Mauern und Lügen - Ralf Langroth

  • Produktinformation (Amazon):

    • Herausgeber ‏ : ‎ Rowohlt Taschenbuch; 1. Edition (13. August 2024)
    • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
    • Broschiert ‏ : ‎ 416 Seiten
    • ISBN-10 ‏ : ‎ 3499014955
    • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3499014956
    • Reihe: Die Philipp-Gerber-Romane 4



    Kurzbeschreibung (Verlag):

    Mauerbau und Geheimnisverrat: Ein neuer Fall für BKA-Hauptkommissar Philipp Gerber

    August 1961. Auf dem Frankfurter Flughafen vereitelt BKA-Hauptkommissar Philipp Gerber in letzter Sekunde ein Attentat auf General Hiram Anderson, seinen ehemaligen Chef beim US-Militär-geheimdienst. Offiziell ist Anderson privat nach Deutschland zurückgekehrt, doch er verfolgt auch geheime politische Pläne. Er will Philipp vor einem gefährlichen Doppelagenten und Landesverräter warnen. Während Gerber fieberhaft versucht, die Drahtzieher des Anschlags ausfindig zu machen, gerät seine Freundin Eva Herden zwischen die Fronten: Sie erfährt, dass eine Mauer zwischen Ost- und West-Berlin gebaut werden soll. Wie soll die Journalistin mit dieser äußerst brisanten Information umgehen, die das Leben so vieler Menschen komplett verändern würde?

    Bestsellerautor Ralf Langroth erzählt die Meilensteine der deutschen Nachkriegsgeschichte als packende Thrillerreihe:

    Zum Autor (Verlag):

    Ralf Langroth ist das Pseudonym eines Autors mit Übersetzungen in fünfzehn Sprachen. Fünf seiner Bücher sind für eine Verfilmung optioniert, darunter der erste Gerber-Band „Die Akte Adenauer“. In den Romanen um den BKA-Mann Philipp Gerber und die Journalistin Eva Herden verbindet Langroth seine beiden Stärken, die genaue Recherche und das Erzeugen hoher Spannung. Mit dem Auserzählen historischer Leerstellen präsentiert der Autor atmosphärische und packende zeitgeschichtliche Spionagethriller aus den jungen Jahren der BRD.

    Meine Meinung:

    August 1961, Phillip Gerber vereitelt in letzter Sekunde einen Anschlag auf Colonel Anderson, der nach langer Zeit wieder aus den USA anreist. Der KGB scheint dahinterzustecken, aber so richtig lässt sich nichts herausfinden. Eva Herden fährt unterdessen nach Berlin, wo sie über die anhaltenden Flüchtlingsströme berichten will. Als sie vom Bauministerium der DDR angesprochen wird, eine Reportage über eine Baubrigade zu machen ist sie erst zögerlich, doch was sie in Ost-Berlin erfährt hat eine weit größere Dimension als nur die Arbeit einer Baubrigade.


    Ralf Langroth nimmt uns ein viertes Mal mit in die Welt der Spione der sechziger Jahre des letzten Jahrhunderts. Deutschland steht im Spannungsfeld des kalten Krieges, Adenauer ist noch an der Macht und Willy Brandt regierender Bürgermeister von Berlin. Beide haben ihre Auftritte, genau wie Egon Bahr, damals Pressesprecher von Brandt in Berlin. Wir erleben die Rivalität der beiden deutschen Geheimdienste untereinander, die Intrigen, die nur dazu dienen, die anderen auszubooten. Mittendrin Phillip Gerber, der sich wieder einmal in sehr brenzlige Situationen begibt. Der Mauerbau bildet den historischen Hintergrund zu diesen Ereignissen.


    Mir hat das Buch wieder ausgesprochen gut gefallen. Die Figuren entwickeln sich, besonders die Beziehung zwischen Phillip und Eva wandelt sich und Eva muss erkennen, dass ihre Ideale mit dem real existierenden Sozialismus nicht sonderlich viel gemein haben. Alter Bekannte treten auf, es gibt erstaunliche Wenden und Erkenntnisse. Und gegen Ende wird es wie gewohnt richtig spannend und rasant.


    Ich habe diesen 4. Band der Reihe gerne gelesen. Ich würde mich freuen, wenn wir Phillip und Eva noch öfter treffen würden, passende Ereignisse gibt es ja genug in der Geschichte der beiden deutschen Staaten.


    9 von 10 Punkte



    Herzlichen Dank an den Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars und an den Autor für die Begleitung der Leserunde!

    ASIN/ISBN: 3499014955

  • August 1961: Ein Anruf warnt Philipp Gerber vor einem Attentat auf General Hiram C. Anderson, der in Kürze in Frankfurt landen wird und Philipp interessante Informationen angekündigt hat.


