... und dennoch war sie natürlich auch ein Kind ihrer Zeit, dass diese Umstände als gegeben hinnimmt, auch wenn sie ihr nicht zu gefallen scheinen ...
Das meine ich jetzt auch nicht als Vorwurf an sie, denn im Gegensatz zu vielen anderen (ich denke da nur an das unsägliche Damenkränzchen) sieht sie diese Gegebenheiten durchaus kritisch und versucht für sich, das Beste daraus zu machen, indem sie sich um ihre Untergebenen sorgt und sie scheint ja auch bei ihnen einen guten Stand zu haben.
genau, Karen Blixen hat natürlich persönlich von den Machtverhältnissen in der Kolonialgesellschaft ganz persönlich profitiert. Zugleich hat sie sie kritisch gesehen. Die Frage ist dann immer: Was macht man damit, geht man fort, um diese Verhältnisse nicht zu unterstützen? Das ist ein bisschen vergleichbar damit, dass bei uns viele Menschen gerne billige Kleidung kaufen, obwohl sie wissen (oder wissen könnten) dass diese Preise auf der Ausbeutung von Menschen in anderen Ländern beruhen. Und da gibt es ja noch viele Beispiele. Karen hat versucht, in dem Rahmen, der ihr möglich war, Dinge anders zu machen, aber auch nicht alle. Sie ist keine Heilige oder Heldin (dazu sagt sie später auch noch selbst etwas ...)