SWR will die Literatursendung "Lesenswert" ab 2025 absetzen

  • Welt-TV, Jesus. Das sind keine Nachrichten. Aber dass Dir das besser gefällt, lieber Voltaire, ist nachvollziehbar. Du bist auch Zielgruppe. 8) Und n-tv ist für Doomscrollingjunkies. Da wird der Stammtisch zur Meldung.

    Ja, so ist es! :anbet Wie gut das in diesem Land wenigstens einer den Durchblick hat. :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Aber, um mal ausnahmsweise etwas ernsthafter zu werden - das ist ein guter Ansatz für einen Vergleich. Der Nachrichtensender der WELT und das 24-Stunden-Nachrichtenformat der RTL-Gruppe (n-tv): Nur, weil das auch "Nachrichten" im Namen trägt, ist es nicht das gleiche wie die Nachrichten beispielsweise auf öffentlich-rechtlichen Sendern. Die Redaktionen arbeiten völlig anders, sind ganz anderen Maßgaben und Richtlinien verpflichtet, folgen anderen Paradigmen. Haben ganz andere Restriktionen, wenn es um die Auswahl von Themen und das Verhältnis zu den jeweiligen Protagonisten geht, da sowohl die Zielgruppe, als auch die Werbetreibenden - die das ganze finanzieren - bei der Stange bleiben müssen. Ich will nicht behaupten, dass die Leute, die für die Nachrichtenformate im öffentlich-rechtlichen Rundfunk tätig sind, völlig frei agieren können, aber sie sind Journalisten, während die anderen überwiegend Meinungs- und Werbeträger sind. Dieser Unterschied wird in der Zukunft immer deutlicher und relevanter werden, vor allem mit dem steigenden Kostendruck auch im Privatfernsehen und bei den privaten Newsportalen, und deshalb werden sich dort Meinung und Indoktrination immer stärker durchsetzen. Das sollte man mindestens im Hinterkopf behalten, während man beispielsweise eine der inflationär versendeten Dokumentationen über Waffenproduktion auf "WELT-TV" anschaut. Es sind tatsächlich keine Nachrichten, was man dort sieht, und auch bei n-tv nicht, obwohl das Wort im Akronym steckt. Die Nachrichten sind höchstens im Benzin des Vehikels.

  • Ich finde es sehr, sehr schade, dass nicht einmal mehr in unserem gemütlichen Eulennest sachlich über ein gesellschaftliches Thema diskutiert werden kann, ohne dass es in persönliche Angriffe oder Polemik abgleitet. :( DAS beunruhigt mich weit mehr als jegliche Rundfunkgebühr!


    Noch ein inhaltlicher Gedanke: für mich geht es nicht nur darum, ob jemand die Inhalte der ÖR-Rundfunkanstalten aktiv nutzt, sondern vor allem um die Bereitstellung derselben. Oder anders gefragt: Was ist uns als Gesellschaft das Vorhandensein öffentlich-rechtlichen Rundfunks, Fernsehens und mittlerweile div. medialer Zusatzangebote wert, die zumindest versuchen, die Interessen einer breiten Bürgerschaft zu berücksichtigen? Dass dabei nicht jedes Interesse in gleichem Maß berücksichtigt werden kann, versteht sich von selbst.


    Stichwort Werbung: ich musste jetzt etwas nachdenken, aber meines Wissens gibt es keine kommerzielle Werbung in den dritten Fernsehprogrammen. Zumindest nicht dann, wenn ich schaue. Und auch nicht in der Mediathek von ARD und ZDF. Es geht also durchaus ohne nervige Werbung!

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Der Nachrichtensender der WELT und das 24-Stunden-Nachrichtenformat der RTL-Gruppe (n-tv): Nur, weil das auch "Nachrichten" im Namen trägt, ist es nicht das gleiche wie die Nachrichten beispielsweise auf öffentlich-rechtlichen Sendern. Die Redaktionen arbeiten völlig anders, sind ganz anderen Maßgaben und Richtlinien verpflichtet, folgen anderen Paradigmen. Haben ganz andere Restriktionen, wenn es um die Auswahl von Themen und das Verhältnis zu den jeweiligen Protagonisten geht, da sowohl die Zielgruppe, als auch die Werbetreibenden - die das ganze finanzieren - bei der Stange bleiben müssen.

    All das ist völlig richtig (wenngleich nicht sonderlich originell oder gar erhellend), jedoch im Zusammenhang dieser Diskussion neben dem eigentlichen Thema. Versuche bitte zu verstehen, lieber Tom, dass Ich - und die meisten anderen hier - nicht am Wert des öffentlich-rechtlichen TV zweifeln, ganz im Gegenteil. Wir sehen es nur in existenzieller Gefahr, was uns große Sorgen bereitet. Das hat mit Populismus, den du denjenigen unterstellst, die deinen Argumenten nicht auf der Stelle vollständig zu folgen bereit sind, nicht das Mindeste zu tun. Und dein in diesem Zusammenhang gewählter Begriff "armselige Sozialneid-Selbstbedienungsmentalitätdebatte" ist schlicht eine Frechheit.


