'Die Bahnhofsmission: Eines Menschen Leben' - Seiten ​174 - 264

  • Nu bin ich schon wieder übers Ziel hinausgeschossen :grin


    Claire taut langsam auf, dadurch, daß sie endlich mit jemandem sprechen kann über ihre Entlassung und die Demütigung, die sie ertagen mußte.

    Dadurch, daß dann noch Miller genau die richtigen Worte findet, schafft er es, ihr neuen Lebensmut, bzw. eine Idee für einen Neuanfang mitzugeben.


    Mich würde doch interessieren, ob Natalies Mann überhaupt wußte, daß er nicht Claires Vater ist?

    Es klingt ja fast so, als hätte er es nicht gewußt.

    Dann müssen sie sich ja sehr schnell nach Natalies Flucht kennengelernt haben.

    Ich weiß nicht mehr, in welchem Monat sie von Maxim war, als sie flüchten mußte.

    Daß sie schwanger war, wurde ja am Ende des letzten Bandes noch deutlich.



    Babette also - ich gestehe, an sie erinnere ich mich momentan nicht mehr so richtig.

    Doch noch mal im ersten Teil nachlesen?


    Der erst so nett wirkende Arzt scheint ja dann doch nicht so ganz die weiße Weste zu haben, wie er es darstellen möchte.

    Ich vermute da fast, daß er ein Arzt in einem Konzentrationslager war, der für Versuche zuständig war.

    Die Reaktion der Schwangeren fast verhungerten Frau war ja doch sehr heftig und bestimmt nicht ihrem Zustand zuzuschreiben....

  • Babette also - ich gestehe, an sie erinnere ich mich momentan nicht mehr so richtig.

    Doch noch mal im ersten Teil nachlesen?

    Ich erinnere mich gar nicht.:wow Ich denke da kommt aber bestimmt noch eine Erklärung. Überhaupt muss ich zugeben, dass mir der erste Band doch nicht so präsent ist wie ich dachte. Ich wusste gar nicht mehr, dass Natalie von Maxim schwanger war.

  • Ich wusste gar nicht mehr, dass Natalie von Maxim schwanger war.

    Das kommt ganz zum Schluß, nachdem der Show Down bei diesem Mörder war, Maxim erschossen wurde und sie ihre Sachen gepackt hat um zu fliehen.

    Pavel hatte ihr ja gedroht, der war ja leider entkommen bei der Aktion bei diesem merkwürdigen Adligen, der etwas durchgeknallt war und die ganzen Mädels als "Spielzeug" gesehen hat.

    Daher wollte sie nur noch weg aus Berlin.

  • Ich erinnere mich gar nicht

    Ich erinnere mich zwar auch nicht an alle EInzelheiten aber es ist so dramatisch, was mit den Frauen passiert ist und sie sind ja fast alle ganz anders als damals.


    Babettes Schicksal und das der anderen Prostituierten oder Zwangsprostituierten in den Lagern hat mich so gerührt, dass ich echt Wasser in den Augen hatte. Ich nehme an, das sind alles wirkliche Geschehnisse, die hier verarbeitet sind. Auch diese Züge, wenn die ankommen. Das Elend. Veronika, du schreibst so eindringlich und klar und schnörkellos. :anbet Das setzt echt bei mir Emotionen frei. Und beim Lesen bin ich echt abgehärtet, eigenlich.



    Der erst so nett wirkende Arzt scheint ja dann doch nicht so ganz die weiße Weste zu haben, wie er es darstellen möchte.

    Wo kommt der wirklich her? Was hat der wirklich getan im Krieg? Ob der versucht, jetzt durch seinen Einsatz so Abbitte zu leisten? Sich zu verstecken hinter Wohltätigkeit?

    Oder er ist einfach nur ein unempathischer Kerl? Ich fürchte, da steckt mehr dahinter.


    Jetzt muss ich leider ein bisserl was tun. Aber morgen früh hab ich wieder viel Lesezeit eingeplant. Und heute abend kommt eine gute Freundin, die wird gleich mal bearbeitet, dass sie das Buch auch lesen muss.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ninni Schulman - Den Tod belauscht man nicht

    Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Fünfzehn ist also Babette. Ich kann mich dumpf an die erinnern, aber nicht mehr so richtig. Ihr Schicksal als Trophäe ist schon richtig heftigst. Benutzt wie ein Ding von Menschen, die ja auch nichts mehr hatten….. und so gab es selbst in den Lagern noch eine Hierarchie, in denen Männer scheinbar mehr wert waren als Frauen.


