'Im Takt der Freiheit' - Seiten 076 - 141

  • Kapitel 2 habe ich gestern Abend noch im Bett gelesen.


    Die Vorbereitungen für den Ball schreiten voran. Allerdings hat Felicitas ja nicht sonderlich mit der Planung zu tun. Irgendwie dämmert ihr auch, dass es wohl weniger um sie geht. Ich frage mich ja schon für wie dumm der Vater eigentlich seine Tochter hält. Der geht mir ganz schön auf den Keks.


    Auch die Aufpasserin wir nicht besser, die will sich doch am liebsten ein schönes Leben machen. Immer auf die Etikette achten und rummeckern und dann das Kleid aber so ändern lassen, dass das Dekolleté möglichst frei liegt. Ja, es ist ein Heiratsmarkt, aber Felicitas muss sich ja nicht entblößen um anzukommen. Ein wenig Würde kann man ihr doch lassen.


    Ich kann verstehen, warum sie sich so unfrei fühlt. Sie darf ja wirklich kaum etwas selbst entscheiden. schön fand ich, dass es zum Gespräch mit Minna kommt und ihr damit klar wird, dass andere Frauen einfach anders eingeschränkt sind. Schön, dass sie Minna hilft Kontakt mit Boy aufzunehmen.


    Schön fand ich auch, wie Minna die adeligen Schnepfen belauscht hat. Damit gibt sie Felicitas Munition in die Hand und die kann sich auch endlich mal Elsa gegenüber durchsetzen. Ich würde mir ja wünschen, dass Felicitas vielleicht doch eine Freundin findet, die in der gleichen gesellschaftlichen Schicht lebt wie sie.


    Lorenz gefällt mir, er kommt ja auch aus einer Unternehmerfamilie und ist dabei aber so viel normaler. Sein selbst gemachtes Fahrrad ist ja wirklich toll. Ich bin ja mal gespannt wie Felicitas es schafft ihn doch noch wieder zu treffen. Das ist ja wirklich eine Herausforderung.

  • Elsa hat eigene Interessen. So wie sie eine Gästeliste begeistert zusammen gestellt hat, bei der ich mir allerdings auch sicher war, dass Felicitas Vater vom Vorschlag keine Notiz nimmt, so bringt sie befreundete Komtessen einfach ungefragt mit. Minna belauscht das Lästern und Felicitas glaubt ihr. Das verspricht uns bis zum Ball auf alle Fälle ein Funkenflug zwischen Felicitas und Elsa. Ich würde Felicitas eine andere Freundin wünschen.


    Gerade auch wegen Fräulein Korbinian. Diese Aufpasserin, die alles ausbremst, weil sie an sich denkt, bestimmen will, das ist eine Plage. Der wünscht man, sie erkrankt oder verletzt sich, damit Minna die gleichaltrige begleiten kann. Eine Freiheit für beide wäre das. Aber vermutlich müssten sie dann noch Tessa mitnehmen und ob diese Jugendliche "dichthält".


    Ob wir im nächsten Abschnitt wohl dabei sind, wenn Minna und Boy sich treffen. Geschickt, wie Felicitas diese mit zur Anprobe nimmt und den beiden eine kurze Gelegenheit zum Sprechen gibt. Denke, auch Felicitas wird sich auf den nächsten Seiten am Hippodrom mit Lorenz treffen.


    Wie kommt er an die Hose, die er für die Radfahrstunde mitbringen will? Bringt er eine von sich mit oder gab es, außer seiner Schwester, schon eine Dame, die er unterrichtet hat. Seine Mutter besitzt zwar eine Nähmaschinenfabrik, hat er also daher eine Quelle/Möglichkeit?


    Lorenz soll uns Lesern gefallen, vom Klappentext wissen wir, wie wichtig es Felicitas ist. Bisher gab es allerdings erst zwei sympathische Begegnungen der jungen Leute. Zumindest kennen wir durch den kurzen Abschnitt, bei seiner Zimmerwirtin, er ist kein armer Student, beide Eltern sind Unternehmer. Bei der Mutter mit der Nähmaschinenfabrik ist es bemerkenswert, eine Frau! Elterliches Erbe? Mangels männlichem Erbe oder hat sie sich dies tatsächlich selbst aufgebaut?

