Seiten: 336
Herausgeber: epubli
Erscheinungstermin: 10. September 2019
ISBN: 978-3750202092
Meine Meinung:
Ich muss zugeben, wenn ich nicht angeschrieben worden wäre, ob ich das Buch gerne lesen und rezensieren möchte, hätte ich es wahrscheinlich niemals gefunden. Ich kann dir jetzt schon sagen, dass es kein Buch ist, das man eben nebenbei wegliest. Ich habe mehrere Wochen dafür gebracht und es gab einige Szenen, die mich wütend gemacht haben.
Myn lebt auf Singis, einer Welt, in der Frauen nichts wert sind. Doch ihre Mutter Lys ist anders. Sie will gemeinsam mit den Töchtern der Lchnadra, einer Organisation für die Gleichstellung der Frau, für die Rechte der Frauen kämpfen. Als ein neuer Oberster Priester, Ktorram Asunor, ernannt wird, droht den Aufwieglerinnen der Tod.
“Die erste Tochter” ist der erste Teil dieser siebenteiligen Reihe. Ein Großteil dieses Buches beinhaltet die Einführung in die Gesellschaft der Singisen, denn diese eher rückständig aufgebaute Welt ist nicht ohne Weiteres zu verstehen. Die Autorin hat sich einige eigene Begriffe einfallen lassen, die eher Zungenbrecher sind. Beispielsweise gibt es eine Zeiteinheit mit dem Namen Mnega bzw. In der Mehrzahl Mnegau, die nur etwa ein Drittel unserer Stunde umfasst. Für diese Begriffe findet man einen Anhang mit Erklärungen, die ich aber nicht gebraucht habe, weil sie im Zusammenhang gut zu verstehen waren.
Die Welt, die Katharina Maier erschaffen hat, ist sehr von Religion geprägt und obwohl es keinen erkennbaren Fortschritt wie beispielsweise Handys gibt, fliegen die Bewohner mit Raumschiffen zu anderen Planeten. Das klingt jetzt sicher seltsam, aber für mich passte es bei der Lektüre sehr gut zusammen.
Ein weiterer Punkt, der das Lesen etwas langsamer gemacht hat, war, dass das Buch nicht nur aus unterschiedlichen Perspektiven bestand, sondern auch in unterschiedlichen Zeitformen geschrieben ist. Das finde ich sehr ungewöhnlich, obwohl es mir richtig gut gefallen hat. Man muss also mit Sinn und Verstand lesen, um nichts zu verpassen.
Mein Lieblingscharakter war Vairrynn, Myns Bruder. Er ist sehr empathisch und bestärkt Myn immer wieder darin, sie selbst zu sein. Denn wie ihre Mutter ist sie nicht duckmäuserisch und kann mit den typischen Tagesbeschäfitigungen der Frauen nicht richtig viel anfangen. Myn fungiert in diesem Buch als Beobachterin, die aus ihrer Sicht erzählt.
MIr hat das Grundthema des Buches, also die Revolution von Lys für die Rechte der Frauen richtig gut gefallen. Vor allem, weil die Familie Neoly, also Myns Familie, im Gegensatz zu den anderen Familien anders ist. Hier dominiert Lys hinter den Kulissen, was die besondere Spannung im Verlauf des Buches noch erhöht hat, denn Eftnek, der Vater von Myn, wird aufgrund seiner Schwäche gegenüber seiner Frau von anderen eher verhöhnt als anerkannt.
Wenn du einen Gesellschaftsroman lesen möchtest, der in einer aufwändig gestalteten und außergewöhnlichen Welt spielt, solltest du auf jeden Fall in “Die erste Tochter” reinlesen. Meiner Meinung nach lohnt es sich auf jeden Fall. Ich habe den zweiten Teil hier bereits liegen und werde ihn in den nächsten Wochen lesen.
Bisher sind folgende Teile erschienen:
- Adlelsspross
- Frevlersbrut
- Narrenbraut
ASIN/ISBN: 3750202095 |