'Jenseits der Ngong Berge' - Seiten 197 - 306

  • Habe vorgestern beim Buchvorstellungsabend diese Neuerscheinung vorgestellt und offensichtlich Leserherzen erreicht. Die Damen waren sehr angetan und die Hälfte hat sich gleich vormerken lassen. "Lese alles zu und über Tania Blixen,... was für eine tolle/bemerkenswerte Frau... Sie müssen unbedigt Babettes Fest/Gastmahl lesen... Kennen Sie die Wintergeschichten?"


    Ohnehin haben wir vorgestern uns viel mehr zu den Büchern unterhalten, als wie sonst nur gegenseitig vorgestellt. Das zweite Buch, das ich vorstellte, " Don't kiss Tommy" traf auch auf viel Leseinteresse. Gerade auch weil Hannover, wie Bad Oeynhausen in der englischen Besatzungszone lag.

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • Die Segnung durch die alte Frau hat mir einen Gänsehautmoment beim Lesen beschert.

    Liebe Mazian, das freut mich. Ich habe diese Szene begonnen, ohne genau zu wissen, wo sie endet, ich bin einfach Karen durch den Pfad gefolgt und dann ist das so entstanden. Das sind so magische Momente beim Schreiben und es ist schön, wenn sie auch so rüberkommen bei den Leserinnen und Lesern. Viele Grüße von Maren

  • So, jetzt sollte ich aber auch meine weiteren Gedanken zu dem Abschnitt aufschreiben.

    Ich war bei Denys und der ersten Begegnung mit Karen stehen geblieben.

    Er war ja schon, quasi von Anfang an an Karen interessiert, schliesslich hat er auf ihr Gesuch am "Schwaren Brett"-Baum geantwortet.

    Ich gebe zu, die Gedicht (oder Sonnett?) Verse habe ich grosszügig quergelesen. Ich kann mit Shakespeare nichts anfangen. Vielleicht stösst mir das ewige Tania auch deswegen so auf.

    Dies ist keine Wertung zum Buch, sondern einfach meine Meinung.

    Zurück zum Thema ;)

    Brors Untreue ist ja weithin bekannt, also können auch Karen und Denys ihre beginnende Liebe leben und geniessen. Oft sehen sie sich nicht, aber wenn, dann ist es sehr intensiv.

    Eine Scheidung steht für Karen nicht auf dem Plan. Sie hat Angst/Bedenken ihr geliebtes Afrika für immer verlassen zu müssen. Ich kann ihre Sorgen verstehen. Auch wenn sie die Farm ja doch gänzlich ohne Brors Hilfe leitet. Bror hat ja auch immer wieder hochtrabende Pläne, aus denen nie was wird. Er ist einfach zu schnell zu begeistern und verliert auch sehr schnell wieder die Lust. So richtig kann er nichts, aber, wie gesagt, er ist sehr begeisterungsfähig. Nur, dass er seine Syphilis durchs ganze Land trägt, das finde ich unverantwortlich.


    Karen macht ihre Sache auf der Farm gut. Sie versteht sich mit ihren Arbeitern, kümmert sich um sie. Sie richtet eine Klinik ein und heilt die leichten Fälle. Schwerere Erkrankungen oder Verletzungen lässt sie von einem Arzt in der Stadt behandeln. Auch das ging sicher an die Finanzen, aber sie hat sich davon nicht bremsen lassen.

    Karen ist eine starke Frau, die immer wieder aufsteht. Sie ist optimistisch, auch wenn sie immer wieder Tiefschläge einstecken muss.

  • Ich muß mich hier ja mal "auch" als Banause outen: mit vielen Gedichten und Sonetten, vor allem älteren Datums, habe ich ebenfalls nicht viel am Hut. Es gibt sicher welche, die sehr schön sind, aber ich finde nicht alles gut, bloß weil es von bekannten Dichtern und Poeten ist.


    Vom echten Denys Finch-Hatton habe ich ein paar Fotos gesehen, auf denen so ein Typ Softie melancholisch in Denkerpose in die Kamera guckt. Und mein böses Ich dachte sich so: Kann das sein, dass das Deine Masche ist, um die Frauen zu kriegen? Schöne Worte, schöne Augen, um sie einzulullen ... aber Dein Ding ziehst Du trotzdem ohne Rücksicht auf Verluste (sprich: die Gefühle der Frauen) durch? Bei Karen zumindest fallen solche Worte auf fruchtbaren Boden - da sie ja keine Liebesheirat mit Bror hatte, war sie vermutlich emotional total ausgehungert und sehr empfänglich für schöne und gleichzeitig intelligente Worte.


    Aber wie gesagt, das war nur eine Impression beim Betrachten der Bilder. Ob da etwas dran ist, keine Ahnung. So intensiv habe ich mich nicht mit Denys befasst.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)