'Mauern und Lügen' - Kapitel 30 - Ende

  • Ich hoffe auch, dass Semjonow überlebt hat, das gäbe dem nächsten Band die richtige Würze.


    Ich wünsche June, dass sie bald einen lieben Mann findet nach diesen schrecklichen Erlebnissen. Sicher ist es ein guter Schnitt für alle, aber auch ziemlich brutal jemanden zum Selbstmord zu zwingen. Aber Geheimdienstler sind da nicht zimperlich.

  • Das wahre Leben sollte immer wichtiger sein als das virutelle, also alles gut! :knuddel1

    Wenn Du das Gefühl hast, meine Figuren leben, ist das ja auch ein bisschen wie das Verwischen von Virtuellem und Wirklichem. Zumindest kann ich als Schriftsteller mir kaum ein größeres Lob vorstellen. Vielen lieben Dank dafür!:danke

    Bei so - unerwartet - viel Zuspruch für den Genossen Semojonow sehe ich mich fast gezwungen, ihm einen weiteren Auftritt zu gewähren. Aber wie könnte er in der Enge der Kanalisation der Rache von Galina Markowa entkommen sein? Da ist echtes Brainstorming gefordert ...:gruebel


    Dem großen Zuspruch für Semjonow steht eine gewisse Ablehnung gegenüber, die Eva in den vorhergehenden Leserunden widerfahren ist und mit der ich nicht gerechnet hatte. Daher freue ich mich, dass sie - nicht nur - bei Dir diesmal besser angekommen ist. Hauptsache ist aber, dass sie bei Philipp ankommt und er bei ihr. :kuss Schauen wir mal, was die Zukunft für die beiden bereithält.


    Danke für Dein Lesen und Schreiben in dieser LR.:roeslein Ich freue mich auch auf eine Fortsetzung - der Abenteuer von Philipp und Eva ebenso wie der Leserunde.:-]:wave

  • Ich hoffe auch, dass Semjonow überlebt hat, das gäbe dem nächsten Band die richtige Würze.


    Ich wünsche June, dass sie bald einen lieben Mann findet nach diesen schrecklichen Erlebnissen. Sicher ist es ein guter Schnitt für alle, aber auch ziemlich brutal jemanden zum Selbstmord zu zwingen. Aber Geheimdienstler sind da nicht zimperlich.

    Wenn das so weitergeht, wird hier noch ein Semjonow-Fanclub gegründet, und ich muss ihm ein eigenes Buch widmen.;)


    Ja, June ist wirklich gebeutelt, und ich habe es ihr nicht gern angetan. Auch ich hoffe auf Ihr Glück beim nächsten Mann, und vielleicht kann in ja in einem kommenden Band der Reihe darüber berichten.:write


    Wären Geheimdienstler zimperlich, wären die Abenteuer von Philipp und Eva nicht so schrecklich aufregend.:yikes

  • Ich würde dem Fanclub sofort beitreten! :grin


    Noch zu Eva. Ich denke ja auch darüber nach, warum ich mit manchen Figuren in Geschichten nicht klar komme und versuche heraus zu finden warum das so ist. Bei Eva kam mir in den Sinn, dass sie mich an mich erinnert hat als ich jung war. Man bekommt nicht gern einen Spiegel vorgehalten:lache

    Mir gefällt ihre Entwicklung hingegen sehr und inzwischen mag ich Eva tatsächlich. Ich muss mir auch immer vor Augen halten, wie jung sie noch ist. Und das es da Diskrepanzen gibt ist klar, man denkt in den Zwanzigern anders als in den Vierzigern.

    Außerdem finde ich es schön, wenn Figuren noch so Entwicklungspotenzial haben:-]

  • Aus Andersons Sicht ist es eine saubere Lösung. Ein langer Gerichtsprozess hätte ihn selbst belastet (Ex-Geheimdienstchef als Schwiegervater eines Verräters) und seine Tochter June wohl auch. Natürlch bleibt offen, ob sie lieber die Witwe eines (scheinbar) anständigen Harvard-Dozenten ist oder lieber die Frau eines vermutlich zu einer sehr langen Haftstrafe verurteilten Verräters wäre. Zudem sie dann mit dem Wissen hätte leben müssen, dass ihr Mann in ein Mordkomplott gegen ihren Vater verwickelt gewesen ist.

    Ich fand diese Lösung gut gewählt. Und ich kann mir vorstellen, dass es zu dieser Zeit vielleicht genau so gelöst worden wäre.

  • Muß ja auch nicht, sie kann ja auch verheiratete Frau ganz normal weiterarbeiten.

    Als Hausfrauchen sehe ich sie auchso gar nicht, aber als weiterarbeitende Journalistin, auch mit Kind. Läßt sich sicher irgendwie vereinbaren.

    Da schließe ich mich Dir an.


    Die Affäre Guillaume musste tatsächlich erst nachlesen*8| Klingt aber sehr spannend und nach einem sehr guten Stoff für einen weiteren Gerber-Roman:-]


    *da hatte ich im Geschichtsunterricht wahrscheinlich gepennt.

