Die Bürde der Schuld - Clarissa Kühnberger

  • Seiten: 486

    Herausgeber: epubli

    Erscheinungstermin: 4. Mai 2024

    ISBN: ‎ 978-3759810540



    Meine Meinung:


    Wenn du meine Rezension zum ersten Teil der Bürde-Reihe gelesen hast, hast du vielleicht noch im Hinterkopf, dass ich positiv überrascht von dem Buch war. Normalerweise finde ich zweite Teile von Büchern im Vergleich immer ein wenig lahm, hier kann ich dir aber schon sagen, dass das ganz und gar nicht der Fall ist.


    Livia ist mittlerweile nach Deutschland zurückgekehrt um ihren Ex-Freund Damien, den Anführer der Legion, zu stürzen. Doch ihr Aufenthalt in Irland hat sie verändert. Aber da sind auch noch die Rachegefühle, denen sie nachgeben muss um ihren Frieden zu finden.


    Ich war sehr gespannt, wie Livias Rückkehr nach Deutschland verlaufen würde, wie sie von den Menschen, die sie zurückgelassen hat empfangen wird und ob sie wieder in ihre alten Muster zurückfallen wird. Auch in Teil zwei war Livia meine Lieblingsfigur. Ihre Entwicklung, die sie durch die Erfahrungen in Irland durchlaufen hat, war vor allem dadurch zu sehen, dass sie es schafft, Schwäche zu zeigen. Obwohl sie immer noch einen brutalen Kern in sich trägt, hat sie sich immer an die friedlichen Menschen in Irland erinnert und versucht, deren fast gewaltfreie Art in dieser dystopischen Welt zu leben, auch auf Deutschland zu übertragen. Du kannst dir vorstellen, dass ihr das nicht immer leicht gefallen ist. Ich habe jede ihrer Ängste und Sorgen gefühlt.


    Die Hintergründe zur Legion wurden im ersten Teil nur ab und an mal angeschnitten, so dass ich es total spannend fand zu erfahren, warum sich diese Vereinigung zusammengeschlossen hat und ihre Schreckensherrschaft auf diese brutale Weise etabliert hat. Wie bereits im Vorwort erwähnt, ist „Bürde der Schuld“ brutaler als „Bürde der Zukunft“, was aber perfekt zum Buch passt. Es hätte nicht kuscheliger sein dürfen, denn dann wäre es nicht mehr authentisch gewesen. Jeder, der schon mal Serien wie „Walking Dead“ gesehen hat oder generell gern Dystopien liest, wird genau wissen, was ich damit meine.


    Obwohl die Stimmung grundsätzlich aufgrund Livias Mission düster ist und die Figuren einige Rückschläge hinnehmen müssen, ist das Buch niemals hoffnungslos. Immer tut sich irgendwo eine Möglichkeit auf mit der aktuellen Situation klarzukommen. Das schätze ich sehr an dieser Art Bücher, denn wenn man ehrlich ist, ist die Realität zur Zeit traurig genug. Apropos traurig: Livia muss auch Freunde gehen lassen, was nicht nur sie kalt erwischt hat.


    Alles in allem ist „Bürde der Schuld“ eine sehr gelungene Dystopie, die durch den Erzählstil und den Einfallsreichtum der Autorin lebt.


    ASIN/ISBN: 3759810543