'Green Lies' - Seiten 001 - 090

  • Auch ich habe nun endlich den ersten Abschnitt beendet, komme leider nur langsam voran.

    Bin beeindruckt von der umfangreichen Menge an euligen LR-Beiträgen zum ersten LR-Abschnitt. Da werde ich noch nachlesen. Zum „Personal“ im Buch hätte ich eine Übersicht gut gefunden. Gerade weil ich nur häppchenweise weiterlese, würde es das wieder in der Geschichte ankommen, mir etwas erleichtern. Das liegt aber auch der kurzen Verwirrung bei Richard/ Rick und Kört… Bisschen unentschlossen bin ich, ob ich mich noch an die manchmal abrupten Kulissen- und Personenwechsel gewöhnen werde. Manchmal erscheint mir etwas zu detailliert beschrieben, ich weiß aber ja nicht, ob es wegen der Stimmung/ Handlung doch wichtig ist.


    David ist in einer Traumkulisse mit einem Spitzen-Rundum-Sorglos-Firmen-Service angekommen. Der verlockende Spitzenverdienst, der ihm hilft die Schulden des Vaters zu begleichen, und seine Bereitschaft, für seinen Arbeitsplatz alles zu geben, hat ihn nun nach Borneo gebracht. Ich habe da schon Verständnis. Gefallen hat mir, dass er den Besuch mit seinem Kollegen bei den Mädels nicht so toll und verführerisch fand. Hoffe, er bekommt die Kurve und wird nicht in eine Drogenabhängigkeit geleitet.


    Ich bin gespannt, was er an seinen freien Tagen erleben wird. Ob es zu einem ersten Zusammentreffen mit Orang-Utans und Floriana kommt? Um Floriana mache ich mir schon Sorgen, die bedrohliche Situation zuhause, kann sich schnell wiederholen. Die Schilderungen zu den Orang-Utans lese ich gern. Wie lang wird es dauern oder wird es ein einschlägiges Erlebnis geben, das ihm die Augen über seinen Arbeitgeber öffnen wird?


    Das Genre Thriller und dann auch noch in Verbindung mit Umweltproblemen ist für mich ein neues Lesespektrum und so habe ich auch keine Vergleichsmöglichkeit. Ich sammele neue Erfahrungen.

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • Ich habe ihn immer als jemand gesehen, der von den "tollen Zertifikaten" geblendet wurde, die es ja wirklich gibt und die teilweise genauso viel Wert haben wie in dem Buch, und der die Wahrheit auch verdrängt, weil es ihn dann natürlich in Gewissenskonflikte bringt und es ja fatal wäre, wenn er diesen "tollen", gut situierten Job verliert.

    Ich schreibe hier gleich mal was dazu im zweiten Abschnitt, wo nochmals auf Davids Motivationen eingegangen wird. Aber ich denke, man kann - ohne zu spoilern - eine der Erklärungen hier gut einfügen.


    Wenn man beispielsweise wegen beruflicher Qualitfikation bei der Jobwahl nach einem Betrieb in der Automobilbranche suchen würde und dabei all die Marken ausschließen müsste, die Dreck am Stecken haben :cursing: dann könnte man es gleich lassen. Und so ist meiner Meinung nach bei 80 Prozent ALLER großen Firmen. Und sehr oft muss man erst mal hinter die Kulissen blicken wenn man dort arbeitet und dann kann man für sich entscheiden, ob man wirklich weiter dort arbeiten will.


    Und immer noch sind meine Nichte und mein Neffe meine besten realen Vorbilder für David. Die haben beide bis Ende 20 in der Uni-Studier-Blase gelebt (ja, ich weiß jetzt David ist kein Anwalt :)) und erst seit kurzem sind sie im realen Berufsleben angekommen und müssen lernen, dass manchen komplexer, komplizierter und auch ganz anders ist, als gedacht.


