'Mauern und Lügen' - Kapitel 09 - 19

  • Nur ganz kurz,, ich bin ja erst eingestiegen in den Abschnitt.


    Über die Szene als Bahr zu seiner Sekretärin meint, dass Brandt in fünf Minuten immer noch regierender wäre habe ich mich sehr amüsiert :lache


    Genauso wie über diesen Satz:

    Zitat

    ...als sein Fernzug auf die Minute pünktlich, wie er es von der Bundesbahn gewohnt war, auf den Münchner Hauptbahnhof zurollte.

    Tja, die Zeiten sind jetzt auch schon ne Weile vorbei, aber es heißt ja jetzt auch Deutsche Bahn :lache



    Und eine Sache:

    Zitat

    Halbliterglas Löwenbräu

    klingt wahnsinnig gestelzt... In München, bzw. Bayern bestellt niemand ein Halbliterglas Bier..... Das wird eine Halbe bestellt. Bier oder die Sorte kann man getrost weglassen.... und kleinere Gläser sucht man zu mindestens damals sicherlich vergebens in Bayern, so Dinge wie 0,2L sind da verpönt.....

  • Er hat es ja nicht selber gesagt ;-)


    So outest nur du dich ein wenig als Nicht-Bayer... (Bazi hab ich jetzt mal als geborene Münchnerin nicht gehört :lache ) Für mich fühlt sich der Satz komplett falsch an ;-)


    Ist sicherlich eine Sache der Herkunft, ich wollte es nur mal erwähnt haben, dass es hier echt auffällt....

  • In Franken wäre das ein Seidla - falls Phil mal in Nürnberg ein Bier trinken will. :prost


    Aber hier in München hat er das mit der Maß in Tonkrügen schon gewusst. Er war ja auch nicht zum ersten Mal da.

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend MZB: Darkover-Universum

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  • So, jetzt bin ich auch durch mit dem Abschnitt und was ja fast vorhersehbar war, dass Eva den Kontakt zu Philipp herstellen soll.

    Ob Semjonow wirklich überlaufen will? Vielleicht will die Scharfschützin ja das selbe? Allerdings hätte sie da dann ihren Diplomatenausweis nicht zücken dürfen ;-)


    Die Aktion im Zug ist wirklich saublöd für die beiden gelaufen, die Frage ist nur, ist der Zwilling tatsächlich von Felfe auf Philipp angesetzt worden?

    Und dem Diplomaten kann man auch nichts nachweisen. Ich bin gespannt, ob wir da noch mehr erfahren.


    Die Szene bei Adenauer fand ich wieder toll. Genau wie die mit Brandt und Bahr. Da kommt richtig gut ein Feeling für die Zeit auf und man hat das Gefühl wirklich mit dabei zu sein....

  • Die Szene bei Adenauer fand ich wieder toll. Genau wie die mit Brandt und Bahr. Da kommt richtig gut ein Feeling für die Zeit auf und man hat das Gefühl wirklich mit dabei zu sein....

    Die historischen Figuren in die Handlung einzubeziehen, ist für mich beim Schreiben immer ein großer Spaß - und natürlich eine Zeitreise in die eigene Vergangenheit, als Persönlichkeiten wie Brandt und Bahr Zeitungen, Radio und Fernsehen belebten. Bei Egon Bahr war ich sehr froh über seine Zeit als Journalist in Bonn; da konnte ich eine schöne Verbindung zu Eva knüpfen. :-]

  • Ich sage ja, ihr seid Leseprofis und wisst schon, was kommt. Schwer, da noch Überraschungen einzubauen ... :/

    Och doch, das geht schon noch. Aber so im Rahmen des geschichtlichen Hintergrunds sind manche Aktionen eben vorhersehbar.

    Ja, früher hatten die Politiker noch Profil, heute sind sie weich gespült. Einen Strauß oder Wehner, Adenauer oder Brandt sucht man vergebens. Egal was die Herrschaften auch auf dem Kerbholz hatten, man vermisst sie. Heute haben sie alle Angst vor social media.


  • Ja, früher hatten die Politiker noch Profil, heute sind sie weich gespült. Einen Strauß oder Wehner, Adenauer oder Brandt sucht man vergebens. Egal was die Herrschaften auch auf dem Kerbholz hatten, man vermisst sie. Heute haben sie alle Angst vor social media.

    Ich sehe das auch so. Auf der anderen Seite sind die Medien und wir als ihre Nutzer nicht ganz unschuldig daran. Ein falsches (Reiz)Wort genügt oder nur ein Lachen an der falschen Stelle (siehe Philipp-Gerber-Leser Armin Laschet), und schon kostet es die betreffende Person Kopf und Kragen, zumindest aber die Karriere. Also kommen die Weichgespülten nach oben oder, wie Adenauer sie mal nannte, weil sie alles abnicken, die Nickemänner.

  • Eva ist tatsächlich heil wieder aus dem Osten zurück, sogar mit dem Wissen um den Mauerbau und einem Angebot von Pjotr Semjonow. Und jetzt soll Philipp rüber …


    Karl Wittmann hatte ja eine gute Geschichte als Flüchtling, schade, dass sie nicht gestimmt hat. Sicher gab es aber genug ähnliche Schicksale.


    Operation Abstellgleis, ich musste schmunzeln. Ist schief gegangen, und nun ist auch der zweite Attentäter-Zwilling tot. Hoffen wir mal, dass es nicht noch mehr von der Sorte gibt.


