Der Inhalt (von der Website der Autorin):
Eigentlich soll der fantastisch aussehende, wohlhabende Erik, dessen Charakter aber leider etwas zu wünschen übrig lässt, eine Liebesgeschichte mit der schönen Buchhändlerin Luna erleben. So jedenfalls hatte die Bestseller-Autorin des Romans sich das gedacht.
Doch sie hat ihre Rechnung ohne Martje gemacht. Martje ist Eriks lesbische Schwester, Betreiberin eines Hundesalons und eine unbedeutende Nebenfigur. Doch dann kommt dieses schwere Gewitter, der alles durcheinander bringende gewaltige Blitz am Ende des ersten Kapitels. Und plötzlich ist alles anders!
Martje weiß nicht, wie ihr geschieht. Hauptfigur in einem Roman zu sein, ist doch viel zu anstrengend. Andererseits gibt es Luna. Deren Liebe zu Büchern und – was sie nur noch nicht weiß – zu Frauen. Mit Luna zusammen findet Martje heraus, wie spannend es sein kann, selbst die Fäden in der Hand zu halten.
Wäre da nur nicht die penetrante Autorin selbst, denn SIE will um jeden Preis IHRE erdachte Geschichte zurück...“
Die Autorin (ebenfalls von ihrer Website)
zählt zum monderoberungsjahrgang 1969
ist ottermensch und wasserfrau
floh direkt nach dem abi aus dem sauerland
wurde in bochum filmwissenschaftlerin ma.
volontierte zeitgleich zum examen zur fernsehredakteurin
drehte im jahr 2000 dem fernsehen den rücken zu und arbeitet seitdem als
freie autorin für printmedien
roman-autorin für erwachsene und jugendliche hundetrainerin in der eigenen hundeschule HUNDherum fit! im ruhrgebiet
(und ja, es ist die Tochter von Franz Müntefering)
Meine Meinung
Mirjam Müntefering steht bei mir seit ihren Apricot-Junglesben-Romanen auf der Plus-Liste. Leider strengt sie sich seit ein oder zwei Büchern immer mehr an, da runterzuhüpfen. Aber letzte Woche in der NDR-Talkshow habe ich sie endlich einmal persönlich gesehen, und da kam sie so sympathisch rüber, dass sie trotz "Luna und Martje" erst einmal draufbleibt.
Am Anfang des Buchs dachte ich, ich bin im falschen Film, das las sich ja so ähnlich wie ein Lore-Roman. Bis ich verstand: das gehört so! Schliesslich kam auch bald jener Blitzschlag, mit dem sich alles änderte, und dann fing der "richtige" Roman an.
Martje und ihr Umfeld sind ausserordentlich sympathisch, und die sich entspinnende Liebesgeschichte ist sehr sinnlich beschrieben. Das hat das Buch für mich gerettet. Aber diese "Hilfe, wir sind in einem Roman, und die Autorin macht mit uns, was sie will - lasst uns einen Aufstand anzetteln!"-Schiene hat für mich nicht funktioniert. Nicht clever genug konstruiert, da hängen rechts und links Fäden raus, und nicht so ungewöhnlich-innovativ, dass man vor Begeisterung in die Hände klatscht ob der genialen Einfälle der Autorin... der richtigen Autorin, Mirjam Müntefering, meine ich.
Wie schon bei "Wenn es dunkel ist, gibt es uns nicht", hat das Buch mehr Tipp-/Rechtschreibfehler, als ihm gut tut. Noch 100 Seiten mehr, und ich hätte selbst angefangen, "etwas besonderes" klein zu schreiben. (Oder ist das allen Ernstes die neue Rechtschreibung? :wow)
Auch der Schluss überzeugt mich nicht. Das Buch hat eigentlich drei Schlüsse - nach dem ersten hätte es schon gut sein müssen, das wäre noch pfiffig gewesen, aber dann wird was nachgeschoben und noch mal was nachgeschoben, das war höchst überflüssig.
Also... die Autorin wird sich ranhalten müssen, wenn sie mich weiter bei der Stange halten will. Dieses Buch ist jedenfalls keine Entwicklung in die Richtung, die ich mir nach "Das Gegenteil von Schokolade", ihrem ersten richtigen "Erwachsenenbuch", von ihr gewünscht hätte. Ich bin überzeugt, sie kann das besser, denn schreiben kann sie eigentlich.
( kahlan , sag mal was... du hast das Buch doch gelesen, oder? )