'Green Lies' - Seiten 343 - 415

  • Na ja es ist ja auch ein Eingeständnis, dass man einen Teil seines Lebens nicht im Griff hat. Da muss man ganz schön über seinen Schatten springen.

    Ich täte mir da auch schwer. Ich hätte wohl auch so ein wenig das Gefühl, dass ich die Suppe, die ich mir eingebrockt habe auch alleine auslöffeln muss.

  • Wobei mir die fliehenden Finger auch gut gefallen haben. :lache


    Der Gedanke mit Privatinsolvenz kam mir natürlich auch. Aber aus dramaturgischer Sicht wäre das natürlich ein Griff ins Klo gewesen. :lache


    Außerdem: nicht jeder ist in so einer verzweifelten Lage zu rationalem Denken fähig. Hier stelle ich mir einfach eine Mischung aus Angst, Stolz und Depression vor. Denn ein einsichtig denkender und vernünftiger Mensch würde sich nicht selbst aus der Verantwortung stehlen und die Schulden und damit einhergehende Bedrohung seinen Liebsten hinterlassen. ;)

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Was ich mir überlegt habe: weshalb hat sich Davids Mutter nie überlegt, Privatinsolvenz zu beantragen?

    Die Schulden waren doch bei „Inkasso Moskau“. Ich bin sicher, die hätten eine Privatinsolvenz nie akzeptiert.


    Ja, da gibt es Fristen.

    Muss im Vertrag stehen.

    Danke für den Hinweis! Das ist ja schon krass …. Wer denkt so schnell nach dem Tod eines geliebten Menschen an sowas?

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Was ich mir überlegt habe: weshalb hat sich Davids Mutter nie überlegt, Privatinsolvenz zu beantragen?

    Das ist doch ein legaler Weg von den Schulden wegzukommen.

    Er als Jurist hätte das doch vielleicht im Kopf haben müssen..............:/

    Privatinsolvenz – Wikipedia

    So wie ich das verstanden habe, hat Davids Vater so lange über seine Verhältnisse gelebt, dass er von seriösen Geldinstituten keine Kredite mehr bewilligt bekam und bei Kredithaien Schulden gemacht hat. Und diesen halbseidenen Gestalten ist eine Privatinsolvenz egal - die wollen ihr Geld auf jeden Fall zurück :/

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend U. T. Bareiss: Green Lies - Tödliche Ernte

  • So wie ich das verstanden habe, hat Davids Vater so lange über seine Verhältnisse gelebt, dass er von seriösen Geldinstituten keine Kredite mehr bewilligt bekam und bei Kredithaien Schulden gemacht hat. Und diesen halbseidenen Gestalten ist eine Privatinsolvenz egal - die wollen ihr Geld auf jeden Fall zurück :/

    Ah, das hatte ich nicht mehr im Kopf wenn das so war.


    Ich dachte eher, dass seine Frau, also Davids Mutter, Privatinsolvenz beantragen können hätte.........

  • Ganz, ganz lieben Dank für eure so spannenden Diskussionen, ihr Lieben Rosenstolz   Tante Li   streifi   Findus   Kari-Jeanne Batcat   Ayasha   hollyhollunder   Lese-rina . Ich bin etwas verwirrt, weil ich der Meinung war, ich hätte auf die Beiträge schon geantwortet.


    Die Schulden waren doch bei „Inkasso Moskau“. Ich bin sicher, die hätten eine Privatinsolvenz nie akzeptiert.

    Hehe, das hast du gut gesagt. ;D
    Genau so war es. Da kann man leider nichts machen, die akzeptieren keine Privatinsolvenz.

    Ansonsten ist das ja durchaus eine gute Möglichkeit für diejenigen, die hoch verschuldet sind (für die Geldgeber dann weniger).

  • Meine Mutter kommt von einem Bauernhof und da kennt man ja die Tiere immer, die man später schlachtet und verspeist. Es war ein kleiner Bauernhof, in dem das Fleisch wirklich nur für den Eigenbedarf war. Und die Tiere wurden von klein auf aufgezogen. Vielleicht habe ich von dort mein etwas abgeklärtes Bild vom Menschen und vom Fleisch essen. Das Fleisch des Affen an sich fand ich nicht eklig. Es ist ja eher, dass wir Affen noch mehr "vermenschlicht" sehen als andere Tiere. Weil eigentlich sehe ich keinen Unterschied. Es ist einfach ein emotionales Ding, dass man die Haustiere nicht isst. Ich hätte unser Familienkaninchen auch nicht gegessen. Aber die Kaninchen im Stall schon. Die Ablehnung wäre für mich keine Entscheidung der Vernunft. Aber was damit gesagt werden soll ist klar. Und ich finde es hier furchtbar, dass den Affen alles angetan wird, was man einem Tier nur antun kann. Seine Umgebung vernichtet, vergewaltigt, geuält und am Ende getötet und gegessen. Furchtbar. Rick ist wirklich ein Monster.

    Ja, das sehe ich wie du.