  • Ich bin doch erstaunt, was man mir alles so zutraut. :huh: Ist das jetzt als Kompliment gemeint? :gruebel


    Also einkreisen würde ich am liebsten die "15". Wie viele Bände es letztlich werden, das liegt letztlich beim Publikum. So lange Philipp und Eva gern gesehene Gäste im Lesesessel, auf dem Lesesofa oder wo auch immer gelesen wird, sind, :lesend werden Autor und Verlag sie gern in neue Abenteuer schicken. 8)

    Na klar, ein Kompliment, das ein kleines bisschen den Erwartungsdruck erhöhen soll, so ganz subtil. :peitsch :lache

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Da schließe ich mich Dir an.


    Die Affäre Guillaume musste tatsächlich erst nachlesen*8| Klingt aber sehr spannend und nach einem sehr guten Stoff für einen weiteren Gerber-Roman:-]


    *da hatte ich im Geschichtsunterricht wahrscheinlich gepennt.

    Dazu gibt es ein gutes Buch von Titus Müller, der schreibt ähnlich gut. "Das letzte Geheimnis"? Bin mir nicht sicher. Auf jeden Fall hatte ich die in dem Buch einen Augenblick sogar verwechselt, also die Handlungen.

  • Dazu gibt es ein gutes Buch von Titus Müller, der schreibt ähnlich gut. "Das letzte Geheimnis"? Bin mir nicht sicher. Auf jeden Fall hatte ich die in dem Buch einen Augenblick sogar verwechselt, also die Handlungen.

    Das ging mir stellenweise auch so.

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend U. T. Bareiss: Green Lies - Tödliche Ernte

  • Na ja, auch verheiratete Frauen durften damals arbeiten, seit 1958 sogar ohne Zustimmung des Ehemanns, jedenfalls soweit das „mit ihren Pflichten in Ehe und Familie vereinbar“ war. Ordnung musste sein.:nono

    Ohne Zustimmung des Ehemannes ging das erst seit 1977, oder? :gruebel

    Ich habe mir die Frage bezüglich einer Heirat von Eva nämlich beim Lesen auch gestellt. Jetzt ist Philipp ja nicht der konservative Typ Mann, aber wenn er seine Meinung nach der Heirat ändert, guckt Eva in die Röhre.

  • Den Abgang fand ich auch heftig. Ich kann mir kaum vorstellen, dass der Selbstmord nie aufgedeckt wird. Ich hoffe ja auf noch mindestens 5/10/15 weitere Bände (bitte entsprechende Anzahl einkreisen).

    Ich habe heute Nacht - wegen nicht Philipp Gerber geschuldeter Schlaflosigkeit - den letzten Rest gelesen. Hier war ich erst einmal froh, dass tatsächlich Bartlett und nicht Brodie der Verräter war. Brodie ist mir ja als Nebenfigur inzwischen auch ans Herz gewachsen, Bartlett dagegen wurde nur einige Male erwähnt...

    Bartlett wäre meiner Meinung nach in den USA verurteilt worden, wo man mit der Todesstrafe nie zimperlich war. Vor dieser Alternative finde ich den (nicht ganz freiwilligen) Freitod eine sehr nachvollziebare Lösung. So erspart er einen öffentlichen Skandal, tot ist er am Ende sowieso. Und im Vertuschen waren/sind die Amis ebenso gut wie die Russen. Wer hätte schon Interesse daran, den "Selbstmord" von Bartlett als etwas anderes zu deklarieren?


    Und Semjonov sagt im Buch ja auch irgendwo, dass man die letzte Kugel für sich selbst aufhebt.

  • Die Affäre Guillaume musste tatsächlich erst nachlesen*8| Klingt aber sehr spannend und nach einem sehr guten Stoff für einen weiteren Gerber-Roman:-]


    *da hatte ich im Geschichtsunterricht wahrscheinlich gepennt.

    In meinem Geschichtsunterricht kam Nachkriegsgeschichte überhaupt nicht vor... Bei uns endete alles mit den ollen Nazis. Von der Guillaume-Affäre hatte ich zwar schon gehört, aber kürzlich gab es im Fernsehen eine Biografie über Willy Brandt (in der Philipp Gerber übrigens nicht erwähnt wurde ;)), die ich sehr spannend fand: Willy - Verrat am Kanzler

    Das ist aber erst ein Jahrzehnt nach dem Mauerbau passiert. Ich hoffe ehrlich, dass Philipp und Eva vorher noch mehrere (!) Abenteuer erleben. Sonst sind beide im übernächsten Band in Rente.:lache

  • Ohne Zustimmung des Ehemannes ging das erst seit 1977, oder? :gruebel

    Ich habe mir die Frage bezüglich einer Heirat von Eva nämlich beim Lesen auch gestellt. Jetzt ist Philipp ja nicht der konservative Typ Mann, aber wenn er seine Meinung nach der Heirat ändert, guckt Eva in die Röhre.