    Die Journalistin Eva Herden ist derweil in Berlin, um bezüglich der immer stärkeren Flüchtlingsströme aus Ostdeutschland zu recherchieren. Sie erhält das Angebot, eine Baubrigade im Osten der Stadt zu begleiten und trifft dort auf einen ihr allzu bekannten Generalmajor des KGB, der nicht nur eine brisante Information für sie hat, sondern auch eine Bitte an sie.


    Der vierte Band der Reihe führt in das Jahr 1961, das für Deutschland eine wohl unvergessliche Veränderung mitbrachte, den Bau der Mauer. Natürlich fließt dies auch in den Roman ein, immerhin beschäftigt sich die Reihe mit brisanten Ereignissen der deutschen Geschichte.


    Auch dieses Mal landen Philipp Gerber sowie seine Freundin Eva Herden in einer Reihe gefährlicher Situationen, es gibt mehrere Tote, und einige mehr oder weniger überraschende Erkenntnisse. Gut gefällt mir, dass in jedem Band auch historische Persönlichkeiten auftauchen, neben dem einen oder anderen Politiker auch andere bekannte, die jeweils auch zum Thema passen, wie hier zum Beispiel Billy Wilder, der einen Film in Berlin dreht.


    Philipp Gerber mochte ich von Anfang an, Probleme habe ich immer noch mit Eva Herden, die auf mich immer sehr unterkühlt wirkt, ihre Emotionen kann ich nicht recht nachvollziehen. So habe ich zwar auch mit ihr gebangt, aber doch weniger als mit Philipp.


    Am Ende steht für mich wie nach jedem Band die Frage, was wohl das Thema des nächsten Bandes sein wird, ich hoffe sehr, die Reihe wird fortgeführt, Themen dürfte es ausreichend geben.


    Als Bonus gibt es eine Karte des Berlins der 60er Jahre, ein interessantes Nachwort des Autors, in dem er auf die realen Ereignisse eingeht sowie Literaturtipps gibt und eine Zeittafel.


    Band 4 der Reihe hat wieder ein interessantes Thema, ist spannend erzählt und hat mich gut unterhalten. Ich hoffe auf eine Fortsetzung der Reihe, die ich sehr gerne weiterempfehle.

  • Kurzbeschreibung (Amazon):


    Mauerbau und Geheimnisverrat: Ein neuer Fall für BKA-Hauptkommissar Philipp Gerber

    August 1961. Auf dem Frankfurter Flughafen vereitelt BKA-Hauptkommissar Philipp Gerber in letzter Sekunde ein Attentat auf General Hiram Anderson, seinen ehemaligen Chef beim US-Militärgeheimdienst. Offiziell ist Anderson privat nach Deutschland zurückgekehrt, doch er verfolgt auch geheime politische Pläne. Er will Philipp vor einem gefährlichen Doppelagenten und Landesverräter warnen. Während Gerber fieberhaft versucht, die Drahtzieher des Anschlags ausfindig zu machen, gerät seine Freundin Eva Herden zwischen die Fronten: Sie erfährt, dass eine Mauer zwischen Ost- und West-Berlin gebaut werden soll. Wie soll die Journalistin mit dieser äußerst brisanten Information umgehen, die das Leben so vieler Menschen komplett verändern würde?


    Autor (Amazon)


    Ralf Langroth

    „Meine Aufgabe als Autor zeithistorischer Thriller sehe ich darin, für die Leserschaft jene kleineren Geschichten, Ausschnitte der großen Geschichte, zu beleuchten, die im Schatten liegen oder über die sich der Nebel widersprüchlicher Darstellungen ausgebreitet hat. Gerade das sind oft die Stellen, durch deren Kenntnis erhellendes Licht auf die wahren Abläufe fällt. Zudem sind es oft hochspannende Fragen."


    Ralf Langroth ist das Pseudonym eines Autors mit Übersetzungen in fünfzehn Sprachen. Fünf seiner Bücher sind für eine Verfilmung optioniert, darunter der erste Gerber-Band "Die Akte Adenauer". In den Romanen um den BKA-Mann Philipp Gerber und die Journalistin Eva Herden verbindet Langroth seine beiden Stärken, die genaue Recherche und das Erzeugen hoher Spannung. Mit dem Auserzählen historischer Leerstellen präsentiert der Autor atmosphärische und packende zeitgeschichtliche Spionagethriller aus den jungen Jahren der BRD.


