht.
Karens Syphilis zeigte sich also schon so schnell nach der Hochzeit. Wie unfair, dass sie darunter leidet, Bror anscheinend aber nicht. Ja, ihre Genesungsreise sehe ich auch mit Sorge: zum einen ist es 1914 sicher nicht einfach, nach Europa zu reisen und zum anderen ist Bror ja nicht unbedingt der Geschäftstüchtigste.
Das gibt es ja häufiger, das jemand länger ohne Symptome andere ansteckt. Ich bin zuversichtlich, schließlich ist sie ja ziemlich alt geworden.
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Das gibt es ja häufiger, das jemand länger ohne Symptome andere ansteckt. Ich bin zuversichtlich, schließlich ist sie ja ziemlich alt geworden.
Ich habe zumindest bei meinen Recherchen gelesen, dass sie zeitlebens mit Schmerzen/Problemen zu kämpfen hatte, die aus der Syphilis und der damaligen Arsen-/Quecksilber-Therapie resultierten...
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Ich habe zumindest bei meinen Recherchen gelesen, dass sie zeitlebens mit Schmerzen/Problemen zu kämpfen hatte, die aus der Syphilis und der damaligen Arsen-/Quecksilber-Therapie resultierten...
Das habe ich auch gelesen und in Sanne Jellings Wintergeschichte leidet sie auch sehr deswegen.
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Guten Morgen,
es macht mir viel Freude zu lesen, wie Ihr der Geschichte folgt und Eure Schlüsse daraus zieht. Ich bin mit Euren Gedanken sehr einverstanden. Zum Thema Jagd möchte ich noch etwas sagen: Das war für mich tatsächlich nicht so einfach, denn ich bin keine Jägerin und auch kein Fan von diesem Hobby, obwohl ich durchaus sehe, dass es gute Gründe dafür gibt und das Gleichgewicht von Wild und Wald heutzutage auch nicht automatisch bestehen kann, wenn wir nicht eingreifen.
Die Jagd auf einer Safari ist natürlich etwas völlig anderes, da ging es nicht darum, ein Gleichgewicht herzustellen. Nun muss ich in solchen Momenten meine eigene Befindlichkeit aber überwinden, um mir vorzustellen, wie es für Tanne gewesen ist. Es geht um ihr Gefühl, nicht um meines. Da ich aber wusste, dass bei ihr (und auch bei Denys) ein Umdenken stattgefunden hat, konnte ich das in dem Dialog mit Ruth zumindest schon mal andeuten. Außerdem finde ich Brors Argumentation einleuchtend: Wer in dieser Welt überleben will, in der man auch damit rechnen muss, sich gegen Löwen verteidigen zu müssen, der muss auch geübt sein mit der Waffe.
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Zur Krankheit Syphilis: Das gehörte zu den wenig angenehmen Recherchestunden. Eine sehr schlimme Krankheit und üble Medikamente. Ich habe versucht, die Balance zu finden zwischen dem Schrecken und einer gewissen Diskretion, weil ich eigentlich meine Romanheldin auch nicht ständig nackt auf der Untersuchungsliege zeigen möchte, bildlich gesprochen. Der Film geht meiner Ansicht nach zu leicht darüber hinweg und in ihrem Afrika-Buch kommt es ja gar nicht vor. Aber sie hatte wirklich immer wieder mit den Folgen der Krankheit zu kämpfen und ich finde, das erklärt auch ein bisschen von ihrer Persönlichkeit.
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Jetzt bin ich mit dem Abschnitt auch durch und bin immer noch sehr begeistert von dem Buch. Die Beschreibungen machen alles für mich sehr lebendig.
Interessant finde ich, dass sich Karen so viele Gedanken zum Kolonialismus macht. Damit hebt sie sich ja deutlich von den anderen ab.
Die Jagdszenen sind so gar nicht meins, gehören aber natürlich dazu. Für mich ist die Freude an der Jagd schwer nachzuvollziehen.
Dass sich Karens Syphilis schon so früh nach der Hochzeit zeigt, war mir nicht klar. -
Liebe Kyara,
aus den Briefen, die Karen nach Hause schrieb, kann man sehen, dass sie sich tatsächlich schon sehr früh Gedanken über die Menschen macht, in deren Land sie nun lebt, und sie ist voller Respekt und Hochachtung für die Einheimischen, während sie die Engländer kritisch sieht.
Mich hat das auch sehr fasziniert, daher wollte ich es auch im Buch unterbringen. -
Liebe Kyara,
aus den Briefen, die Karen nach Hause schrieb, kann man sehen, dass sie sich tatsächlich schon sehr früh Gedanken über die Menschen macht, in deren Land sie nun lebt, und sie ist voller Respekt und Hochachtung für die Einheimischen, während sie die Engländer kritisch sieht.
Mich hat das auch sehr fasziniert, daher wollte ich es auch im Buch unterbringen.... und dennoch war sie natürlich auch ein Kind ihrer Zeit, dass diese Umstände als gegeben hinnimmt, auch wenn sie ihr nicht zu gefallen scheinen ...
Das meine ich jetzt auch nicht als Vorwurf an sie, denn im Gegensatz zu vielen anderen (ich denke da nur an das unsägliche Damenkränzchen) sieht sie diese Gegebenheiten durchaus kritisch und versucht für sich, das Beste daraus zu machen, indem sie sich um ihre Untergebenen sorgt und sie scheint ja auch bei ihnen einen guten Stand zu haben.
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Auf Seite 110 habe ich mich über die Schreibweise „Stuart“ gewundert. War das so beabsichtigt?
nein, das muss ein Steward sein... danke für den Hinweis, ist notiert.