    Mir gefällt natürlich, dass er den Essensnachschlag teilt und bei seinen Heimatbesuchen ein Mitbewohner in seinem Zimmer schlafen darf,... allerdings möchte er ihre Studienmitschriften...


    Beim Tableau vivant habe ich doch glatt an Kulenkampf "Einer wird gewinnen" gedacht. Die älteren 😉erinnern sich vielleicht, dass es in der Samstagabendshow vor 40 Jahren! nachgestellte Bilder gab.


    S. 85, siebte Zeile von unten: Alle Angestellten hätten...

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • Egidius hält seine Tochter bestimmt nicht für dumm, aber es ist halt nur seine Tochter. So waren die Zeiten, jeder hatte seine klar umrissenen Aufgaben und Rollen. Einige Deppen wollen das ja heute gerne wieder zurückhaben. Unter anderem aus diesem engstirnigen Denken heraus sind zwei Weltkriege entstanden. Moral und Ehre ging über alles und Frauen meist nur schmückendes Beiwerk. In diese Linie passt dann auch die Korbinian. Sie ist letztlich nur Ausführende ihres Arbeitgebers Egidius. Bei Heidi hieß diese Figur "Fräulein Rottenmeier".


    Ganz schön viel Organisatorisches rund um den Ball gab es zu lesen. Die Politik wird jedoch auch immer wieder zart in die Geschichte eingewoben, das gefällt mir.

  • Der Vater wird nicht sympathischer, muß ich ja gestehen.


    Anstatt sich selber um den Ball zu kümmern oder wenigstens seiner Tochter mehr Möglichkeiten zuzugestehen, läßt der da einen Zeremonienmeister ran.

    Erinnert mich ein büschen an heutige Hchzeitsplaner. :grin


    Der Brand des Stalles war ja doch sehr traurig, fand ich.

    Das tat mir doch sehr leid, eben auch, weil es Felicitas so sehr getroffen hat.


    Der Name Tattersall war mir theoretisch nicht unbekannt, nur mit einem anderen Hintergrund.

    Im Rennsportmilieu ist er bekannt als Auktionator für Pferde - Rennpferde in Newmarket.

    Dank meiner "Francis Leidenschaft" war das grad Thema meines letzten Buches von ihm. :grin



    Diese Elsa ist wahrlich eine Zimtzicke. Wer die zur Freundin hat, braucht keine Feinde mehr.....


    Lorenz scheint ein netter Kerl zu sein, der aufgeschlossener als seine Zeitgenossen ist.

    Findet er es doch gut, wenn sich auch Frauen für Technik interessieren.


    Da bin ich ja mal gespannt, wie es Felicitas schaffen wird, zum Velodrom zu gelangen und den korbinianschen Drachen abschüttelt.

  • Die Vorbereitungen für den Ball schreiten voran. Allerdings hat Felicitas ja nicht sonderlich mit der Planung zu tun. Irgendwie dämmert ihr auch, dass es wohl weniger um sie geht. Ich frage mich ja schon für wie dumm der Vater eigentlich seine Tochter hält. Der geht mir ganz schön auf den Keks.

    Die Vorbereitungen fang ich hochinteressant. Was da so alle zu beachten war. Das sogar das Tanzprogramm vorher getestet wurde. Ein wahnsinns Aufwand und ein wahnsinns Geld muss das kosten.


    Das der Vater nicht wenigstens noch die gleiche Anzahl junge Mönner zulässt fand ich sowas von ätzend. Wenn im Nachhinein alle Leute sagen, der Ball war schlecht organisiert, weil zu wenig Tanzpartner da waren, hat er doch auch nichts davon. Er ist so auf seinen Deal fixiert. <X

    Schön fand ich auch, wie Minna die adeligen Schnepfen belauscht hat. Damit gibt sie Felicitas Munition in die Hand und die kann sich auch endlich mal Elsa gegenüber durchsetzen. Ich würde mir ja wünschen, dass Felicitas vielleicht doch eine Freundin findet, die in der gleichen gesellschaftlichen Schicht lebt wie sie.