    Schlimm ist für mich die Massentierhaltung, wenn die Tiere noch unter fürchterlichen Bedingungen leben. Deshalb versuche ich, wenn überhaupt nur ganz wenig und ausgewählt Fleisch zu essen oder auch Hafermilch zu trinken oder Biokäse zu essen, weil die Milchkühe ja auch oft grausam leiden müssen.
    Ich finde auch Kälbchen süß, aber Affen stehen uns vielleicht wirklich näher, weil sie auch solche menschlichen Züge und Angewohnheiten haben. Bei Orang-Utans ist es für mich zudem das Problem, dass sie massiv vom Aussterben bedroht sind (was ja unseren Schweinen, Rindern etc. zum Glück noch nicht droht). Wenn sie dann noch als Delikatesse gehyped werden ... gruselig.

  • Ist es denn in Indonesien legal, Orang Utan zu essen und wie oft wird das gemacht?

    Es ist illegal und zieht auch offiziell hohe Strafen nach sich.


    Zum Glück kommt es nicht allzu oft vor, aber es gibt ja leider immer Leute, die ihr (vieles) Geld investieren, um sich einen Kick abseits des Mainstreams zu suchen.

  • Nun ja, Menschen essen ja allerhand komisches Zeug - oft ist das ja auch eine kulturelle Sache: Froschschenkel, Schildkrötensuppe, Singvögel, Hühnerbeine, Meerschweinchen, Insekten... hierzulande verpönt, in anderen Ländern Delikatessen. Was mir auf ewig unerschlossen bleibt: Kugelfisch. Warum sollte ich etwas essen wollen, das mich umbringt, wenn der Koch auch nur ein Milligramm der giftigen Organe übersieht? Da könnte ich auch mit verbundenen Augen die Autobahn überqueren. Ich bin doch nicht lebensmüde.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Nun ja, Menschen essen ja allerhand komisches Zeug - oft ist das ja auch eine kulturelle Sache: Froschschenkel, Schildkrötensuppe, Singvögel, Hühnerbeine, Meerschweinchen, Insekten... hierzulande verpönt, in anderen Ländern Delikatessen. Was mir auf ewig unerschlossen bleibt: Kugelfisch. Warum sollte ich etwas essen wollen, das mich umbringt, wenn der Koch auch nur ein Milligramm der giftigen Organe übersieht? Da könnte ich auch mit verbundenen Augen die Autobahn überqueren. Ich bin doch nicht lebensmüde.

    Oja, da sagst du was.

    Es gibt ja sogar Leute, die Fledermäusen den Kopf abbeißen :cry

  • Das lässt sich jetzt nicht wirklich vergleichen ...

    Ursprünglich wurde Bushmeat von der Bevölkerung gegessen, weil es billig war. Wie bei uns Wilderer Rotwild und Damwild geschossen haben.


    Ich habe den Abschnitt schnell durchgelesen, weil ich den Kindle gestern mit in die Sauna genommen habe. Christophers Tod fand ich schon heftig. Mit wäre es lieber gewesen, er wäre ins Koma gefallen und gegen Ende wieder aufgewacht, dann könnte er auch im nächsten Band wieder mit zum Team gehören. Aber dann gäbe es natürlich keine Lebensversicherung.

    “You can find magic wherever you look. Sit back and relax all you need is a book." ― Dr. Seuss

  • Das lässt sich jetzt nicht wirklich vergleichen ...

    Ursprünglich wurde Bushmeat von der Bevölkerung gegessen, weil es billig war. Wie bei uns Wilderer Rotwild und Damwild geschossen haben.


    Ich habe den Abschnitt schnell durchgelesen, weil ich den Kindle gestern mit in die Sauna genommen habe. Christophers Tod fand ich schon heftig. Mit wäre es lieber gewesen, er wäre ins Koma gefallen und gegen Ende wieder aufgewacht, dann könnte er auch im nächsten Band wieder mit zum Team gehören. Aber dann gäbe es natürlich keine Lebensversicherung.

    Da hast du natürlich recht, dass sich das ursprünglich nicht vergleichen ließ. Aber heutzutage ist es tatsächlich so etwas wie "Affenhirn ausschlürfen" oder so, was nicht mehr zwingend zur Nahrungsbeschaffung für die indigene Bevölkerung notwendig ist.


    Ja, auch da bin ich bei dir, dass es mir lieber gewesen wäre, Christopher wäre noch am Leben. Er fehlt mir.


    Ganz lieben Dank für dein Feedback <3

  • Da hast du natürlich recht, dass sich das ursprünglich nicht vergleichen ließ. Aber heutzutage ist es tatsächlich so etwas wie "Affenhirn ausschlürfen" oder so, was nicht mehr zwingend zur Nahrungsbeschaffung für die indigene Bevölkerung notwendig ist.

    Die meisten Delikatessen oder regionale Spezialitäten waren doch früher "arme Leute-Essen", Nordseekrabben z.B. oder der Pfälzer Saumagen und wahrscheinlich auch die französischen Froschschenkel.

  • Die meisten Delikatessen oder regionale Spezialitäten waren doch früher "arme Leute-Essen", Nordseekrabben z.B. oder der Pfälzer Saumagen und wahrscheinlich auch die französischen Froschschenkel.

    Das habe ich mir überlegt, ob die Froschschenkel tatsächlich aus einer Not heraus gegessen wurden? So richtig satt machen sie ja nicht, aber wenn man nichts hat? Ich glaube, das muss ich jetzt recherchieren, weil es mir keine Ruhe lässt 😅