Arno Strobel - Stalker: Er will Dein Leben

  • Kurzbeschreibung (Quelle: Verlagsseite)

    Dein großer Durchbruch als Schauspieler steht kurz bevor. Alles läuft perfekt. Bis er sich in dein Leben drängt. Und nur eines will: es zerstören …

    Eric Sanders spürt, dass diese Rolle seine große Chance ist. Und er soll recht behalten: Die Resonanz auf seine schauspielerische Leistung im Münchner Tatort ist rundum positiv, seine Bekanntheit wächst, seine Followerzahlen auf Social Media steigen.

    Bis plötzlich jemand anfängt, sich für ihn auszugeben. Seine Identität zu übernehmen, sich in sein Leben zu drängen. Zunächst digital, dann in Person.

    Eric fühlt sich massiv bedroht, kann es sich nicht erklären.

    Bis die Nachricht bei ihm eintrifft: Gestehe den Mord, oder alle, die du liebst, werden sterben. Und Erinnerungsfetzen auftauchen.

    Was hat er getan? Damals, als er gerade einmal elf Jahre alt war.


    Autor (Quelle: Verlagsseite)

    Arno Strobel liebt Grenzerfahrungen und teilt sie gern mit seinen Leserinnen und Lesern. Deshalb sind seine Thriller wie spannende Entdeckungsreisen zu den dunklen Winkeln der menschlichen Seele und machen auch vor den größten Urängsten nicht Halt.

    Seine Themen spürt er dabei meist im Alltag auf und erst, wenn ihn eine Idee nicht mehr loslässt und er den Hintergründen sofort mit Hilfe seines Netzwerks aus Experten auf den Grund gehen will, weiß er, dass der Grundstein für seinen nächsten Roman gelegt ist. Alle seine bisherigen Thriller waren Bestseller.

    Arno Strobel lebt als freier Autor in der Nähe von Trier.


    Allgemeines

    Erschienen im Fischer Verlag am 28.08.2024 als TB mit 368 Seiten

    Gliederung: Roman in 51 Kapiteln

    Erzählung in der dritten Person aus der Perspektive des Protagonisten Eric Sander

    Handlungsort und -zeit: München und Saarbrücken, 2024


    Inhalt

    Eric Sander, verheirateter Mittvierziger und Vater eines elfjährigen Sohnes, ist ein mäßig bekannter Theaterschauspieler in München. Als er die Chance bekommt, in einem Münchner „Tatort“ mitzuspielen und seine Sache dort sehr gut macht, wird er quasi über Nacht prominent. Auf seinen Accounts bei Facebook und Instagram herrscht plötzlich viel Betrieb. Allerdings meldet sich dort auch ein unangenehmer Zeitgenosse, der behauptet, Eric sei „nicht echt“ und er selbst sei der wahre Eric Sander. In dieser angenommenen Identität bemüht sich der Unbekannte, Eric durch arrogantes Auftreten unbeliebt zu machen. Doch er beschränkt sich nicht auf Angriffe in der virtuellen Welt. Eric wird von einem Stalker auf der Straße verfolgt und schließlich wird sogar seine Familie konkret bedroht.

    Er soll auf seinen Social Media Plattformen öffentlich gestehen, dass er als Kind einen Mord begangen habe. Eric, der nach einem traumatischen Erlebnis in seiner Kindheit eine retrograde Amnesie entwickelt hat, weiß nicht, was damals vorgefallen ist – um seine Familie zu retten, muss er es mit Hilfe von Psychologen dringend herausfinden, wofür ihm nur wenige Tage Zeit bleiben.


    Beurteilung

    Wie man es von Arno Strobels Kriminalromanen gewohnt ist, erwartet den Leser auch in „Stalker“ eine spannende Krimihandlung mit rasanten Wendungen und einer gelungenen – vielleicht ein wenig übertriebenen - Überraschung ganz zum Schluss.