    Ich fürchte ihr einziger Freund wird unser Radler werden. Die Mädels sind alle ätzend und wie schön, dass Minna und Felicitas die haben auflaufen lassen. Freundschaften fördert das natürlich auch nicht.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ninni Schulman - Den Tod belauscht man nicht

    Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Gerade auch wegen Fräulein Korbinian. Diese Aufpasserin, die alles ausbremst, weil sie an sich denkt, bestimmen will, das ist eine Plage. Der wünscht man, sie erkrankt oder verletzt sich, damit Minna die gleichaltrige begleiten kann. Eine Freiheit für beide wäre das. Aber vermutlich müssten sie dann noch Tessa mitnehmen und ob diese Jugendliche "dichthält".

    Das war schon schlau von der Gesellschaft, die jungen Damen nicht alleine losziehen zu lassen. Da hatte man die richtig unter Kontrolle. Da konnte keine ausbrechen. Schön, dass es Felicitas irgendwie ein, zwei Mal schon gelingt. Bin mal gespannt, ob sie bald zum Radeln kommt.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ninni Schulman - Den Tod belauscht man nicht

    Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Wie kommt er an die Hose, die er für die Radfahrstunde mitbringen will? Bringt er eine von sich mit oder gab es, außer seiner Schwester, schon eine Dame, die er unterrichtet hat. Seine Mutter besitzt zwar eine Nähmaschinenfabrik, hat er also daher eine Quelle/Möglichkeit?

    Äh, er kann doch eine Zweithose von sich nehmen. :gruebel



    Mir gefällt natürlich, dass er den Essensnachschlag teilt und bei seinen Heimatbesuchen ein Mitbewohner in seinem Zimmer schlafen darf,... allerdings möchte er ihre Studienmitschriften...

    So ganz genau wird ja noch nicht erklärt, was er für einen sozialen HIntergrund hat. Außer, dass da Geld im Spiel ist. Könnte mir vorstellen, dass er aus einer sehr reichen Familie stammt und Felicitas Vater so doch noch an Geld kommen könnte. Nur so eine Vermutung.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ninni Schulman - Den Tod belauscht man nicht

    Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Vieles aus dem ersten Abschnitt wird weitergeführt. Felicitas bangt um ihre Zukunft und sie versucht sich nach besten Kräften zu wehren. Langsam dämmert ihr sicherlich, wie es um Elsa und deren Clique steht. Dann begegnet sie Lorenz und ähnlich wie bei Minnas Begegnung mit Boy ist es etwas Besonderes, das Wünsche und Hoffnungen schürt. Passenderweise scheint auch Lorenz aus begüterten Verhältnissen zu stammen, was ihn nicht vollständig als Heiratskandidaten ausschließt. Natürlich braucht auch Felicitas bei ihren Ansprüchen einen reichen Mann. Noch dazu hat Lorenz eine soziale Ader und in Sachen Frauen und Technik gar revolutionäre Ideen, die seiner Zeit voraus sind. Aber auch hier spielt das Elternhaus die prägende Rolle.

    Immer wieder wird der Wunsch des Vaters nach sozialem Aufstieg angesprochen, der sich wohl nur durch eine Heirat in adlige Kreise realisieren lässt. Felicitas hat einen Vater, der auch noch Träume und Visionen hat und der die Bedeutung der Politik erkannt hat. Er möchte auf höchster Ebene eine Rolle spielen.

    Die Adligen wirken durch die Bank versnobt mit dem Gefühl, dem gemeinen Volk schon durch Geburt überlegen zu sein. Da schmerzt so ein Geldmangel schon sehr.

    Frau Korbinian sehe ich nicht so negativ wie einige Mitleserinnen, denn ihre Funktion als Aufpasserin macht durchaus Sinn. Felicitas kennt wie viele begüterte Töchter ihrer Zeit nur das Leben in der Glaskugel einer hermetisch abgeriegelten und geschützten Umgebung. Sie ist in keiner Form auf Kontakte außerhalb dieser Kugel vorbereitet.

