'Diese eine Entscheidung' - Seiten 208 - 260

    Das scheint der Abschnitt der Interssenskonflikte und Gratwanderungen zu sein.

    Alma steht zwischen dem Alten (ihrem Mann) und dem Neuen (ihrem Liebhaber). Und Alma steht zwischen der Angst, beruflichen falsch entschieden zu haben (Kacems Freilassung aus der Haft) und dem Wissen, dass sie an irgendeine Zukunft für die Verdächtigen glauben muss, sich ein Grundvertrauen bewahren muss, entgegen allem Misstrauen, das von allen Seiten auf sie einstürzen.


    Dadurch, dass sie sich nicht vom Fall Abdeljalil Kacem zurückgezogen hat oder Emmanuel nicht gedrängt hat, sich davon zurückzuziehen, hat sie sich beruflich auf sehr dünnes Eis begeben.


    Die Szene, in der Ezra und Alma ihren Kindern sagen, dass sie sich trennen und der Abend eskaliert, fand ich etwas verschenkt. Da wäre mehr Konfliktpotenzial gewesen.

    Ich befürchte, dass im nächsten Abschnitt etwas noch größeres als ein Konflikt auf uns wartet. Kacem ist frei und Milena geht nun in einen Club, wozu Alma sie auch noch ermuntert. :yikes


    Beim Privaten sollte Alma eigentlich merken, dass auch Emmanuel die falsche Wahl ist. Ich kann auch gar nicht nachvollziehen, was sie an diesem egozentrischen Typen so liebt. Und Ezra ist nun noch stärker seinem religiösen Wahn verfallen. Privat ist Alma völlig seltsam in ihren Entscheidungen.

    Ich finde es auch interessant, dass Alma in ihrem Privatleben bei einem Mann bleibt, der sich in seinen religiösen Ansichten so radikal verändet hat.

    Als sie sich kennengelernt haben, hatte er mit seiner Religion nicht viel im Sinn und hat sich dann radikal verändert.


    Das kann nicht gut gehen.


    Was meint ihr eigentlich zu der in Frankreich üblichen Praxis, Rückkehrer aus islamistischen Staaten zu inhaftieren bzw mit einer Fußfessel zu versehen?

    Das sind wohlgemerkt Menschen, denen man keine Straftaten nachweisen kann.

    Hier werden Leute dann inhaftiert, wenn es einen erheblichen Verdacht auf begangene Straftaten gibt.

    Beobachtet weren mehr Menschen.

    Zu der Frage müsste man das französische Recht kennen.


    In Deutschland war aber schon die Einreise nach Syrien zum IS verboten. Wer dies tat, konnte bei der Rückkehr also belangt werden. Die Fußfessel gab es also nicht für potenzielle Taten in der Zukunft, sondern für die Vergangenheit ... meine ich zu wissen.

    Rumpelstilzchen schrieb:

    Ich finde es auch interessant, dass Alma in ihrem Privatleben bei einem Mann bleibt, der sich in seinen religiösen Ansichten so radikal verändet hat.

    Als sie sich kennengelernt haben, hatte er mit seiner Religion nicht viel im Sinn und hat sich dann radikal verändert.

    Sie ist eine einsame Frau mit einem extrem beanspruchenden Job. Sie liebt ihre Kinder, das glaube ich ihr, hat aber überhaupt keine Zeit für sie. Sie braucht Ezra so lange dafür, dass er für die Kinder da ist. Das halte ich für einen Grund, warum sie so lange bei ihm bleibt.

    Rumpelstilzchen schrieb:

    Ich finde es auch interessant, dass Alma in ihrem Privatleben bei einem Mann bleibt, der sich in seinen religiösen Ansichten so radikal verändet hat.

    Als sie sich kennengelernt haben, hatte er mit seiner Religion nicht viel im Sinn und hat sich dann radikal verändert.


    Das kann nicht gut gehen.

    Es kommt oft vor, dass sich in Ehen einer total verändert. Frühere Leidenschaften werden wieder wach, die der Partner so gar nicht kennt und mit denen er oft nicht klar kommt. Religion ist nur eine davon. Sicher hat Ezra unterschwellig schon immer darunter gelitten, dass seine Eltern die Ehe mit einer Schickse nicht toleriert haben. Da war die Liebe beiderseits noch stärker und Alma war beruflich noch nicht so gefordert.