    Ein weiteres charakteristisches Merkmal seiner Romane besteht darin, aktuelle gesellschaftliche Themen und die damit verbundenen Probleme anzusprechen. Hier geht es um das (Un)wesen der Social Media Kanäle, auf denen neben Fakten auch viele Fakes verbreitet werden und deren User im Schutze einer gewissen Anonymität übler Nachrede und Hetze nachgehen können. Auch die überbordende Selbstdarstellung und die Jagd nach Klicks und Followerzahlen werden realistisch dargestellt.

    Darüber hinaus werden in „Stalker“ interessante Aspekte von Amnesie thematisiert. Der Roman beschäftigt sich nicht nur mit der Frage, wie man verschüttete Erinnerungen zutage fördern kann, sondern auch umgekehrt mit den Möglichkeiten, die Erinnerungen an traumatische Erlebnisse im Gehirn unzugänglich zu machen.

    Last but not least steht auch die Frage nach dem Umgang mit Tätern unterhalb des Strafmündigkeitsalters im Raum, ein Thema das derzeit zunehmend an Brisanz gewinnt.

    Angesichts dieser Thematik am Puls der Zeit und des anschaulichen Erzählstils bietet „Stalker“ intelligente und fesselnd vermittelte Unterhaltung.


    Fazit

    Ein fesselnd unterhaltender Krimi um Fakten, Fakes und Manipulation!

    9 Punkte

    ASIN/ISBN: 3596709237

  • Eric Sanders, 44 Jahre, Schauspieler und Mitglied des Ensembles am Münchner Residenztheater. Gerade hat er mit einer Rolle beim Münchner Tatort seinen Durchbruch gefeiert, bekommt nur gute Bewertungen, seine Followerzahlen in den sozialen Medien steigen und es gibt schon interessante Anfragen für neue Filmrollen. Alles sehr positiv, wenn ihn nur nicht seit seiner Kindheit Albträume plagen würden. Und dann noch das – bei Facebook gibt sich ein anderer als Eric Sanders aus, postet unsympathisch, dämlich, arrogant und beleidigend in seinem Namen. Schlußendlich nimmt dieser sog. Stalker auch noch per E-mail mit ihm Kontakt auf, wird zu einer persönlichen Bedrohung und wirft ihn mit seinen Forderungen komplett aus der Bahn. Was folgt ist eine aufwühlende Phase seines Lebens und er muß sich seiner Vergangenheit stellen.


    Es stellt sich die Frage, wer und warum stiehlt jemand eine Identität?



    Ich kenne sehr viele Bücher von Arno Strobel und habe sie unterschiedlich wahrgenommen. Die letzten der MÖRDERFINDER-Reihe gefielen mir persönlich sehr gut. Der vorliegende Fall ist wieder ein typischer Arno mit den psychologischen Spielchen. Das Buch ist flüssig und leicht lesbar geschrieben, durchaus spannend und lädt zum Mitraten ein. Mit Eric konnte ich anfangs mitfühlen, allerdings richtig warm wurde ich mit ihm nicht, Sympathiepunkte bekam er keine. Für mich war er zu viel mit sich und seiner Situation beschäftigt und zu wenig waren seine Gedanken bei seiner Familie. Irgendwie war der Plot schon sehr konstruiert, wenngleich das Ende schon einen richtigen Wow-Effekt hatte. Das Cover fand ich sehr gut und paßte zur Story.


    Ich hatte unterhaltsame Lesestunden und auch wenn dieser Thriller nicht zu meinen Favoriten zählt, kann ich ihn empfehlen.

  • Meine Rezension:


    Schauspieler


    Theaterschauspieler Eric Sanders erhält eine Rolle in der Fernsehserie Tatort und ebnet sich durch seine hervorragende Leistung den Weg für eine großartige Karriere. Genau in dem Moment gibt sich allerdings ein anderer für ihn aus und postet als vermeintlicher Eric Sanders scheußliche Dinge auf sämtlichen Social Media Kanälen und fordert den echten Sanders auf, sich seiner verdrängten Vergangenheit zu stellen.


