Im Warten sind wir wundervoll, Charlotte Inden

  • Eine außergewöhnliche Liebesgeschichte

    Im warten sind wir wundervoll

    Inhaltsangabe: Quelle Piper Verlag

    Eine junge Deutsche, die 1948 am New Yorker Flughafen strandet und als sitzen gelassene War Bride zum Star der Presse wird.

    Ein US-Soldat, der ein Versprechen gegeben hat und es nicht einhalten kann.

    Und eine Frau, die sieben Jahrzehnte später hofft, dass sich der Weg zum Glück wiederholen lässt.

    Dies ist die Geschichte eines Endes, zweier Anfänge und der vielleicht größten Liebe aller Zeiten.

    „Ein außergewöhnlicher Roman – klug gestrickt, mitreißend geschrieben und in jeder Hinsicht wunderschön!“ KATHINKA ENGEL

    „Luise Adler ist verliebt in das Leben und das Leben in sie, darum schafft sie es auch sofort auf die Titelseiten der großen New Yorker Zeitungen. Liebevoll-frech, raffiniert und mit Witz und Tempo erzählt Charlotte Inden von den grandiosen Umwegen der Liebe.“ ELISABETH SANDMANN

    So charismatisch wie Bonnie Garmus' „Eine Frage der Chemie“, so mitreißend wie Susanne Abels „Stay away from Gretchen“



    Meine Meinung zur Autorin und Buch

    Charlotte Inden ist ein wirklich wundervolles Debüt mit ihrem Erstlingswerk für Erwachsene gelungen. Man musste sich einfach beim Lesen in diese Geschichte um Großmutter Luise und Enkelin Elfie verlieben. Sie hat das Leben der beiden sehr witzig,humorvoll und doch voller Emotionen erzählt. Ihre Figuren sind so lebendig beschrieben, das man sie vor sich sah. Ob der Hungerwinter 1945 in Marburg , oder später in New York, es ist und bleibt spannend. Luise war eine der „ War Birds „ die in Amerika mit ihrem amerikanischen Soldaten ein neues Glück aufbauen wollten und dem Nachkriegsdeutschland zu entfliehen. Die Figuren sind fiktiv, eine Luise hat es nie gegeben, sie ist nur ein historisches Vorbild für alle War Birds .


    Es war sehr schön Luise Adler eine gewitzte und mutige junge Frau, in dem Nachkriegs Deutschland zu begleiten. Deutschland lag in Trümmern , Hunger nagte an den Menschen und dann der schreckliche kalte Winter. Ich mochte Luise sofort, alleine ihre offene Art wie sie den einrückenden Amerikanischen Soldaten begegnete, ohne Scheu und Angst. Ich habe sie dafür bewundert, wie schnell sie es schaffte eine Stelle als Paper Girl, zu bekommen um deren Zeitungen zu verteilen. Natürlich lernte sie dabei Hunter kennen und zwischen den beiden entwickelten sich zarte Bande. Sie verspricht ihm nach Amerika nachzukommen, aber kaum steht sie da so alleine und verlassen auf dem Flughafen, den ihr Verlobter ist nicht da. Von da ab entwickelte sich eine unglaubliche und spannende Geschichte, wie sie es dank Rosie dort am Flughafen arbeitet in Amerika bleiben zu können. Natürlich schafft sie es ungewollt auf die Titelblätter der Amerikanischen Zeitungen. Die New Yorker , wollen einfach nicht das diese junge Frau, wieder nach Deutschland zurück muss. Es treffen hunderte von Heiratsanträge ein, unglaublich, wie viele Menschen sich für sie einsetzen. Ob sie einen der Heiratsanträge annahm oder ob Hunter doch noch auftaucht? Lassen wir uns überraschen, ich verrate nichts, nur es wird sehr spannend. Auch ihre Enkelin Elfie die 70 Jahre später nach Amerika zu ihrem Verlobten nach Amerika fliegt , scheint das gleiche Schicksal zu erteilen. Ich war sehr gespannt wie das ganze ausgeht.


