Produktinformation (Amazon):
- Herausgeber : Rowohlt Taschenbuch; 1. Edition (19. Juli 2022)
- Sprache : Deutsch
- Broschiert : 480 Seiten
- ISBN-10 : 3499008564
- ISBN-13 : 978-3499008566
- Reihe: Die Charité 3
Kurzbeschreibung (Verlag):
Die Bestsellerreihe geht endlich weiter! Die Charité – das berühmteste Krankenhaus Deutschlands auf neuen Wegen. Geschichten von Leben und Tod, von Liebe und Verrat.
Berlin, 1858. Das Hausmädchen Sophie wird unehrenhaft entlassen und steht vor dem Nichts. Der Sohn der Familie hat sich in Sophie verliebt, doch die Schuld gibt man ihr. Sophie bleibt nur, es ihrer Kindheitsfreundin Bertha gleichzutun und das Geld zum Überleben auf der Straße zu verdienen. Als Bertha und Sophie sich eine der grassierenden Geschlechtskrankheiten einfangen, bringt man sie in die Charité. Statt dort Hilfe zu bekommen, werden die beiden Frauen jedoch unwissentlich Teil eines grausamen Experiments. Bertha erkrankt schwer, und Sophie sorgt aufopferungsvoll für ihre Freundin. Das bleibt auch der Oberschwester nicht verborgen, und Sophie bekommt die Chance, als Pflegerin an der Charité anzufangen. Doch die Angst von ihrer Vergangenheit eingeholt zu werden, liegt wie ein Schatten über Sophie. Vor allem als sie sich in einen jungen Offizier verliebt.
Zu den Autorinnen (Verlag):
Ulrike Schweikert arbeitete nach einer Banklehre als Wertpapierhändlerin, studierte Geologie und Journalismus. Seit ihrem Romandebüt «Die Tochter des Salzsieders» ist sie eine der bekanntesten deutschen Autorinnen historischer Romane. Beide Bände ihrer Erfolgsreihe «Die Charité» standen in den Top 10 der Bestsellerliste und verkauften sich insgesamt fast 300.000-mal. Zuletzt begeisterte die Verfilmung ihrer Jugendbuchserie «Die Erben der Nacht» zahlreiche Zuschauer.
Petra Grill ist ausgebildete Buchhändlerin. Gleich ihr erster Roman «Oktoberfest 1900» schaffte es auf die Bestsellerliste. Sie lebt und arbeitet in Erding.
Meine Meinung:
Sophie verliert ihr Stelle als Hausmädchen als der Sohn der Familie sich nicht standesgemäß in sie verliebt. Von einem Tag auf den anderen steht sie auf der Straße und am Ende bleibt ihr nur die Prostitution. Dabei trifft sie auf ihre Jugendfreundin Bertha. In der Charité wird sie immer wieder wegen diverser Geschlechtskrankheiten behandelt und eines Tages bekommt sie dort die Chance auf ein besseres Leben als Krankenwärterin und vielleicht eines Tages auch auf eine Liebe.
Dieses Buch aus der Reihe über die Charité liegt zeitlich zwischen den beiden ersten, wir sind in den Jahren 1858 bis 1866 unterwegs. Felix von Bärensprung leitet die Abteilung für Geschlechtskrankheiten und hat sich auf seine Fahnen geschrieben, die Geheimnisse der Syphilis zu erkunden. Da kommen ihm die Prostituierten, die immer wieder eingeliefert werden gerade recht. Sophie schafft es positiv aufzufallen und bekommt die Chance zu einer Ausbildung. Wir lernen in diesem Buch sehr viel über die berüchtigte Franzosen-Krankheit, das fand ich sehr interessant, auch wenn es oft recht abstoßend ist. Wobei ich sagen muss, dass mich der Umgang mit dieser Krankheit in der Bevölkerung schon wieder sehr schockiert hat, auch wenn ich natürlich weiß, wie das Frauenbild der damaligen Zeit war. Die Frauen sind natürlich selbst schuld, weil sie sich auf einen liederlichen Lebenswandel eingelassen haben, wären die Männer fast bemitleidet werden, dass sie sich die Krankheit bei den liederlichen Frauen eingefangen haben. Aber immerhin sind vor dieser Krankheit alle gleich und nicht richtig behandelt führt sie bei allen zu einem sehr unschönen Tod.
Die gesellschaftlichen Verhältnisse sind toll geschildert und mir hat der Zusammenhalt unter den Frauen gut gefallen. Und auch, dass es Männer gibt, die eben den Menschen sehen und dessen Schicksal, anstatt nur die gesellschaftlichen Anforderungen, die erfüllt werden müssen. Die Autorinnen schaffen es ein breites Spektrum der Gesellschaft zu zeigen und dabei die menschlichen Seiten zu zeigen.
Dabei sparen sie auch unschöne Ereignisse, wie z.B. die Zustände in Feldlazaretten nicht aus.
An der Reihe hat mir allgemein sehr gut gefallen, dass hier eben nicht nur die berühmten Namen in der Geschichte der Charité ihren Auftritt haben, sondern eben auch die kleinen Rädchen des Krankenhausalltags. Zwar haben Virchow und seine anderen berühmten Kollegen ihre Auftritte, aber eben nur als Nebenprotagonisten. Im Vordergrund stehen eher die Frauen und Männer, die die Charité eben auch geprägt haben und an die heute niemand mehr so richtig denkt.
Ich kann dieses Buch und auch die anderen beiden Bücher nur empfehlen. Sie bieten großes Lesevergüngen und sind dabei auch ganz nebenbei noch lehrreich.
9 von 10 Punkte
ASIN/ISBN: 3499008564 |