Das Buch der Schwestern - Amelie Nothomb

  • Diogenes, 2024

    160 Seiten

    OT: Le livre des soeurs

    Aus dem Französischen von Brigitte Große


    Kurzbeschreibung:

    Nora und Florent lieben sich so innig, dass sie in ihrem Herzen keinen Platz mehr übrighaben. Auch nicht für ihre erste Tochter. Das Mädchen muss schon früh allein zurechtkommen. Deshalb ist sie überglücklich, als ihre Schwester geboren wird. Die beiden geben sich, was die Eltern ihnen vorenthalten: Wärme und Geborgenheit. Als die Ältere beschließt, ihren eigenen Weg zu gehen, wird die Schwesternliebe auf die Probe gestellt.


    Über die Autorin:

    Amélie Nothomb, geboren 1967 in Kobe, Japan, hat ihre Kindheit und Jugend als Tochter eines belgischen Diplomaten hauptsächlich in Fernost verbracht. In Frankreich stürmt sie mit jedem neuen Buch die Bestsellerlisten und erreicht Millionenauflagen. Ihre Romane erscheinen in über 40 Sprachen. Für ›Mit Staunen und Zittern‹ erhielt sie den Grand Prix de l'Académie française, für ›Der belgische Konsul‹ den Prix Renaudot 2021 und den Premio Strega Europeo. Amélie Nothomb lebt in Paris und Brüssel.


    Mein Eindruck:

    Jahr für Jahr erscheint ein Roman vom belgischen Superstar Amelie Nothomb und immer sind es kurze, in sich dicht geschlossene Romane, von denen ein eigener Zauber ausgeht.

    Nothomb spart weder an Pathos noch an Ironie und schafft mit dieser Mischung eine besondere Stimmung.


    Das Buch der Schwestern lebt von den Hauptfiguren Tristane und Laetitia. Es wird eine große geschwisterliche Verbundenheit bei gleichzeitiger Distanz zu den Eltern gezeigt.

    Der Roman reiht sich in die Reihe gelungener Bücher der Baronin ein.


    Bei Nothombs Büchern bin ich über das Bewerten hinaus. Ich nehme die Bücher als Geschenk für den Leser und kann sie einfach nur genießen.


    ASIN/ISBN: 3257072864

  • Die graue Maus


    Das Buch der Schwestern, ist der neue Roman der belgischen Schriftstellerin

    Amelia Nothomb.

    Sie schreibt jedes Jahr einen neuen Roman. Immer gibt es ein psychologisches Problem.

    Tristane wird von Eltern geboren, die sich so lieben, das das eigentlich kein Kind Platz hat. Trotzdem bekommen sie noch Laetitia für Tristane.

    Diese Eltern sind grausam, was sie mit ihren Bemerkungen von sich geben, schaden Tristane bis ins Alter.

    Es gibt zwar ein paar Übertreibungen, aber der Roman liest sich gut.

    Es ist ein guter Unterhaltungsroman.

  • Seit Den Vater töten (deutsche Übersetzung erschien 2012) untersucht Amélie Nothomb regelmässig die Eltern-Kind-Beziehungen und die Art und Weise, wie sie einem Schicksal ihren Stempel aufdrücken.


    Das Buch der Schwestern vertieft diese Verbindung. Nachdem sich Amélie Nothomb mit den Folgen des Hasses von Vätern (Ambivalenz) oder Müttern (Klopf an dein Herz) befasst hat, widmet sie sich diesmal Eltern, denen ihr Nachwuchs gleichgültig ist. Dabei kommt es ihr darauf an zu zeigen, wie verheerend diese Gleichgültigkeit auf ein junges Leben einwirken kann. Sie stellt ihr die Einzigartigkeit und Macht schwesterlicher Liebe gegenüber. Und schreibt so über Blutsbande die für sie unmissverständlich mehrdeutig sind.


    PS. Von so manchem Schriftsteller wünsche ich mir öfters etwas zu lesen, Amélie Nothomb fällt das Schreiben einfach zu leicht, und ich falle häufig auf das Verlagsmarketing herein.