- Herausgeber : Diogenes; 1. Edition (26. Juni 2024)
- Sprache : Deutsch
- Broschiert : 320 Seiten
- ISBN-10 : 3257300972
- ISBN-13 : 978-3257300970
- Originaltitel : Find a Victim
ASIN/ISBN: 3257300972 |
Über den Autor:
Ross Macdonald (1915–1983) zählt zu den besten amerikanischen Kriminalautoren des 20. Jahrhunderts. Er wird in Großbritannien und Amerika und nun auch bei uns wiederentdeckt. Seine Kriminalromane gelten als Spiegel der amerikanischen Gesellschaft. Ross Macdonald war Präsident der Mystery Writers of America. 1964 gewann er den Silver, 1965 den Gold Dagger Award.
Inhaltsangabe:
Auf dem Weg nach Sacramento findet Privatdetektiv Archer am Rand des Highways einen angeschossenen Anhalter, der kurz darauf tot zusammenbricht. Bis der Fall geklärt ist, hängt Archer in Las Cruces fest, wo jeder jeden kennt und niemand alles sagt, was er weiß. Alkohol und Drogenschmuggel, Gangs und Banküberfälle. Die Ereignisse überschlagen sich, und unter der Oberfläche schwelen alte Konflikte: In dieser Kleinstadt ist jeder ein Verdächtiger und jeder ein Opfer.
Meine Kritik:
Von Ross Macdonald kannte ich bisher keinen Roman, sondern bloß die beiden Verfilmungen seiner Bücher mit Paul Newman in der Hauptrolle. Da es darin um die gleiche Figur, den Privatdetektiv Lew Archer geht, genügte das trotzdem als erste Einstimmung. Sehr erfährt man über die Hauptperson im fünften Archer-Band nämlich ebenfalls nicht. Er ist einfach ein Privatermittler, der auf dem Weg von Los Angeles nach Sacramento zufällig einen Schwerverletzten findet und dadurch in eine ganze Reihe von kriminellen Ereignissen in einer Kleinstadt verwickelt wird. Weil er über ein starkes Unrechtsbewusstsein verfügt, kann er einfach nicht anders, als die Angelegenheit genauer zu untersuchen. Dabei geht er in der Regel zielgerichtet auf die Dinge zu, lässt sich von niemandem abschrecken und spricht direkt aus, wenn ihm was nicht passt. Archer ist ähnlich hartgesotten und wortkarg, wie seine Hardboiled-Kollegen Philip Marlowe und Sam Spade. Mag man den einen, mag man auch die anderen. Selbst die trockenen Sprüche sind ähnlich. Da verzeiht man gerne, dass die Handlung im Mittelteil durch die Vielzahl an auftauchenden Figuren etwas unübersichtlich wird. Wer auf schnörkellose Krimikost steht, wird mit „Wer findet das Opfer“, der Neuübersetzung des zuerst 1954 erschienen Romans, zweifelsohne seinen Spaß haben.