Kairos – Jenny Erpenbeck

  • Penguin, 2021

    384 Seiten


    Kurzbeschreibung:

    Die neunzehnjährige Katharina und Hans, ein verheirateter Mann Mitte fünfzig, begegnen sich Ende der achtziger Jahre in Ostberlin, zufällig, und kommen für die nächsten Jahre nicht voneinander los. Vor dem Hintergrund der untergehenden DDR und des Umbruchs nach 1989 erzählt Jenny Erpenbeck in ihrer unverwechselbaren Sprache von den Abgründen des Glücks – vom Weg zweier Liebender im Grenzgebiet zwischen Wahrheit und Lüge, von Obsession und Gewalt, Hass und Hoffnung. Alles in ihrem Leben verwandelt sich noch in derselben Sekunde, in der es geschieht, in etwas Verlorenes. Die Grenze ist immer nur ein Augenblick.


    Über die Autorin:

    Jenny Erpenbeck, geboren 1967 in Ost-Berlin, debütierte 1999 mit der Novelle »Geschichte vom alten Kind«. Es folgten zahlreiche Veröffentlichungen, darunter Romane, Erzählungen und Theaterstücke. Von Publikum und Kritik gleichermaßen gefeiert, wurde sie vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Thomas-Mann-Preis, dem Uwe-Johnson-Preis, dem Hans-Fallada-Preis und dem Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland. Auch international gilt Erpenbeck als wichtige literarische Gegenwartsautorin. So wurde sie u.a. mit dem britischen Independent Foreign Fiction Prize (inzwischen bekannt als International Booker Prize) und dem italienischen Premio Strega Europeo geehrt. Ihr Roman »Heimsuchung« wird vom Guardian auf der Liste der »100 Best Books of the 21st Century« geführt. Die amerikanische Übersetzung ihres jüngsten Romans »Kairos« war in den USA für den National Book Award nominiert und wurde 2024 mit dem International Booker Prize ausgezeichnet. Erpenbecks Werk erscheint in über 30 Sprachen.


    Mein Eindruck:

    Das Buch zeigt auf literarisch ansprechende Art eine Beziehung und deren Verlauf.

    Als sie sich erstmals treffen, ist Katherina 19 und Hans, Mitte 50. Die Machtdynamik liegt klar bei Hans.

    Das anfangs bereichernde der Beziehung wechselt sich langsam zu gegenseitigen Abhängigkeit und psychischer wie physischer Gewalt.

    Dennoch ist der Titel Kairos, der Gott des glücklichen Augenblicks, auch ein wesentlicher Teil.


    Erpenbecks Prosa hat etwas musikalisches wobei Musik auch eine große Rolle für den Text spielt.

    Wichtig ist auch der Zeitpunkt dieser Liebesgeschichte, anfangs 1986 in der DDR, aber auch die Umgebung des Kulturzweigs, in die sich das abspielt. Das fand ich ziemlich interessant.


    Erfreulich, dass Kairos dieses Jahr den International Booker-Preis gewonnen hat.


    ASIN/ISBN: 332860085X