Zitronen - Valerie Fritsch

  • Suhrkamp, 2024

    186 Seiten



    Kurzbeschreibung:

    August Drach wächst in einem Haus am Dorfrand auf, das Hölle und Paradies zugleich ist. Der Vater, von sich und dem Leben enttäuscht, misshandelt seinen Sohn, Zärtlichkeit hat er nur für die Hunde übrig. Trost findet August bei seiner Mutter, die ihn liebevoll umsorgt. Doch als der Vater die Familie verlässt, verwandelt sich die Zuwendung der Mutter: Sie mischt August heimlich Medikamente ins Essen, schwächt das Kind, macht es krank; von seiner Pflege verspricht sie sich Aufmerksamkeit und Bewunderung. Erst Jahre später gelingt es August, sich aus den Fängen der Mutter zu befreien, ein unabhängiges Leben zu führen, erste Liebe zu erfahren. Doch wie lernt ein erwachsener Mensch, das Rätsel einer Kindheit zu lösen, in der Grausamkeit und Liebe untrennbar zusammengehören? Wie durchbricht er den Kreislauf von Lügen und Betrügen? Und was passiert, wenn sich dieser Mensch, Jahre später, an den Ursprung des Schmerzes zurückwagt?



    Über die Autorin:

    Valerie Fritsch, geboren 1989, arbeitet als freie Autorin und bereist die Welt. Beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb 2015 wurde sie mit dem Kelag-Preis und dem Publikumspreis ausgezeichnet. 2020 erhielt sie den Brüder-Grimm-Preis für Literatur. Sie lebt in Graz und Wien.



    Mein Eindruck:

    Der junge August hat das Pech, erst als kleiner Junge immer vom Vater misshandelt zu werden und später, als der die Familie verlassen hatte, war es die Mutter, die ihn krank machte. Münchhause -Stellvertretersyndrom.


    Bemerkenswert, dass August daran nicht zerbrochen ist. Als junger Mann fern von der Mutter lebt er ein anderes Leben. Doch eine gewisse Beschädigung bleibt.


    Die Autorin Valerie Fritsch wählt für dieses brisante Thema eine klare, ruhige Sprache und erreicht so Ausgewogenheit. Stark!



    ASIN/ISBN: 3518431722