    Meine Meinung


    Gekonnt mitreißend erzählt der Autor auch in seinem vierten Band der Spionage-Reihe, die sich zur Adenauer-Ära in Deutschland mit den Ost-West-Konflikten beschäftigt. Dabei lässt er nicht nur real existierte Personen zu Wort kommen sondern beleuchtet durch seine fiktiven Figuren die ganze Bandbreite der historischen Ereignisse.


    Über den Mauerbau in Berlin ist schon viel geschrieben und gezeigt worden. Hier geht es weniger um die menschlichen Schicksale, die diese Grausamkeit zerrissen hat, sondern mehr um die politischen Hintergründe - und was die verschiedenen Geheimdienste mit all dem zu tun hatten. Der kalte Krieg blüht, das Wettrüsten steht in den Startlöchern und die Angst vor einem neuen heißen Krieg der Machtblöcke mit Deutschland in der Mitte wächst.


    Phil Gerber muss nicht nur das Leben seines Ex-US-Chefs retten sondern sich mehrmals auch selber gegen verschiedene Attentäter verteidigen - was mir in der Fülle schon etwas zu viel wurde. Und dann muss er auch noch Verhandlungen mit dem Feind selber führen. Dafür ist er ausgerechnet im August 1961 mehrmals im Ostsektor Berlins unterwegs, wo er natürlich am Tag des Mauerbaus festhängt.


    Seine langjährige Freundin Eva ist zu Recherchen über die anschwellenden Flüchtlingsströme nach Berlin gekommen und wird ebenfalls in den Osten gelockt.

    Das ergibt auch hier spannende Situationen.


    Nebenbei werden die Dreharbeiten von Billy Wilders Film 1, 2, 3 erzählt - und in die fiktive Geschichte eingebaut - die tatsächlich vom Mauerbau unterbrochen wurden und aufwendig in München neu aufgebaut und beendet wurden. Das fand ich eine nette und interessante Nebenhandlung.


    Obwohl mir in diesem Buch zu viel gemordet und geschossen wird kann ich den Roman denjenigen empfehlen, denen das weniger ausmacht. Die historischen Bezüge machen die Unmenschlichkeiten einigermaßen erträglich.


    Ich habe auch diesen Roman in der Leserunde mit begleitendem Autor gern gelesen und mich über den regen Austausch und die näheren Erklärungen gefreut.

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend U. T. Bareiss: Green Lies - Tödliche Ernte

  • Mich konnte "Mauern und Lügen" so richtig fesseln. Nach einer längeren Leseflaute griff ich zu dem Roman und war sofort drin und habe ihn fast in einem Rutsch durchgelesen.


    Die Geschichte beginnt - nach einem Prolog aus dem Jahr 1945 - am 1. August 1961


    Es brodelt in Berlin, denn täglich steigt die Zahl der DDR-Flüchtlinge, die u.a. im Auffanglager Marienfelde ankommen. Eva Herden reist dorthin, um eine Reportage über die Flüchtlinge zu schreiben, als sie angesprochen wird, über die Baubrigaden der DDR zu berichten. Die Gefahr, in den Osten zu reisen, ohne Garantie wieder ausreisen zu dürfen, ist ihr zu groß. Jederzeit kommt es vor, dass man in den Osten verschleppt wird und verschwindet, und Eva hat nach der mißglückten Flucht ihres Vaters jeden Grund, die DDR zu meiden. Und doch kommt es anders...


    Philipp Gerber dagegen verhindert einen Anschlag auf seinen früheren Chef, General Anderson, der nach Deutschland geflogen ist, um den CIC abzuwickeln. Wer es auf ihn abgesehen hat, ist unklar, allerdings scheint die Markowa, eine Russin ihre Finger im Spiel zu haben. Offiziell hat sie einen Diplomatenstatus, doch die als "Stalins schöne Hernkerin" bekannte Scharfschützin hat auch mit der Organisation "Smersch" zu tun, was soviel wie "Tötet die Spione" heißt.


    Wie schon eingangs geschrieben, ich habe das Buch verschlungen, zwischendurch immer mal wieder abegesetzt, um Personen oder Ereignisse nachzuschauen. Es ist eine rasante Geschichte, die wir zu lesen bekommen, mit viel Aktion, aber auch viel Zeit- und Lokalkolorit. Es treten bekannte historische Personen wie Willy Brandt, Egon Bahr, Heinz Felfe oder auch Konrad Adenauer auf. Die Ereignisse rund um den Mauerbau sind ebenso spannend beschrieben, zumal Philipp Gerber genau in dieser Nacht in Ostberlin ist und Mühe hat, wieder in den Westen zu gelangen.


    Ich hoffe sehr auf eine Fortsetzung, mich konnte diese Story wieder sehr begeistern.


    9 Punkte