    Na, dann will ich mal gleich weiterlesen.

  • Die Szene bei Adenauer fand ich wieder toll. Genau wie die mit Brandt und Bahr. Da kommt richtig gut ein Feeling für die Zeit auf und man hat das Gefühl wirklich mit dabei zu sein....

    Ich liebe es auch sehr, wenn historische Persönlichkeiten auftreten.


    Die historischen Figuren in die Handlung einzubeziehen, ist für mich beim Schreiben immer ein großer Spaß - und natürlich eine Zeitreise in die eigene Vergangenheit, als Persönlichkeiten wie Brandt und Bahr Zeitungen, Radio und Fernsehen belebten.


    Ich gehöre ja auch zu den etwas Älteren und kann mich auch noch lebhaft an den einen oder anderen erinnern. 1961 war ich allerdings zwar schon geboren, aber doch noch sehr jung ...


  • Ich gehöre ja auch zu den etwas Älteren und kann mich auch noch lebhaft an den einen oder anderen erinnern. 1961 war ich allerdings zwar schon geboren, aber doch noch sehr jung ...

    Ich bin Jahrgang 1962, und an Adenauer-Auftritte im Radio oder Fernsehen habe ich keine Erinnerung mehr. Bei Willy Brandt und Egon Bahr ist das schon ganz anders. Live erlebt habe ich aber nur Hans-Dietrich Genscher. Mal sehen, ob der auch noch auf Philipp Gerber trifft ...:gruebel

  • Eva ist doch zu vertrauensselig. Erst wird sie tagelang eingelullt damit, dass nichts passiert und just in dem Moment als sie ihre Vorsicht aufgibt passiert es.

    Interessant ist ja, ob Semjonows Ziele wirklich so sind wie er es schildert. Philipp lässt sich ganz bestimmt auf die Sache ein, denn er will wissen, wer oder was wirklich dahinter steckt.

    Die Sache mit dem Mauerbau: man kennt ja den Satz:" Niemand hat die Absicht eine Mauer zu bauen." Und die Gutgläubigen fallen darauf rein. War ja mit dem Holocaust ähnlich, das konnte oder wollte auch keiner glauben. Die Frage ist nur, hätte man es aufhalten können? Oder wäre Chruschtschow wirklich zu einem Atomschlag bereit gewesen, Menschen haben ihm ja so wenig bedeutet wie Stalin oder heute Putin.


    Die Sache im Zug war von Gehlen oder Felfe geschickt eingefädelt um die Sicherheitsgruppe doof dastehen zu lassen. Es ärgert mich schon, dass so viele Leute aus den Nazireihen nach dem Krieg wieder überall schnell und gut Fuß fassen konnten, während die Opfer um ihren Lebensunterhalt und Unterstützung kämpfen mussten. Aber ungerecht geht es immer zu auf der Welt, leider. Wer die dicksten Ellbogen und das dickste Fell hat und keine Skrupel, der gewinnt.

    Naja, auf jeden Fall ist das Buch wieder sehr gut zu lesen und der Spannungsbogen bleibt erhalten.


  • Die Sache mit dem Mauerbau: man kennt ja den Satz:" Niemand hat die Absicht eine Mauer zu bauen." Und die Gutgläubigen fallen darauf rein. War ja mit dem Holocaust ähnlich, das konnte oder wollte auch keiner glauben. Die Frage ist nur, hätte man es aufhalten können? Oder wäre Chruschtschow wirklich zu einem Atomschlag bereit gewesen, Menschen haben ihm ja so wenig bedeutet wie Stalin oder heute Putin.

    1961 hätte die Sowjetunion einen Atomkrieg noch klar verloren. Weite Teile der UdSSR wären atomar verwüstet worden, während die Reichweite der sowjetischen Nuklearwaffen noch nicht so groß war, um den Vereinigten Staaten ernsthaft zu schaden. Deswegen war ja im Folgejahr die Kubakrise der große Aufreger, als die sowjetischen Atomwaffen den USA gefährlich nahezurücken drohten.

    Trotzdem hätte ein Krieg 1961 verheerende Folgen gehabt, vor allem für Europa. Hier hätte sich ein Atomkrieg abgespielt, und von Deutschland wäre wohl wenig übrig geblieben. Und mit konventionellen Streitkräften war der Warschauer Pakt viel besser aufgestellt als die NATO. West-Berlin wäre einfach überrollt worden und Westdeutschland wohl auch.

  • 1961 hätte die Sowjetunion einen Atomkrieg noch klar verloren. Weite Teile der UdSSR wären atomar verwüstet worden, während die Reichweite der sowjetischen Nuklearwaffen noch nicht so groß war, um den Vereinigten Staaten ernsthaft zu schaden. Deswegen war ja im Folgejahr die Kubakrise der große Aufreger, als die sowjetischen Atomwaffen den USA gefährlich nahezurücken drohten.

    Trotzdem hätte ein Krieg 1961 verheerende Folgen gehabt, vor allem für Europa. Hier hätte sich ein Atomkrieg abgespielt, und von Deutschland wäre wohl wenig übrig geblieben. Und mit konventionellen Streitkräften war der Warschauer Pakt viel besser aufgestellt als die NATO. West-Berlin wäre einfach überrollt worden und Westdeutschland wohl auch.

    Es ist sicher immer schwierig abzuwägen, vor allem wenn so viele Menschen betroffen sind. Also hat man den Osten geopfert um den Westen und West-Berlin zu retten.