    Flott und fesselnd geht es von Anfang an dahin, schnell nimmt Arno Strobel seine Leser ein für die spannende Handlung dieses Psychothrillers, der an etlichen Stellen mehr als abstrus daherkommt. Und dennoch wird stets alles plausibel erklärt und glaubwürdig dargestellt, die Psychoanalyse und Hypnose sind hier so bewährte wie passende Mittel, welche eingesetzt werden, um Erinnerungen wachzurufen. Sanders ist als sympathischer Charakter angelegt und weckt auch beim Leser einen gewissen Beschützerinstinkt, der einen mitfiebern, ja mitleiden lässt mit dem armen Tropf. Auch wenn am Ende ein kleines Detail für mich nicht ganz schlüssig ist, so habe ich mich über mehr als 350 Seiten lang bestens unterhalten gefühlt und bin nicht nur einmal arg an der Nase herumgeführt worden. Ein rasantes Hin und Her, ein steter Wechsel der Möglichkeiten und die nicht abwägbare Wirkung auf Eric Sanders Anhängerschaft lässt viele Zweifel aufkommen, was wahr ist und was falsch. Man kann dieses Buch nur suchtartig (möglichst in einem Rutsch) durchlesen.


    Fazit: ein spannender Thriller rund um die Verdrängung der Vergangenheit und wie einen diese wieder einholen kann, verpackt in eine grandiose Handlung mit rasantem Schreibstil. Von mir gibt es fünf Sterne und eine Leseempfehlung für den „Stalker“.


    ASIN/ISBN: B0D1WD72LW


  • Arno Strobel startet rasant in seinen neuen Thriller.

    Mit dem gewählten Stalker-Thema trifft er einen Nerv der Zeit.

    Was für einen Horrorvorstellung von einem Unbekannten gestalkt zu werden.

    Für Eric Sander beginnt ein Albtraum.

    Denn nachdem der Schauspieler dank seinem Tatort-Auftritt einen Karriereschub erleben darf, meldet sich eine Fake-Stimme auf den Plattformen der sozialen Medien und bezeichnet ihn als Mörder.

    Noch während er gegen diesen Stalker ankämpft verschwinden seine Frau und sein Sohn.

    Eric kämpft nun an 2 Fronten.

    Er will beweisen, dass er kein Mörder ist und er will seine Familie retten.

    Das Dilemma und die Stresssituation, in der sich Eric befindet, wird gut und spannend erzählt.

    Die Seiten fliegen beim Lesen nur so dahin.

    Dann kommt der große Twist bei der Auflösung.

    Irgendwie war mir auch klar, dass noch etwas kommen muss und es gab für mich auch erste Andeutungen.

    Trotzdem muss ich sagen, dass mich diese Auflösung nicht so richtig zufrieden gestellt hat.

    Schade - von daher gehört das Buch nicht zu meinen Lieblingsbüchern von Arno Strobel.

  • Nachdem er eine Rolle in einer „Tatort“-Folge ergattert hat, wird Schauspieler Eric Sanders buchstäblich über Nacht berühmt. Doch über die sozialen Medien erhält er nicht nur viel Lob für seine Rolle, sondern auch ein Stalker heftet sich an seine Fersen. Zunächst vermutet Eric dahinter Neid und Eifersucht, aber schon bald findet er sich in einem perfiden Psychospiel wieder: Seine Frau und sein elfjähriger Sohn werden entführt, und um sie zu retten, bleiben Eric nur wenige Tage Zeit. Was der Schauspieler dabei erlebt, ist eine Achterbahn der Gefühle und Ereignisse. Sein Leben wird grundlegend auf den Kopf gestellt und absolut nichts scheint mehr sicher zu sein. Mit „Stalker“ ist Arno Strobel eine Geschichte gelungen, die zwar ähnlich abwegig und unwahrscheinlich wie bei seinem Kollegen Sebastian Fitzek ausfällt, aber dennoch spannend erzählt wird und mit zahlreichen überraschenden Wendungen aufwartet. Es passiert unglaublich viel innerhalb der Romanhandlung, sodass zu keiner Zeit Langeweile aufkommt und man auch gar nicht groß die Absurdität mancher Situationen hinterfragt. Für Fans von Psychothrillern sicherlich ein kleines Festmahl.