Kurzbeschreibung (Quelle: Verlagsseite)
Ein schicksalhaftes Geheimnis und eine romantische Liebe im Schatten des Loreley-Felsens
1842 in Bacharach: Die Schiffertochter Lisette und der Gastwirtsohn Manuel glauben, dass sie füreinander bestimmt sind, stoßen jedoch auf Widerstände. Als Manuel wegen seiner Lehre bei der Kölner Dampfschiffahrtsgesellschaft nach London geht, beginnt Lissi nach der Geschichte ihrer Mutter Julie zu forschen, die angeblich einst von der Loreley stürzte. Genau dort ereignet sich nun ein schweres Schiffsunglück. Lissi wird beschuldigt, es verursacht zu haben. Nur knapp kann sie der Wut der Menge entkommen. Sie flüchtet nach Berlin zu Bettine von Arnim, einer Freundin ihrer Patentante. Ist sie gezwungen, Manuel und ihren geliebten Rhein zu vergessen? Das Geheimnis von Lissis Herkunft bringt eine Wendung, die alles verändert.
Autorin (Quelle: Verlagsseite)
Die Bestseller-Autorin Susanne Popp wurde in Speyer am Rhein geboren und ist im Südwesten Deutschlands mit Blick in die Rheinebene aufgewachsen. Der Rhein als Fluss der Mythen und Legenden, als Sehnsuchtsort der Romantik und als Transportweg von den Alpen bis zum Meer hat sie seit jeher fasziniert. In den Romanen rund um die Figur der Loreley finden sowohl überraschende historische Fakten als auch märchenhafte Elemente ihren Platz. Susanne Popp hat zuletzt mit »Die Teehändlerin«, eine Trilogie über das Familienunternehmen Ronnefeldt, zahlreiche Leserinnen begeistert. Sie lebt heute mit ihrem Mann am Zürichsee in der Schweiz.
Allgemeines
Zweiter Band der Loreley-Dilogie
Erschienen im Fischer Verlag am 1. September 2024 als E-Book und am 25. September 2024 als TB mit 448 Seiten
Gliederung: Roman in insgesamt 55 Kapiteln, gegliedert in mehrere Teile jeweils mit Jahresangabe – Epilog – Nachwort – Danksagung
Erzählung in der dritten Person aus wechselnden Perspektiven
Handlungsorte: Bacharach, Schwarzwald, Berlin, London
Handlungszeit: 1842 bis 1846 (fortlaufende Handlung), 1799 bis 1801 (Rückblenden)
Inhalt
Der zweite Band der Dilogie beschäftigt sich mit Lissi (Lisette König), der Tochter von Juliane König, der vor siebzehn Jahren unter mysteriösen Umständen verschollenen Protagonistin des ersten Bandes „Die Frau am Fluss“.
Lissi und der Gastwirtssohn Manuel Kühn haben sich ineinander verliebt, aber ihre Zukunft sieht zunächst nicht rosig aus. Manuels Mutter verabscheut Lissi und dem jungen Paar droht außerdem eine längere Trennung. Manuel soll im Verlauf seiner Lehre einen Teil seiner Ausbildung in London absolvieren, während Lissi ihrem Vater, dem Dampfschiffer Johann König, an Bord seines Schiffes zur Hand geht. Um die Geschäfte, die durch die Konkurrenz einer weiteren Dampfschiffahrtsgesellschaft gefährdet sind, zu beleben, gibt Lissi für die Passagiere an Bord Gesangsdarbietungen. Als es auf dem Rhein aufgrund eines unsinnigen „Wettrennens“ zur Kollision zweier Schiffe mit Todesopfern kommt, wird Lissi, deren Vaters Schiff bei dem Unfall in der Nähe war, von einem Zeitungsreporter als „Loreley“ verunglimpft und beschuldigt, die verunglückten Bootsführer mit ihrem Sirenengesang abgelenkt zu haben. Sie muss das Rheinland verlassen und kommt bei der Familie von Bettine von Arnim in Berlin unter. Zu ihrem großen Kummer erhält sie keine Briefe von Manuel aus London. Auch Manuel denkt, dass Lissi ihn vergessen hat, die Ursache dafür liegt an seinem vermeintlichen Freund und Wohnungsgenossen Ferdinand, der Lissi für sich selbst gewinnen will und die Briefe des Liebespaares abfängt und verschwinden lässt.
In einem zweiten Erzählstrang, dessen Handlung von 1799 bis 1801 angesiedelt ist, geht es um das Schicksal von Lissis Großmutter mütterlicherseits, über die kaum etwas bekannt ist. Im ersten Band spielte die geheimnisvolle Herkunft von Lissis Mutter Julie, die ein Adoptivkind war, eine Rolle.
Beurteilung
Aufgrund der Wiederaufnahme eines Handlungsstrangs aus dem Band um Julie ergibt sich die Empfehlung, den Vorgängerband zuerst zu lesen, sonst wird man der Handlung im vorliegenden Roman kaum vollständig folgen können.
Auch der zweite Band weist einen sehr anschaulichen und fesselnden Erzählstil auf. Hier stehen allerdings eher Liebe und Intrigen im Mittelpunkt, der im ersten Band äußerst ansprechende historische Hintergrund zur Rheinbegradigung und Entwicklung der Dampfschifffahrt auf dem Rhein fehlt diesmal. Das Schiffsunglück hat allerdings, wie die Autorin im Nachwort erläutert, einen realen Hintergrund.
Die Schilderung der Familie von Arnim – Bettine, geborene Brentano, und ihre drei Töchter spielen eine wichtige Rolle – ist gut recherchiert und entspricht in Bezug auf deren Lebensgeschichte und literarische Werke den historischen Tatsachen. Bei den fiktiven Figuren wird in deren Charakterisierung eine leichte Tendenz zur Schwarzweißmalerei deutlich, Manuels Mutter Walburga und sein verräterischer Freund werden ausschließlich negativ dargestellt.
Eine der seit dem ersten Band offenen Fragen wird nicht ganz zur vollen Zufriedenheit geklärt.
Fazit
Fesselnde und farbenprächtige Unterhaltung, diesmal allerdings eher ein historischer Liebesroman als ein Roman mit dem Fokus auf historischen Fakten!
7 Punkte
ASIN/ISBN: B0D1WF8GJP |