Fragen an Veronika Rusch

  • Liebe Veronika, hier natürlich die obligatorische Frage. Was planst du Neues? Wieder was HIstorisches? Wieder eine Reihe? Wie lange müssen wir uns gedulden bis zu einer neuen Leserunde mit dir?


    Und ganz allgemein, da eine andere liebe Autorin (Karin Seemayer) andernorts gesagt hat, das das Verlagsgeschäft immer rauer wird und das Bücher schreiben - und verkaufen - immer schwieriger. Wie siehst du denn die Veränderungen? Betreffen sie auch deine Arbeit?

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Liebe Veronika, hier natürlich die obligatorische Frage. Was planst du Neues? Wieder was HIstorisches? Wieder eine Reihe? Wie lange müssen wir uns gedulden bis zu einer neuen Leserunde mit dir?


    Und ganz allgemein, da eine andere liebe Autorin (Karin Seemayer) andernorts gesagt hat, das das Verlagsgeschäft immer rauer wird und das Bücher schreiben - und verkaufen - immer schwieriger. Wie siehst du denn die Veränderungen? Betreffen sie auch deine Arbeit?

    Da ich in den letzten Jahren richtig viel geschrieben habe - allen voran Josephine Baker und die Bahnhofsmission, die sehr viel Recherchearbeit nötig gemacht haben (was ich liebe, aber trotzdem), habe ich mir nach Beendigung der Bahnhofsmission 2 ein paar Monate Auszeit genommen, um herauszufinden, was ich als nächstes tun bzw. schreiben will. Die Findungsphase dauert aktuell noch an, aber es kristallisieren sich schon ein paar Dinge heraus. Ich kann noch nicht viel verraten, aber schon mal so weit: Ich werde mich fürs Erste weiter auf Spannung konzentrieren und es wird wohl etwas Zeitgenössisches, nichts Historisches werden. Diejenigen unter euch, die meine ganz frühe Clara Niklas Reihe kennen: ein bisschen in dieser Richtung womöglich - back to the roots, aber trotzdem etwas ganz Neues. Aber wie gesagt, das ist alles noch nicht fix.


    Was deine Frage zum Verlagsgeschäft angeht, ja, da kann ich der Kollegin nur uneingeschränkt zustimmen. Seit ich angefangen habe (2008), hat sich der Markt sehr verändert. Die Geschwindigkeit erhöht sich und die Genres und Schubladen werden immer enger, was die Freiheiten der Autoren, ihre Möglichkeiten, Dinge auszuprobieren, immer weiter einschränkt. Es ist ein bisschen wie auch bei den Buchhandlungen: Mainstream, Amazon, Streamingdienste erhöhen die Geschwindigkeit und vielerorts bleiben die Kleinen, die Nischen, das Besondere auf der Strecke.

    Ich habe -toitoitoi- bisher immer Glück gehabt, das schreiben zu können, was ich schreiben will und auch gut mit den jeweiligen Verlagen zusammengearbeitet, aber man spürt den Druck schon. Ich glaube allerdings, dass auch die Verlage unter Druck stehen. Da wurde in den letzten Jahren viel über Verdrängung und nach dem Grundsatz Quantität vor Qualität gearbeitet, und ich glaube das rächt sich jetzt. Ich würde mir generell etwas mehr Langsamkeit, Sorgfalt, aber auch Mut, Neues zu wagen, wünschen. Aber vielleicht ändert sich da auch gerade etwas. Ich hab da so ein Gefühl ... aber ich bin halt eine große Optimistin.

  • Außerdem möchte ich mich in Zukunft neben dem Schreiben auch verstärkt dem Unterrichten widmen, möchte meine Erfahrungen weitergeben und zeigen, wie befreiend, glücklichmachend und befriedigend Schreiben sein kann - auch wenn man nicht gleich einen Roman schreiben will. Ich biete dieses Jahr noch ein paar Schreibworkshops in Garmisch-Partenkirchen an - zum Thema Intuitives Schreiben, Autobiografisches Schreiben und Handwerk (für Exposés, Plotaufbau für einen Roman etc.). Wenn das gut läuft, werde ich es vielleicht ausbauen.


    Wenn jemand in der Nähe wohnt, und Interesse hat, ich kann euch die genauen Daten noch schreiben.

  • Ich habe den 2. Teil der Bnhofsmission gerade ausgelesen. Ein ganz tolles Buch. Ich habe selber 17 Jahre ehrenamtlich in der Bahnhofsmission gearbeitet. Ich bin auch der Meinung dass in den letzten Jahren mit dem

    Grundsatz Quantität vor Qualität

    gearbeitet wurde.