    Welch ein Aufwand wird in die Planung des Balls gesteckt. Bis ins letzte Detail wird alles geprobt und diskutiert. Da macht der Zeremonienmeister schon Sinn. An Vieles hätte ich sicher nicht gedacht. Felicitas gibt mit der Auswahl ihres Ballkleider den Rahmen für alle eingeladenen jungen Damen vor. Über Modezeitschriften konnte man also schon damals den letzten Schrei nachlesen.

    :lesend Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit, Agatha Christie - Miss Marple (Kurzgeschichten von 12 erfolgreichen Autorinnen der Jetztzeit mit Miss Marple), Michael Peinkofer - Die steinerne Krone

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von wampy ()

  • So ganz genau wird ja noch nicht erklärt, was er für einen sozialen HIntergrund hat. Außer, dass da Geld im Spiel ist. Könnte mir vorstellen, dass er aus einer sehr reichen Familie stammt und Felicitas Vater so doch noch an Geld kommen könnte. Nur so eine Vermutung.

    Geldprobleme hat Felicitas Vater sicher nicht. Die von Felicitas gefundenen Unterlagen dürften auf den Grafen hinweisen, der so unter Druck gesetzt werden kann.

    :lesend Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit, Agatha Christie - Miss Marple (Kurzgeschichten von 12 erfolgreichen Autorinnen der Jetztzeit mit Miss Marple), Michael Peinkofer - Die steinerne Krone

  • Anstatt sich selber um den Ball zu kümmern oder wenigstens seiner Tochter mehr Möglichkeiten zuzugestehen, läßt der da einen Zeremonienmeister ran.

    Erinnert mich ein büschen an heutige Hchzeitsplaner.

    Felicitas Vater wäre mit der Planung einer solchen Festivität total überfordert gewesen, also beauftragt er einen Spezialisten. Natürlich sollte er seiner Tochter mehr Freiheiten zugestehen. Nun hat er sich aber festgelegt und da wird er wohl nicht mehr herauskommen, ohne sein Gesicht zu verlieren und das Ansehen seiner Tochter würde auch erheblichen Schaden nehmen.

    :lesend Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit, Agatha Christie - Miss Marple (Kurzgeschichten von 12 erfolgreichen Autorinnen der Jetztzeit mit Miss Marple), Michael Peinkofer - Die steinerne Krone

  • Geldprobleme hat Felicitas Vater sicher nicht. Die von Felicitas gefundenen Unterlagen dürften auf den Grafen hinweisen, der so unter Druck gesetzt werden kann.

    Ach so. Ehrlich? Warum glaubt es dann Felicitas, dass er ihr Geld zur Tilgung hernimmt? Ich hab es so verstanden, dass er mit dem neuen Auftrag wieder Geld bekommt.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ninni Schulman - Den Tod belauscht man nicht

    Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Felicitas Vater wäre mit der Planung einer solchen Festivität total überfordert gewesen, also beauftragt er einen Spezialisten. Natürlich sollte er seiner Tochter mehr Freiheiten zugestehen. Nun hat er sich aber festgelegt und da wird er wohl nicht mehr herauskommen, ohne sein Gesicht zu verlieren und das Ansehen seiner Tochter würde auch erheblichen Schaden nehmen.

    Wie würde das Ansehen seiner Tochter schaden nehmen, wenn sie mehr in die Vorbereitungen eingebunden wäre? Verstehe jetzt nicht, was du meinst. Der Ballplaner fragt ja sogar immer wieder nach. Der kann ja gar nicht alleine planen. Und muss die Vorgaben und Wünsche der betroffenen Familie berücksichtigen. Das ist sicher eine ganz normale Sache, dass in anderen Häusern die Frauen auch mitreden dürfen und die Männer sich doch eher zurückhalten. Felicitas ist ja auch kein kleines Kind mehr mit 19. Damals war man da ja oft schon lang verheiratet.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ninni Schulman - Den Tod belauscht man nicht

    Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Ach so. Ehrlich? Warum glaubt es dann Felicitas, dass er ihr Geld zur Tilgung hernimmt? Ich hab es so verstanden, dass er mit dem neuen Auftrag wieder Geld bekommt.

