Diogenes, 2024
288 Seiten
Kurzbeschreibung:
Ben Oppenheim balanciert zwischen Ex-Frau, zwei Kindern und seiner Liebe zu Julia. Er hat Rückenschmerzen und Geldsorgen, aber was ihn wirklich ängstigt, ist der Krieg in Osteuropa. Getrieben vom jüdischen Fluchtinstinkt steigt er eines Morgens kurzerhand in ein Flugzeug nach Brasilien. Mitsamt Ex-Frau und Kindern, aber ohne Julia. Im Krisenmodus läuft Ben zur Hochform auf. Nur der Atomkrieg lässt auf sich warten. Ben dämmert, dass er sich ändern muss, wenn sich etwas ändern soll.
Über den Autor:
Micha Lewinsky, geboren 1972 in Kassel, ist Drehbuchautor und Filmregisseur, u. a. von ›Der Freund‹ (Schweizer Filmpreis), ›Die Standesbeamtin‹ und ›Moskau einfach!‹. Für Kinder hat er das Buch ›Holly im Himmel‹ geschrieben. Zurzeit arbeitet Micha Lewinsky an einem neuen Kinofilm.
Mein Eindruck:
Micha Lewinsky ist der Sohn des Schweizer Schriftstellers Charles Lewinsky, hat jedoch einen eigenen Stil, der zum Teil durch seine Arbeit als Filmemacher geprägt ist.
Das Buch hat mir viel Spaß gemacht, obwohl es einen exzentrischen Protagonisten hat, der auch leicht mal Nerven kann. Er schwankt zwischen Minderwertigkeitsgefühlen und Selbstüberschätzung.
Ein wenig übertrieben ist auch die Grundthese, dass heutzutage eine jüdische Familie aufgrund von Kriegsangst überstürzt die Schweiz Richtung Brasilien verlässt. Doch immerhin könnte das einen Neustart für das eigentlich getrennte Paar und ihren Kindern bedeuten.
Er hat aber auch noch Gefühle für seine neue Freundin in der Schweiz.
Es passiert relativ viel im Buch und wird deswegen nie langweilig.
Das Buch ist sicherlich Geschmackssache. Mir hat es gefallen, aber Interessierte sollten vielleicht besser vor dem Kauf auch noch in die Leseprobe reinsehen.
ASIN/ISBN: 3257073151 |