    Die lässt sich dann umgehend wieder scheiden. Das ging damals schon. Dann guckt Philipp in die Röhre. :P

    "Leute die Bücher lesen, sind einfach unberechenbar." Spruch aus "Wilsberg "
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  • Jetzt habe ich schon einiges kommentiert, möchte aber zum Abschluss noch ein paar meiner Lesegedanken anfügen:

    Ich war tatsächlich sehr auf die Frage fixiert, wer der Verräter von Anderson sein könnte, dass ich den Verräter von Semjonov außer Acht gelassen habe. Das war ein ganz böser Lese-Ermittlungsfehler, in Philipps Beruf wäre ich damit komplett durchgefallen. :lache

    Aber auf die Idee, dass die Gründe für beide Verräter verbunden sind, wäre ich so oder so nicht gekommen. Und das ist gut so, sonst wäre die Spannung weg gewesen :)


    Ich stimme dafür, dass Semjonov überlebt hat. Nachdem ich ihn in Verdacht hatte, in Wahrheit gar nicht überlaufen zu wollen und damit daneben lag, sollte er in einem der folgenden Bände noch eine Chance dazu bekommen. Oder wieder als Gegenspieler von Philipp auftreten, ich kann mit beiden Varianten leben.

    Eine Frage blieb aber für mich noch offen: Beim ersten Versuch, in den Westen zu fahren, wurde der Aufbruch von Semjonov und Vogt verzögert. Wurde dazu noch etwas gesagt, was ich überlesen habe? :gruebel


    Das Buch hat mir wieder riesigen Lesespaß gemacht, danke Jörg!

    Leserunden machen aber viel mehr Spaß, wenn man von Anfang an dabei ist und nicht nur hinterherliest. Ich muss unbedingt öfter in den Kalender der Büchereule gucken.

  • Ohne Zustimmung des Ehemannes ging das erst seit 1977, oder? :gruebel

    Ich habe mir die Frage bezüglich einer Heirat von Eva nämlich beim Lesen auch gestellt. Jetzt ist Philipp ja nicht der konservative Typ Mann, aber wenn er seine Meinung nach der Heirat ändert, guckt Eva in die Röhre.

    Bis 1958 konnte der Ehemann quasi selbstherrlich über das Arbeitsverhältnis der Gattin entscheiden. Bis 1977 gab es noch die Einschränkung, dass die Ehefau nur arbeiten durfte, wenn das mit ihren Pflichten in Ehe und Familie vereinbar war. Einen guten Überblick über die Rechte der deutschenFrau in Sachen Arbeit gibt es hier: https://www.humanresourcesmana…zten-100-jahren-errungen/

  • In meinem Geschichtsunterricht kam Nachkriegsgeschichte überhaupt nicht vor... Bei uns endete alles mit den ollen Nazis. Von der Guillaume-Affäre hatte ich zwar schon gehört, aber kürzlich gab es im Fernsehen eine Biografie über Willy Brandt (in der Philipp Gerber übrigens nicht erwähnt wurde ;)), die ich sehr spannend fand: Willy - Verrat am Kanzler

    Das ist aber erst ein Jahrzehnt nach dem Mauerbau passiert. Ich hoffe ehrlich, dass Philipp und Eva vorher noch mehrere (!) Abenteuer erleben. Sonst sind beide im übernächsten Band in Rente.:lache

    Ich habe die Guillaume-Affäre als noch junger Mensch zwar mitbekommen, war damals aber politisch noch total uninteressiert. Gerbers Verwicklung darin ist in Akten verzeichnet, die vom Bundesinnenministerium noch nicht freigegeben worden sind.:grin Daher kam der liebe Philipp in der Doku gar nicht vor. Ich habe mir die Doku übrigens im TV mitgeschnitten und die mehrteilige Version aus der Mediathek heruntergeladen. Es gibt einen TV-Zweiteiler über die Affäre, in dem Günter Guillaume von niemand anderem als Matthias Brandt gespielt wird: "Im Schatten der Macht". Natürlich ohne Gerber, aus dem genannten Grund.:grin

    So schnell möchte ich Philipp und Eva nicht in Rente schicken. Hat ja auch Zeit, weil: "Die Renten sind sicher.":lache


  • Eine Frage blieb aber für mich noch offen: Beim ersten Versuch, in den Westen zu fahren, wurde der Aufbruch von Semjonov und Vogt verzögert. Wurde dazu noch etwas gesagt, was ich überlesen habe? :gruebel


    Das Buch hat mir wieder riesigen Lesespaß gemacht, danke Jörg!

    Leserunden machen aber viel mehr Spaß, wenn man von Anfang an dabei ist und nicht nur hinterherliest. Ich muss unbedingt öfter in den Kalender der Büchereule gucken.

    Du meinst wahrscheinlich die Sache, dass Semjonow seine Bedingungen zum Überlaufen ganz genau festklopfen möchte, bever er "in den Westen rübermacht". Da wird er quasi das Opfer seiner eigenen Gewissenhaftigkeit. Andererseits: Einmal drüben, hätte er wenig Chance gehabt, noch etwas auszuhandeln. Schwierige Situation, so etwas.?(


    Bis zum nächsten Gerber hast Du jedenfalls noch massig Zeit. Ich selbst weiß noch nichts. Lektorin hat viel zu tun, Agent ist krank ... :|