Sven Regener - Zwischen Depression und Witzelsucht

    • Herausgeber ‏ : ‎ Galiani-Berlin; 1. Edition (15. August 2024)
    • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
    • Taschenbuch ‏ : ‎ 96 Seiten
    • ISBN-10 ‏ : ‎ 3869713100
    • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3869713106

    ASIN/ISBN: 3869713100



    Über den Autor:

    Sven Regener ist Musiker (Element of Crime) und Schriftsteller. Seine Romane Herr Lehmann (2001), Neue Vahr Süd (2004), Der kleine Bruder (2008), Magical Mystery oder: Die Rückkehr des Karl Schmidt (2013), Wiener Straße (2017) und Glitterschnitter (2021) waren allesamt Bestseller. Sie wurden verfilmt und in viele Sprachen übersetzt.



    Inhaltsangabe:

    Wenn sich einer der profiliertesten deutschsprachigen Autoren unserer Zeit mit dem Thema Humor in der Literatur auseinandersetzt, braucht er gute Gründe. Sven Regener hatte sie: Er war 2016 eingeladen, als Inhaber der Grimm-Professur der Universität Kassel eine Poetik-Vorlesung zu halten und er schlägt sich, seit er Romane veröffentlicht, damit herum, dass diese als witzig, komisch, humorvoll gelten, obwohl sie eigentlich traurige Geschichten erzählen von Leuten, die es im Leben nicht leicht haben und bei denen das Scheitern stets wahrscheinlicher ist als das Gelingen.

    In Zwischen Depression und Witzelsucht geht deshalb Sven Regener der Sache auf den Grund und kommt zu verblüffenden, ihn selber erstaunenden Ergebnissen, macht sich auf zu einem Parforce-Ritt durch die Kunstgattungen, Stile und Methoden, untersucht das Wesen und das Verhältnis von Kunst, Gefühl und Humor zueinander und wirft dabei mit jeder Antwort zwei neue Fragen auf, ohne dass das von Schaden wäre.

    Zwischen Depression und Witzelsucht ist ein großer Wurf, ein kühner Versuch über ein großes, fast unerforschtes Thema und wird, da kann man sicher sein, für Aufsehen sorgen.



    Meine Kritik:

    Wie kaum ein anderer versteht Sven Regener den schmalen Grat zwischen Melancholie und Humor. Viele seiner Geschichten und Lieder besitzen beide Komponenten und sind trotz hohen Niveaus gleichzeitig weder besonders lustig noch besonders traurig. In seinem Essay „Zwischen Depression und Witzelsucht“ geht der Herr-Lehmann-Autor auf genau diese Dinge ein, versucht anhand seiner eigenen Werke zu ermitteln, welche unterschiedlichen Arten von Humor es gibt und wie sie eingesetzt werden können. Das ist durchaus interessant, allerdings vorwiegend für Leute geeignet, die sich bereits mit Regeners Werk auskennen. Daher wäre es wünschenswert gewesen, wenn das Essay nicht ganz so kurz ausgefallen und stattdessen noch andere passende Beispiele untersucht worden wären. Aber vermutlich ist das ein Meckern auf hohem Niveau.

  • Das Buch hat amüsante Stellen und dass der Autor sein eigenes Werk als Beispiel nimmt, finde ich grundsätzlich gut.

    Aber ich verstehe eins nicht ganz. Ist es ein Essay, dass von der Poetikvorlesungen inspiriert wurde oder tatsächlich der Inhalt der Vorlesungen? Das wurde meiner Meinung nach nicht ganz klar gemacht.


    Und ja, auch für meinen Geschmack hätte das Buch etwas mehr umfassen dürfen.

  • Aber ich verstehe eins nicht ganz. Ist es ein Essay, dass von der Poetikvorlesungen inspiriert wurde oder tatsächlich der Inhalt der Vorlesungen? Das wurde meiner Meinung nach nicht ganz klar gemacht.


    Vielleicht eine Mischung aus beidem. Ich könnte mir gut vorstellen, dass das Essay mindestens auf Basis der Vorlesungs-Vorbereitungen erstellt wurde. Wenn man eh einmal recherchieren muss, warum dann daraus nicht auch gleich ein Essay erstellen?