Ann Napolitano - Der Morgen davor und das Leben danach
Kurzbeschreibung von Amazon:
An einem Sommermorgen besteigen der zwölfjährige Edward und seine Familie ein Flugzeug, das sie von New York nach Los Angeles bringen soll. Auf halbem Weg über das Land, stürzt das Flugzeug ab. Edward ist von einhundertsiebenundachtzig Passagieren der einzige Überlebende. Was geschah in den Stunden davor? Wie geht sein Leben nach dem schmerzvollen Verlust weiter?
Mein Eindruck:
Ich beginne mal mit der Kategorie hier, immerhin ist Edward ein Teenager, den wir in dem Buch auf dem Weg vom "davor" in den Umgang mit dem "danach" begleiten. Da es aber insgesamt deutlich mehr um die Trauerbewältigung, das Abstumpfen und innerlich vor Emotionen verglühen, geht, habe ich mich für diese Kategorie hier entschieden.
Neben Edward bekommt man außerdem in den Flugphasenbeschreibungen auch viel von anderen ausgewählten Passagieren mit und später verbindet sich dann so manches Schicksal am Himmel mit einem fortgeführten Handlungsfaden in der Realität danach (sei es dann nur ein Brief, ein Gedanke oder ein Wissenschaftler)...ich habe zu Beginn die heftigsten Emotionen bei mir selbst beim Lesen wahrgenommen, da war es fast, als würde einem ein Elefant auf der Brust sitzen, man nach Luft schnappen wollen, weinen wollen, alles gleichzeitig...das ließ nach und stumpfte mit der Nüchternheit von Edward gegenüber seiner Umwelt mit ab und die Autorin schafft es unheimlich gut, einen mit in diese Gefühle zu nehmen.
Was man bei dem Buch nicht vergessen darf und ich hier auch extra hervorheben möchte, ist, dass es auf einer wahren Geschichte beruht. Gerade die Flugszenen im Cockpit am Ende sind erschreckend realistisch.
Ich habe Lacey und John als Tante und Onkel bewundert, wie sie Edward bei sich aufgenommen haben und wie sich beide auf sehr unterschiedliche Art und Weise schlichtweg aufgerieben haben, um Edward "zu retten" und irgendwie auf dem Weg zu helfen. Besonderen Glitzer in alles hat immer Shay als Nachbarsmädchen und Gleichaltrige / Gleichgesinnte gebracht, das war auflockernd, sie "zieht" Edward durch so manche Zeit und das ist wunderbar zu beobachten, das Ende ist dahingehend klasse gewählt.
Trotzdem war es nicht restlos überzeugend für mich, ich war mit vielen Passagieren im Flieger sehr auf Distanz, hätte mir auch mehr Szenen der Familie Adler (also mehr auch über Eddies Bruder und seinen Vater im Verhältnis auch zu dem, was man über die getrennt von ihnen sitzende Mutter erfährt während des Flugs) gewünscht, das wenige Bisschen habe ich aber sehr gerne gelesen.
8 Punkte.
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ASIN/ISBN: 3453360486 |
