The Safekeep – Yael van der Wouden

  • Verlag: Viking, 2024

    Sprache: Englisch

    272 Seiten


    Kurzbeschreibung:

    It's 1961 and the rural Dutch province of Overijssel is quiet. Bomb craters have been filled, buildings reconstructed, and the war is well and truly over. Living alone in her late mother's country home, Isabel's life is as it should be: led by routine and discipline. But all is upended when her brother Louis delivers his graceless new girlfriend, Eva, at Isabel's doorstep-as a guest, there to stay for the season...


    Eva is Isabel's antithesis: sleeps late, wakes late, walks loudly through the house and touches things she shouldn't. In response Isabel develops a fury-fuelled obsession, and when things start disappearing around the house-a spoon, a knife, a bowl-Isabel' suspicions spiral out of control. In the sweltering peak of summer, Isabel's paranoia gives way to desire - leading to a discovery that unravels all Isabel has ever known. The war might not be well and truly over after all, and neither Eva - nor the house in which they live - are what they seem.


    Über die Autorin:

    Yael van der Wouden ist Schriftstellerin und Lehrerin. Derzeit hält sie Vorlesungen zu kreativem Schreiben und vergleichender Literatur in den Niederlanden. Ihr Essay über niederländische Identität und Jüdischsein, „On (Not) Reading Anne Frank“, erhielt eine lobende Erwähnung in The Best American Essays 2018. „The Safekeep“ ist ihr Debütroman und wurde in heiß umkämpften Neun-Wege-Auktionen in Großbritannien und den USA erworben. Die Rechte wurden in weiteren zwölf Ländern verkauft.


    Mein Eindruck:

    Dieser Roman hat eine psychologisch interessante Ausgangssituation.

    Es ist 1961 und die fast 30jährige Isabel lebt alleine in ihrem Elternhaus. Sie hat noch 2 Brüder, Louis und Hendrik.

    Isabel ist ein verschlossener, penibler Typ. Ihr Weltbild wird erschüttert als ihr Bruder Louis seine Freundin Eva bei ihr „parkt“, solange er für einen Monat auf einer Konferenz ist.

    Eva ist sehr extrovertiert und klar, dass hier zwei Gegensätze aufeinander prallen. Doch vielleicht gelingt es Eva wirklich Isabels Panzer zu knacken.

    Im dritten Teil des Buches gibt es eine überraschende Wendung. Über die Plausibilität des Ende können die Meinungen auseinandergehen.


    Das sprachlich fein gemachte Buch ist auf der Longlist des Booker-Award 2024. Da es aber wegen Setting und Sujet doch ein ziemlich spezieller Roman ist, glaube ich persönlich nicht, dass The Safekeep es auf die Shortlist schafft.


    ASIN/ISBN: 0241652308

  • Der erste der drei Teile hat mir wirklich ausgezeichnet gefallen: sprachlich und plottechnisch dicht, mit einer feinen Figurenzeichnung von Isabel. Im zweiten Teil hat mich der Roman dann jedoch verloren. Gefühlt wechselt das Genre zum melodramatischen Liebesroman, und das ist sicher Geschmackssache, aber ich mochte die unterkühlte Schreibe im ersten Teil lieber. Ja, und die Auflösung im dritten Teil: Mein Problem ist nicht, dass sie nicht plausibel wäre, und ich finde das Thema, das relativ spät in den Roman eingeführt wird, interessant und spannend. Aber die Autorin hat es überhaupt nicht geschafft, aus diesen Teilen ein sinnvolles Ganzes zu formen. Ich mag eigentlich Plot-Twists und überraschende Enden, aber die Autorin muss die Handlung irgendwie unter Kontrolle haben und die Erzählung in eine bestimmte Richtung lenken. Selbst wenn die Auflösung dann für Leser oder Figuren überraschend kommt, sollte man im Nachhinein den Weg dorthin im Text erkennen können. Das war für mich hier nicht der Fall. Der zweite Teil spielt dann für die Auflösung kaum noch eine Rolle, und die Auflösung wird so konstruiert eingefädelt, dass ich den Roman insgesamt eigentlich als gescheitert einstufen muss.