    ASIN/ISBN: 3492072747

  • Gleich zwei Liebesgeschichten

    Zwei Liebesgeschichten werden hier auf zwei Zeitsträngen wechselnd erzählt:

    1948 verliebt sich Luise Adler in Marburg in den Amerikaner Jo Hunter im Nachkriegsdeutschland. Mit ihrer Landung in New York als seine Verlobte nach dem Fiancée Act, einer Ergänzung der Bestimmungen des War Brides Act, wandert dieser Romanstrang entlang einem historischen Vorbild aus recherchierten Zeitungsartikeln etc.

    2018, also siebzig Jahre später, beginnt ihre Enkelin Elfie ihrer Zufallsbekanntschaft Stephan auf dem Flug nach Ney York vom Schicksal ihrer Großmutter zu erzählen. Eigentlich will sie ihren dortigen Verlobten mit ihrer Ankunft überraschen und erlebt eine unerwartete Wendung.

    Trotz der Kälte und des großen Nahrungsmittelmangels über mehrere Jahre nach Kriegsende verströmt der angenehme Schreibstil eine gewisse Leichtigkeit und Humor in kreativen Dialogen, trotz der doch ernsten Thematik. Während Luise in ihrem starken Charakter Geduld und Durchhaltevermögen zeigt, wirkt Elfie eher naiv, spontan und Halt suchend. Insgesamt wirken alle Beteiligten authentisch, sympathisch und liebenswert, auch der alte Karl.

    Luises Lieblingsbild heißt übrigens Der Soldat und das lachende Mädchen (Jan Vermeer), wie Jo und Luise – sehr romantisch, wie überhaupt der ganze Roman.

  • Mich hat die Kurzbeschreibung angezogen. Von den War Brides hatte ich bisher nichts gehört, doch die Zeit nach dem 2. Weltkrieg finde ich unheimlich spannend, so dass ich gerne zu diesem Buch griff.


    Die Geschichte hat zwei Zeitebenen. In der Vergangenheit begleiten wir Luise Adler, die nach dem Krieg als „paper girl“ bei dem amerikanischen Streitkräften Zeitungen verteilt und dort auf den Staff Seargeant Joseph Hunter trifft. Die Amerikaner sind dazu angehalten, sich nicht mit den Deutschen zu verbrüdern und natürlich sind Beziehungen zwischen den Verlieren und den Besatzern verboten. Doch Gefühle lassen sich nichts verbieten und so sehen auch Luise und Jo schließlich ein, dass da mehr zwischen ihnen ist. Als Jo, der als Fotograf bei der Army arbeitet, versetzt wird, ist ihnen klar, dass sie sich wiedersehen wollen.


    Luise fand ich wirklich klasse, handfest, mutig und manchmal auch verzagt, doch aufgeben gilt nicht. Auch Jo und vor allem sein Freund Wilson mochte ich sehr gerne. Auch etliche der Nebenfiguren waren sehr liebevoll gezeichnet. So wie Rosie und Ernest, die Luise auf dem Flughafen Idlewild unter ihre Fittiche nehmen und für sie sorgen, als sie nicht abgeholt wird.


    Mir hat auch sehr gut die Schilderung gefallen, wie es in Nachkriegsdeutschland zuging, dass die Deutschen hungern sollten als Strafe, dass es aber den Amerikanern aber auch nicht immer leicht fiel und sie Wege fanden, abzugeben. Der Zusammenhalt der Überlebenden, die in der alten Villa wohnen, wo Luise mit Annie auch eine echte Freundin findet, war ebenfalls wirklich schön beschrieben.


    Die Geschichte der Gegenwart hat mich dagegen eher genervt. Elfie, die Enkelin von Luise Adler begegnet im Flieger nach New York einem Mann, dem sie ihre und die Geschichte ihrer Großmutter erzählt und in den sie sich dann verliebt, weil der Verlobte, zu dem sie eigentlich unterwegs war, sich anderweitig vergnügt.


    Besondes schlimm fand ich den Perspektivwechsel, als es so spannend war und der Leser erfahren sollte, warum Luise nicht am Flughafen abgeholt wurde. Künstlich in die Länge gezogen. Ich hätte die Gegenwartsgeschichte nicht gebraucht, Elfie war mir total unsympathisch.


    Daher vergebe ich 7 Punkte