    Ich denke, daß Felicitas da bei den Unterlagen etwas übersehen hat.

    Vermutlich waren das nicht die Unterlagen des Vaters, sondern eines , bzw. des Partners, den er sich somit gefügigi machen möchte, um in Adelskreise aufsteigen zu könnek.


    Sozusagen Erpressung. Du gibtst mir Informationen, dafür bekommst Du meine Tochter und mein Geld.


    Die Papiere waren ja herausgefallen und ein büschen durcheinander geraten, so daß sie nicht den Adressanten oder Betroffenen gelesen hat und automatisch davon ausging, es handele sich bei dem Schuldner um ihren Vater.

    Ich hoffe, sie stöbert da noch mal nachts und entdeckt die tatsächlichen Zusammenhänge.

  • Wie würde das Ansehen seiner Tochter schaden nehmen, wenn sie mehr in die Vorbereitungen eingebunden wäre? Verstehe jetzt nicht, was du meinst. Der Ballplaner fragt ja sogar immer wieder nach. Der kann ja gar nicht alleine planen. Und muss die Vorgaben und Wünsche der betroffenen Familie berücksichtigen. Das ist sicher eine ganz normale Sache, dass in anderen Häusern die Frauen auch mitreden dürfen und die Männer sich doch eher zurückhalten. Felicitas ist ja auch kein kleines Kind mehr mit 19. Damals war man da ja oft schon lang verheiratet.

    Gemeint ist bei Absage des Festes nimmt das Ansehen Schaden. Der Vater hat nun den Zeremonienmeister beauftragt und damit ist für ihn der Fall klar. Wünschenswert wäre es anders, aber die Verantwortung liegt nun beim Zeremonienmeister, an den sich Felicitas wenden müsste.

    :lesend Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit, Agatha Christie - Miss Marple (Kurzgeschichten von 12 erfolgreichen Autorinnen der Jetztzeit mit Miss Marple), Michael Peinkofer - Die steinerne Krone

  • Naja, aber Felicitas darf sich ja nicht mal da einbringen. Der Vater will ja mit nichts behelligt werden, also könnte ja Felicitas die offenen Fragen beantworten. Aber dafür müsste Egidius Felicitas ja Handlungsfreiheit geben, Und sie könnte was über den wahren Hintergrund dieses Balls erfahren...

  • Lest mal den Artikel über Blaustrümpfigkeit https://de.wikipedia.org/wiki/Blaustrumpf?wprov=sfla1


    Frauen sollten nicht organisieren und denken, sondern nur schön sein und lächeln. Auch das ist ein Grund, warum Felicitas bei den Ballvorbereitungen nicht einbezogen wurde.


    Rousseau: „Die Erziehung der Frau sollte sich immer auf den Mann beziehen. Uns zu gefallen, für uns nützlich zu sein, unser Leben leicht und angenehm zu machen: das sind die Pflichten der Frau zu allen Zeiten“.

  • Naja, aber Frauen, die später einem großen Haushalt vorstanden mussten diesen ja auch entsprechend verwalten. Sprich das Personal anleiten. Sowas hat man ja auf einer höheren Töchter Schule gelernt, da wurde man ja auf genau sowas vorbereitet....


    Von daher wäre das Ausrichten eines großen Festes in Normalfall der Dame des Hauses überlassen worden.


    So kenne ich es auch aus anderen Romanen.


    Kleiner Fun Fact am Rande: Das Gymnasium, an dem meine Mädels sind / waren, ist aus so einer höheren Töchterschule hervorgegangen ;-)

  • Ja, es gibt auch andere Beispiele. Hier im Buch die Coburger Familie und in Essen die Krupps usw. Zeitgeist war aber trotzdem ein anderer. In Hannas Büchern über Greifenau wird die Tochter sogar im Zimmer eingeschlossen bis sie gefügig ist und den von der bösen Mutter ausgewählten Bräutigam heiratet. Alles nur, damit der äußere Schein gewahrt bleibt.