Daniela Winterfeld - Blutschicksal - Die Quellen von Malun 3

  • "Die letzte Schlacht um Ruann und das versiegende Wasser steht kurz bevor. Böse Magie treibt das Heer von Sapion vor die Grenzberge von Malun. Nur mit Alias Hilfe kann es Dorgen noch gelingen, den vernichtenden Schlag gegen das Land der Götter zu verhindern. Feyla kämpft derweil auf Leben und Tod, um ihre Sippe und Dorgens Kinder vor ihrem grausamen Vater Walerius zu retten. Doch letztendlich hängt alles an Tailin. Nur gemeinsam mit Leymon kann er die verschollene Maluna wiederfinden und die Seele der Wassergöttin heilen. Aber Leymon hat einen schrecklichen Verrat begangen ..."


    Daniela Winterfeld wurde 1978 in Rheda-Wiedenbrück in NRW geboren. Später studierte sie Literaturwissenschaften mit den Nebenfächern Geschichte und Psychologie. Bis heute dienen ihr historische Begebenheiten, Märchen, Mythologie und die menschliche Psyche als liebste Inspiration für ihre Bücher. Inzwischen lebt die Autorin mit Mann und Kindern in Berlin.


    Meine Meinung


    Der Planet "Ruann" befindet sich in einem Doppelsternsystem, bevölkert von Menschen (mit und ohne Magie), Pamuschkriegern (deren Lebensweise nur wenig beschrieben wird) und einer Fauna, die man auch so gut wie nicht kennenlernt.


    Im 1. Band "Blutgöttin" wird man in alles eingeführt. Es geht kaum um Magie, man lernt das System kennen, unter dem die Menschen leben - ein System unfassbarer, exzessiver Gewalt/Folter, Opferungen, Krieg und Unterdrückung, was selbst bzw. gerade vor Kindern nicht Halt macht, was einem ständig vor Augen geführt wird, anfangs unerträglich war, aber sich durch die ständigen Wiederholungen (falls man es vergessen hat) schnell abnutzte, denn diese Gewalt erscheint auch ständig in Visionen und Flashbacks. Hier wäre weniger wirklich mehr gewesen, was allerdings auf die gesamte Reihe zutrifft.

    Frauen werden durch dieses perfide System bis zur Unsichtbarkeit unterdrückt, zwar je nach Stand unterschiedlich, aber es ist für sie immer lebensgefährlich. Allerdings kann sich hier niemand frei entfalten, auch die Männer haben ein vorgezeichnetes Leben.


    Im Laufe der Geschichte nehmen Götter, Göttlichkeit, Gottgeborene und ihre verschiedenen Fähigkeiten durch die Elemente, die sie in sich vereinen, immer mehr Platz ein, und es wurde für mich immer mehr zu einer Göttlichkeits-Geschwurbel mit Visionen, Steinen, magischen Tränen und Magie, die immer nur da waren und angewendet wurden. Aber dieses System wurde nie erklärt, was mich irgendwann einfach nur noch verwirrte und ich keine Lust mehr hatte, das zu durchschauen.

    Manche entdeckten plötzlich ihre Magie und wendeten sie an. Einen Lernprozess gab es nicht, sie waren ruckzuck Meister darin. Einer übertraf den anderen, weil... - keine Ahnung. Andere mussten irgendwohin, um ihre Magie zu erwecken und in sich zu stabilisieren - auch hier wird nichts näher erklärt. Alle mögliche Menschen waren mit einem Mal Gottgeborene. Ich hatte das Gefühl, dass diese vorher angeblich so seltene Gabe plötzlich im Übermaß und fast schon inflationär vorhanden war. Normale Charaktere fanden sich nicht. Gefühle und Emotionen waren ständig am obersten Limit, was sich auch abnutzte. Ach ja, einen Fluch gab es natürlich auch noch.

    Was mich auch noch störte, war, dass Gute unglaublich gut und Böse unglaublich Böse waren. Dazwischen gab es nichts.

    Positiv waren für mich nur die Passagen, die mich in die Vergangenheit zurückführten, die habe ich gerne gelesen.


    Die Protagonisten sind viel unterwegs, was oft sehr viel Zeit in Anspruch nimmt - ich habe keine Ahnung wieviel Zeit zwischen Band 1 und Band 3 insgesamt verging.


    Gerade den 3. Band empfand ich mit seinen 750 Seiten als aufgebläht. Es passiert eigentlich nicht viel und an sich wirklich interessante, tolle Handlungsstränge wurden mir im Lauf der Geschichte verleidet durch das ganze, irgendwann chaotische Magie-Götter-Zeugs, was sich irgendwie verselbstständigt. Wie bei einem Märchen blieben die Charaktere nur oberflächlich, eine Entwicklung gab es kaum, sie definierten sich nur durch ihre Magie. Es wurde einfach alles zerredet, Spannung, Stringenz und Kontinuität blieben auf der Strecke.

    Das auch märchenhaft anmutende Ende war vorhersehbar.


    Von mir gibt es für den 3. Band 2 Sterne, aufgerundet auf 3 Sterne, da der 1. Band für mich sehr gut war.



    ASIN/ISBN: 3404209699

    Irrlicht und Hexe (7. Hexenregel: Unterschätze nie die Kraft des Wortes - es hat eine besondere Kraft, es kann befreien, anstoßen und verändern, aber auch verletzen und zerstören)