    Wenn die über 9 Milliarden Euro Rundfunkgebühren, die jährlich an die Öffis fließen, nicht ausreichen, um z. B. deren Bildungsauftrag seriös zu gewährleisten, erstklassige Leute zu beschäftigen und ein gewisses Niveau des Programms sichzustellen, ist es keineswegs populistisch, einmal genau hinzuschauen, wofür dieses Geld verwendet wird. Es geht dabei darum, das System des öffentlich-rechtlichen TV gegen seine Feinde zu verteidigen, was nur gelingen wird, wenn es Akzeptanz zurückgewinnt. Das wird nur mit durchgreifenden Reformen struktureller Art, verbunden mit gescheiter Informationspolitik und Transparenz gelingen. Unbegreiflich, dass du das offenbar bewusst als einen grundsätzlichen Angriff auf das System des öffentlich-rechtlichen TV missverstehen willst.

  • Ich bin aus zwei Gründen etwas energischer in diese Diskussion eingestiegen. Der eine war der <hüstel> Trigger "Zwangsgebühren", verbunden mit der zweifelsohne etwas flachen Begründung und dieser persönliche-Präferenzen-Sache ("Was ich nicht mag, muss es auch nicht geben."). Ein Zwang liegt vor, wenn jemand gegen seinen unbedingten Willen und ggf. unter Anwendung von Gewalt dazu gebracht wird, etwas zu tun, das er um keinen Preis freiwillig tun will. Folter ist ein Zwangsmittel. Es gibt Zwangsernährung - und so weiter. Obwohl es sich lediglich um eine Pflicht handelt, von denen es Dutzende für Bürger dieses Staates gibt und von der man sich unter bestimmten Bedingungen sogar befreien lassen kann, wird ausgerechnet dieser Beitrag "Zwangsgebühr" genannt, und zwar überwiegend von ganz bestimmten Leuten. Sie wollen damit nicht nur (erfolgreich) eine negative Konnotation für den Rundfunkbeitrag schaffen, sondern das gesamte System des öffentlich-rechtlichen Rundfunks diskreditieren. Weil ihnen demokratischer und unabhängiger Journalismus ein Dorn im Auge ist.


    Der zweite Grund: Ich bin nachtragend und rachsüchtig, und ich habe die Gelegenheit ergriffen. 8)


    @Didi: Ich stimme zu, dass die öffentlich-rechtlichen Anstalten sozusagen traditionell viel falsch gemacht haben, aber auch der extrem kritische Umgang mit jedem Pups, den da irgendwer fahren lässt, ist eine Folge der politischen Agitation, der wir seit einigen Jahren ausgesetzt sind (übrigens auch von links, mit ganz anderen, aber ähnlich fatalen Folgen). Ich finde, in den öffentlich-rechtlichen Anstalten läuft deutlich mehr richtig als falsch, und das, was falsch läuft, steht auf der Agenda. Aber das sind auch keine Läden, durch die man mal eben so Javier-Milei-mäßig mit dem Stahlbesen gehen kann, und dann ist alles resettet und wird wieder fein, auf die eine oder andere Art. Ich reagiere auf diese Gießkannenkritik aber eben auch deshalb so energisch, weil es tatsächlich darum geht, dieses System zu verteidigen, gegen Leute, die es nicht verbessern, sondern beseitigen wollen.

    Das sagt übrigens jemand, der selbst mal einen Privatsender betrieben und jahrelang Syndication für private Radiosender gemacht hat. Das sind echte Dreckshaufen.

  • Sie wollen damit nicht nur (erfolgreich) eine negative Konnotation für den Rundfunkbeitrag schaffen, sondern das gesamte System des öffentlich-rechtlichen Rundfunks diskreditieren. Weil ihnen demokratischer und unabhängiger Journalismus ein Dorn im Auge ist.

    Das hat zumindest hier niemand behauptet - mir scheint das eher deine Interpretation zu sein. Mir zumindest geht es so, dass aus meiner Sicht der Bildungsauftrag auch früher schon mit ARD, ZDF und drittem Programm erfüllt war. Mediathek und Internetauftritt gehören heutzutage dazu. Aber damit finde ich reicht es dann auch. "Ich", weil ich nur für mich sprechen kann und nicht behaupte, im Namen der Gesellschaft zu sprechen. Und Solidarität ist für mich, dass Fußball, Olympia und Helene Fischer gezeigt werden, die teuer sind und mich nicht interessieren, aber es gibt halt genug Interessenten. Das kann ich akzeptieren und als "ist halt so" ignorieren. Aber immer mehr zusätzliche Sender? Das darf ich kritisieren!


    Zitat

    Der zweite Grund: Ich bin nachtragend und rachsüchtig, und ich habe die Gelegenheit ergriffen.

    Und auf diese infantilen Eigenschaften auch noch stolz?!?

    “You can find magic wherever you look. Sit back and relax all you need is a book." ― Dr. Seuss

  • Nachdem nun Allen hinlänglich bekannt ist, dass ihr beide keine best Buddies seid, könntet ihr diesen leidigen Nebenstrang eventuell auch beenden. Oder haut einfach auf mich, weil ich davon genervt bin. Auch egal.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Nachdem nun Allen hinlänglich bekannt ist, dass ihr beide keine best Buddies seid, könntet ihr diesen leidigen Nebenstrang eventuell auch beenden. Oder haut einfach auf mich, weil ich davon genervt bin. Auch egal.

    Aber ich liebe euch doch alle......:knuddel1

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.