    Ich würde David*s Motivation also gar nicht nur aufs Geld reduzieren. Er wusste es einfach nicht besser. Muss mich da immer an die eigene Nase packen, da mir das noch heute (als Oma 8o) passiert, dass ich mich von einem anderen eines Besseren belehren muss, weil ich etwas ganz falsch eingeordnet hatte.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ninni Schulman - Den Tod belauscht man nicht

    Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • off-topic:

    Könnte sein, dass ich diesmal ausnahmsweise etwas langsamer unterwegs bin. Bin heute Mittag zum ersten Mal Oma geworden und muss die jungen Eltern ein wenig unterstützen. :grin

    :wave Herzlichen Glückwunsch zu Deinem Nachwuchs und viel Freude an dem/der Kleinen. Hoffentlich geht es Mutter und Kind gut. :handarbeit

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend U. T. Bareiss: Green Lies - Tödliche Ernte

  • Jetzt bin ich auch endlich mit dem ersten Abschnitt durch. Das erste Drittel davon hat sich für mich locker weggelesen: ein dramatischer Todesfall, der geschickt einen dunklen Verdacht aufkommen lässt, dann ein Rücksprung auf die firmeninterne Problematik, wo der bisherige Jurist sich mit seinen Zweifeln unbeliebt macht. Ein "Goldjunge", der das ganz spezielle Vertrauen des Bosses genießt und anscheinend für Sonderaufgaben zuständig ist. Erst später - bei der brutalen Einschüchterung Florianas - wurde klar, dass er für die Drecksarbeit, die der mächtige Rick erledigt haben möchte, gebraucht wird. Wahrscheinlich war er auch für die Ermordung des lästigen Umwelt-Journalisten Ole verantwortlich. Wie beim anfänglichen "Unfall" hat er wohl ein besonderes Talent, die Todesfälle zu kaschieren.


    Der Firmenboss Richard Gross fällt mir als erstes negativ auf, weil er sämtliche Mitarbeiter mit anglizierten Vornamen anredet. Selber nennt er sich jovial ebenfalls Rick. Inzwischen ist es wohl in internationalen Firmen so üblich, aber mir kommt es trotzdem respektlos vor.

    Die Besprechungen finden wohl immer auf Englisch statt - aber warum müssen auch alle Vornamen übersetzt werden? Als wenn englischsprachige kein U sprechen könnten - oder so klangvolle Namen wie Adriano! :hmm

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend U. T. Bareiss: Green Lies - Tödliche Ernte

  • Zwischen dem ersten Drittel und dem Rest dieses Abschnitts klaffte eine privat begründete Lücke, in der ich mich nicht auf das Buch konzentrieren konnte. Ich war nahe dran, ganz aufzugeben, bin aber doch froh, wieder weiterlesen zu können. Die Story ist spannend genug und mit den vielen Ortswechseln auch leicht zu unterbrechen.


    Die Gegenüberstellung von dem finanzmächtigen Wirtschaftsunternehmen und den engagierten Naturfreunden finde ich gut inszeniert und zeigt die Problematik aus verschiedenen Richtungen. Sicher ist es eine Binsenweisheit, dass Plantagenwirtschaft immer zu Lasten der Diversität geht. Das war seit der maschinenunterstützten Landwirtschaft immer schon so. Es ist letztlich eine Frage der Politik, wie viel Natur sich die Mächtigen leisten wollen.


    Floriana und ihre Organisation ist auch abhängig vom Geld der Spender und auch sie verbiegt sich bis zu einem gewissen Grad, um den reichsten Mann der Gegend günstig zu stimmen.

    Insofern unterscheidet sie sich nicht sooo stark von David, der sich für seine Firma einsetzt und sich erstmal das gute Gehalt und die Vergünstigungen schmecken lässt.

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend U. T. Bareiss: Green Lies - Tödliche Ernte

  • Ich selbst bin in der spannenden Situation, für fünf Jahre als Schöffenrichterin eingesetzt zu sein. Mich faszinieren ganz extrem die unterschiedlichen Herangehensweisen der Staatsanwälte. Eine. Gibt es, da möchte man niederknien wenn er spricht. Unglaublich wirklich.
    David ist noch weit entfernt, auch nur annähernd eine solche Erfahrung oder Menschenkenntnis an den Tag zu legen. Allerdings bin ich noch nicht durch, grade bügelt seine Mama Falten in die Hosen.

