My Friends – Hisham Matar

  • Penguin Viking, 2024

    Sprache: Englisch

    464 Seiten


    Kurzbeschreibung:

    Khaled and Mustafa meet at university in Edinburgh: two Libyan eighteen-year-olds expecting to return home after their studies. In a moment of recklessness and courage, they travel to London to join a demonstration in front of the Libyan embassy. When government officials open fire on protestors in broad daylight, both friends are wounded, and their lives forever changed.


    Over the years that follow, Khaled, Mustafa and their friend Hosam, a writer, are bound together by their shared history. If friendship is a space to inhabit, theirs becomes small and inhospitable when a revolution in Libya forces them to choose between the lives they have created in London and the lives they left behind.


    Über den Autor:

    Hisham Matar, Sohn libyscher Eltern, wurde 1970 in New York City geboren, wuchs in Tripolis und, nach der Emigration der Familie, in Kairo auf. Seit 1986 lebt Hisham Matar in England. Er hat zwei international vielbeachtete Romane verfasst, »Im Land der Männer« und »Geschichte eines Verschwindens«, die mit zahlreichen Literaturpreisen ausgezeichnet wurden. Für seine Memoiren »Die Rückkehr. Auf der Suche nach meinem verlorenen Vater« erhielt Hisham Matar u.a. den Geschwister-Scholl-Preis, den PEN/Jean Stein Book Award, den Folio Prize und den Pulitzerpreis.


    Mein Eindruck:

    My Friends erzählt von 3 befreundeten Männern aus Libyen, die ins Exil gingen.

    Khaled ist der Erzähler. Er stammt aus Libyen und lebt heute in London. Mit Mustafa hat er zusammen an der Universität von Edinburgh studiert. Als dritter ist da Hosam Zowa, der etwas älter ist als die beiden und Schriftsteller.


    Der Roman ist meisterhaft komponiert. In der Gegenwart treffen sich Khaled und Hosam, der bald darauf nach Kalifornien zieht. Dann gehen Khaleds Erinnerungen zurück und durchstreifen die wichtigen Passagen seines Lebens. Bis in die Jugend in Libyen, wie er 1984 als 18jähriger als Student nach Edinburgh ging und dort bei einer Demonstration gegen Gadaffi angeschossen wurde. Später wird er Lehrer in London.

    Während seine Freunde England verlassen, wird es seine Heimat. Aber der Verlust bleibt.


    Und schließlich kommt die Revolution vom17. Februar 2011 als Teil des Arabischen Frühlings. Und es stellt sich die Frage nach einer möglichen Rückkehr.


    Mich überzeugt Matars Erzählweise mit einem eher passiven Erzähler, aus dessen Blickwinkel auch die Geschichten Mustafas und Hosam erzählt werden. Diese Figuren gewinnen schließlich durch Briefe und E-Mails an Profil und werden für den Leser lebendig.


    Das Buch hat viele, relativ kurze Kapitel. Über 100. Dadurch ergibt sich eine gute Lesbarkeit, die das Buch neben dem politische Gehalt zu einem literarischen Genuss machen.


    Es gibt viele Bücher über Exil. Hisham Matar hat hiermit noch ein gültiges Werk hinzugefügt. Manche Passagen und die Haltung des Protagonisten haben mich an Bücher von Abdulrazak Gurnah erinnert, der auch Bücher über Exil geschrieben hat.


    My Friends ist nominiert für den National Book Award. Da hoffe ich sehr, dass das Buch gewinnt.



    ASIN/ISBN: 0241409489