    Wir waren auch bei der 125 Jahre Feier in Berlin :-)

  • Außerdem möchte ich mich in Zukunft neben dem Schreiben auch verstärkt dem Unterrichten widmen, möchte meine Erfahrungen weitergeben und zeigen, wie befreiend, glücklichmachend und befriedigend Schreiben sein kann - auch wenn man nicht gleich einen Roman schreiben will. Ich biete dieses Jahr noch ein paar Schreibworkshops in Garmisch-Partenkirchen an - zum Thema Intuitives Schreiben, Autobiografisches Schreiben und Handwerk (für Exposés, Plotaufbau für einen Roman etc.). Wenn das gut läuft, werde ich es vielleicht ausbauen.


    Wenn jemand in der Nähe wohnt, und Interesse hat, ich kann euch die genauen Daten noch schreiben.

    Ah, das hört sich Klasse an. Gib mir mal die Daten. ;)

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Diejenigen unter euch, die meine ganz frühe Clara Niklas Reihe kennen: ein bisschen in dieser Richtung womöglich - back to the roots, aber trotzdem etwas ganz Neues. Aber wie gesagt, das ist alles noch nicht fix.

    Oh ja, die hab ich alle gelesen und im Schrank stehen. ;) Ich bin gespannt, für alles offen und bitte sag mir Bescheid, wenn es etwas Spruchreifes gibt. Für eine neue Leserunde.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Die Geschwindigkeit erhöht sich und die Genres und Schubladen werden immer enger, was die Freiheiten der Autoren, ihre Möglichkeiten, Dinge auszuprobieren, immer weiter einschränkt.

    Vor allem, wenn du sagst die Schubladen werden enger, das finde ich sehr enttäuschend. Ich liebe ja Bücher, die einen Genremix anbieten oder sonstwie auf neue Wege gehen. Aus dem was mir andere Autorinnen erzählt haben, ist es auch immer noch von Verlag zu Verlag sehr unterschiedlich. Es gibt auch noch die "guten" die dem Autor eine gewisse Freiheit zugestehen, vor allem, wenn die schon ihr Publikum haben. Ich hoffe mal, du bleibst bei deinem "Namen" damit auch alle Fans von dir wissen, wenn du dahinter steckst.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Ah, das hört sich Klasse an. Gib mir mal die Daten. ;)

    Der erste Workshop ist ein Gratis-Schnupperworkshop im Rahmen des Kulturfestivals gap.beinand und findet am 20.7. von 10 - 17 Uhr im museum werdenfels in Partenkirchen/Ludwigstraße statt:

    https://www.gap-beinand.de/programm/tag4/

    Anmeldung ist erforderlich, weil die Teilnehmerzahl begrenzt ist:

    info@veronika-rusch.de

  • Vor allem, wenn du sagst die Schubladen werden enger, das finde ich sehr enttäuschend. Ich liebe ja Bücher, die einen Genremix anbieten oder sonstwie auf neue Wege gehen. Aus dem was mir andere Autorinnen erzählt haben, ist es auch immer noch von Verlag zu Verlag sehr unterschiedlich. Es gibt auch noch die "guten" die dem Autor eine gewisse Freiheit zugestehen, vor allem, wenn die schon ihr Publikum haben. Ich hoffe mal, du bleibst bei deinem "Namen" damit auch alle Fans von dir wissen, wenn du dahinter steckst.

    Ja, das gilt natürlich nicht für alle Verlage pauschal, es ist nur so ein allgemeiner Eindruck. Ich mag Genremix auch sehr gerne und das findet sich in meinen Büchern auch meist wieder, z.B. eben historischer Roman und Krimi. Ich werde ziemlich sicher unter meinem Namen weiterschreiben, es kann aber auch sein, dass ich auch wieder mal was unter einem meiner Pseudonyme veröffentliche. Die jeweiligen Veröffentlichungen und die dazugehörigen Namen kann man auf meiner Website entdecken: https://www.veronika-rusch.de/about-1/

  • Ich habe den 2. Teil der Bnhofsmission gerade ausgelesen. Ein ganz tolles Buch. Ich habe selber 17 Jahre ehrenamtlich in der Bahnhofsmission gearbeitet. Ich bin auch der Meinung dass in den letzten Jahren mit dem

    gearbeitet wurde.


    Wir waren auch bei der 125 Jahre Feier in Berlin :-)

    Wie toll! Dann hast du ja noch ganz andere Geschichten zu erzählen. Da freut es mich ganz besonders, dass dir mein Buch gefallen hat! <3