    Diese Szene hat sowohl etwas humoristisches als auch hintergründiges: David ist dabei die Fehler seines Vaters auszubügeln, dafür bügelt seine Mutter seine Hosen auf altmodische Art.

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    :lesend U. T. Bareiss: Green Lies - Tödliche Ernte

  • Wie ich überhaupt merke, dass er sich immer wieder Gedanken macht - wenn die Arbeit ihm die Zeit lässt. Er ist nicht so eine Zeitgenosse wie der italienisch-stämmige Kollege. Der nimmt was er kriegen kann und hat keine Skrupel. Der hilft Rick meiner Meinung nach auch, wenn es schmutzige Wäsche zu waschen gibt. Wie z.B. der Regierungsmitarbeiter, der ihnen jetzt Probleme bei der Übernahme machen möchte. Ich vermute, der wird irgendwie ausgebootet. (Ermordet oder diskreditiert :gruebel)

    Ich glaube nicht, dass Adriano der vorher erwähnte "Goldjunge" ist.

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    :lesend U. T. Bareiss: Green Lies - Tödliche Ernte

  • Bilder zu den Schauplätzen werde ich euch noch die Tage posten, bei mir ist gerade etwas viel los.


    Leider nicht durch eine Geburt, sondern einen Todesfall im engen Freundeskreis, aber ich hole auf.

    Mein herzliches Beileid dazu! Ich wünsche Dir die nötige Kraft und Ruhe zur Trauer. Diese Leserunde ist sicher eine gute Ablenkung, aber der Verlust bleibt ja noch länger.

    Mach Dir keinen unnötigen Stress. :knuddel1

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    :lesend U. T. Bareiss: Green Lies - Tödliche Ernte

  • Ich bin auch etwas mehr drin im Buch komme langsam voran.


    Aus David werde ich nicht ganz schlau.

    Er hilft seiner Mutter und hat ein gutes Verhältnis zu seiner Schwester das macht ihn mir sympathisch.

    Aber ein bißchen blauäugig ist er ja auch, oder? Das da mehr hinter steckt, aber vielleicht lockt eben auch das Geld und die Freiheit. Manches macht man erst mal unüberlegt bevor man schlauer wird.


    Floriana ist sympathisch und dieser Überfall war ganz schön heftig.

    Das sie nicht nach Hause will kann ich gut verstehen.

    Wer hinter dem Überfall steht habe ich noch nicht ganz herausgefunden.

    Aber wahrscheinlich die Palmölindustrie...


    Ich lese mal weiter 😊

  • Floriana ist sympathisch und dieser Überfall war ganz schön heftig.

    Das sie nicht nach Hause will kann ich gut verstehen.

    Wer hinter dem Überfall steht habe ich noch nicht ganz herausgefunden.

    Aber wahrscheinlich die Palmölindustrie...

    Ich habe ja hier schwer diesen ominösen "Goldjungen" in Verdacht.


    Bei diesem Überfall habe ich mich sehr gewundert, dass der Sicherungskasten anscheinend außerhalb der Wohnung ist. Wie sinnvoll ist das denn? Da kann doch jeder Strolch mit dem Strom auch die Alarmanlage ausschalten! :hmm

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend U. T. Bareiss: Green Lies - Tödliche Ernte

  • Ich habe ja hier schwer diesen ominösen "Goldjungen" in Verdacht.


    Bei diesem Überfall habe ich mich sehr gewundert, dass der Sicherungskasten anscheinend außerhalb der Wohnung ist. Wie sinnvoll ist das denn? Da kann doch jeder Strolch mit dem Strom auch die Alarmanlage ausschalten! :hmm

    Ja aber ich glaube das ist in diesen Ländern gar nicht so unüblich.


    Die vier Pfoten kenn ich übrigens.

    Als Tierschutzorganisation finde ich die Arbeit ziemlich wichtig und gut🫠

  • Schön, dass du soweit bist und dich auf die neue Erfahrung einlässt. 🤩

    Ganz lieben Dank für deine ausführlichen Gedanken 🥰

    Nun bin ich wirklich gespannt, wie es dir weiter gefällt. 🙂

  • Ich habe den Abschnitt gestern beendet, bin aber am Wochenende nicht groß zum Lesen gekommen.


    Die Orang Utans sind süß und David ist mir auch sympathisch. Er erinnert mich sehr an Juristen aus meiner Jugend. Die waren beruflich stark eingespannt, weil es in Kanzleien völlig normal ist, weitaus mehr als 40h zu arbeiten und zumindest einen Tag am Wochenende - die meisten wollen irgendwann Partner werden, und dann wird das erwartet. David hat ja schon vorher in der Firma gearbeitet, warum sollte er dann eine derartige Beförderung ablehnen? Zumal er ja familiär eher ungebunden ist und das Geld für seine Mutter brauchen kann. So arg blauäugig finde ich das jetzt auch nicht, ein wenig "wegsehen" oder absichern gehört bei Firmenanwälten doch sicherlich dazu. Und ich wollte auch nicht jeden Mitarbeiter behalten müssen, wenn ich eine Firma übernehmen will, ob der nun etwas leistet oder nicht.


    Bin mal gespannt, ob der Generalsekretär der indonesischen Regulierungsbehörde Osmar marine (hab's mir extra markiert :grin) in Schwierigkeiten gerät. Muss ja kein Mord sein, aber Erpressung oder Verleumdung könnte ich mir gut vorstellen.


    Der Überfall auf Floriana (ob Freunde zu ihr Flora sagen, oder direkt Flo?) war beängstigend. Wie sind eigentlich die Waffengesetze auf Borneo? Könnte sie sich eine Waffe zulegen? Oder zumindest einen Taser?

    “You can find magic wherever you look. Sit back and relax all you need is a book." ― Dr. Seuss

  • Den ersten Teil habe ich beendet. Normalerweise lese ich keine Ökothriller, weil ich grüne Gewaltfanatiker nicht mag, aber dieses Buch scheint mir etwas anders zu sein, also bleibe ich dran. David ist mir für einen Juristen zu blauäugig und naiv. Er begibt sich durch den ausschweifenden Abend in eine Abhängigkeit von seinem Chef, die sicher nicht ohne Folgen bleibt.

  • Den ersten Teil habe ich beendet. Normalerweise lese ich keine Ökothriller, weil ich grüne Gewaltfanatiker nicht mag, aber dieses Buch scheint mir etwas anders zu sein, also bleibe ich dran. David ist mir für einen Juristen zu blauäugig und naiv. Er begibt sich durch den ausschweifenden Abend in eine Abhängigkeit von seinem Chef, die sicher nicht ohne Folgen bleibt.

    Das verstehe ich jetzt nicht. Klar, das wurde unter Spesen abgerechnet und möglicherweise gibt es kompromittierende Fotos, aber weshalb macht ihn das von seinem Chef abhängig? So wie ich das verstehe, machen das dort alle höheren (männlichen) Angestellten. Meinst du, weil außerehelicher Sex verboten ist und er damit erpresst werden könnte?

    “You can find magic wherever you look. Sit back and relax all you need is a book." ― Dr. Seuss

  • Breumel


    Zu Deinen Vermutungen sag ich jetzt mal nix *pfeif* aber ja, durch diese ausschweifende Party (Frauen, Drogen...) macht er sich erpressbar - auch durch seinen Chef. Der kann ihm durchaus sagen: Wenn Du nicht nach meiner Pfeife tanzt, dann finden die Fotos eben Zugang zu den hiesigen Behörden, die gehen mit Drogenkonsumenten und Böcken wie Dir nicht so zimperlich um wie bei Dir zu Hause.


    David hat ja doch was zu verlieren. er fühlt sich verpflichtet die hohen Schulden seines Vaters zu begleichen...

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Da hast du allerdings (leider) recht. Ich habe zwei Freundinnen, die beim BUND arbeiten, aber nicht jeder Arbeitsplatz ist zu 100% so, dass man sagen kann, da ist alles koscher.


    Danke für deine Erfahrungen. 😘