    Ich bin gespannt was mit dem Dr. Kram los ist. Der Klappentext lässt ja schon ein Geheimnis vermuten. Und wenn die Schwangere ihn erkannt hat, wird es ja vielleicht noch mehr Menschen geben, die im Zweifel seine Vergangenheit kennen.


    Ich bin ja mal gespannt, wie das Zusammentreffen von Alice und Babette verlaufen wird. So langsam finden sich ja die alten Gesichter aus Band eins wieder in der neuen Bahnhofsmission ein.


    Alice und Wolkow, da bin ich auch gespannt, wie es weitergeht. Ich finde es ja schön, dass er versucht menschlich zu bleiben und eben nicht nur die ehemaligen Gegner sondern die Menschen zu sehen.

  • Ich bin gespannt was mit dem Dr. Kram los ist. Der Klappentext lässt ja schon ein Geheimnis vermuten. Und wenn die Schwangere ihn erkannt hat, wird es ja vielleicht noch mehr Menschen geben, die im Zweifel seine Vergangenheit kennen.

    Ah stimmt, die Schwangere hatte ich schon wieder vergessen. Au weia, wenn die tatsächlich wegen ihm schreiend weggerannt ist, dann schwant mir erst recht Böses.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ninni Schulman - Den Tod belauscht man nicht

    Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)


  • Babette also - ich gestehe, an sie erinnere ich mich momentan nicht mehr so richtig.

    Doch noch mal im ersten Teil nachlesen?



    Babette war das junge Mädchen, das in Klaras Bordell im Scheunenviertel festgehalten und vergewaltigt wurde. Sie ist dann aus dem Fenster gesprungen und hat in der Mission Zuflucht gefunden, genau an dem Tag, als Alice anfing, dort mitzuhelfen.

  • Babettes Schicksal und das der anderen Prostituierten oder Zwangsprostituierten in den Lagern hat mich so gerührt, dass ich echt Wasser in den Augen hatte. Ich nehme an, das sind alles wirkliche Geschehnisse, die hier verarbeitet sind. Auch diese Züge, wenn die ankommen. Das Elend. Veronika, du schreibst so eindringlich und klar und schnörkellos. :anbet Das setzt echt bei mir Emotionen frei. Und beim Lesen bin ich echt abgehärtet, eigenlich.

    Ich danke dir!!!

    Ja, das ist alles recherchiert und es war für mich auch harter Tobak. Es gibt ein paar sehr gute Bücher über diese Zeit, allem voran: "Wolfzeit" von Harald Jähner (ein Sachbuch und ein Bildband) Besonders die Geschichte mit den Lagerbordellen hat mich so empört und traurig gemacht. Die Frauen haben danach keine Entschädigungen bekommen, sie haben sich geschämt und nicht gemeldet und ihre Geschichte wurde kaum thematisiert. Ich wusste davon gar nichts. Es ist so schlimm, dass es im Unrecht und Bösen und in diesem Elend, das passiert ist, auch noch Hierarchien gab.

  • Babette war das junge Mädchen, das in Klaras Bordell im Scheunenviertel festgehalten und vergewaltigt wurde. Sie ist dann aus dem Fenster gesprungen und hat in der Mission Zuflucht gefunden, genau an dem Tag, als Alice anfing, dort mitzuhelfen.

    Ich hab gerade noch einmal nachgeblättert im ersten Buch - und - bin fündig geworden. :grin


    Seite 128 als die 14 jährige Babette hereinstürzt.....

  • Ich gebe zu, ich bin schon fertig. Aber ich war so drin im Lesefluß, dass ich nicht unterbrechen konnte, um zu posten...


    Das Elend derjenigen, die mit dem Zug ankommen und ein wenig aufblühen, weil ihnen jemand zuhört und sie versorgt, stand bildlich vor meinen Augen, das ist sehr eindringlich und bedrückend geschildert. Was waren das nur für schreckliche Zeiten. Der Krieg war zwar vorbei, das Leid aber noch nicht, Und auch die Kinder, die in der Zeit aufgewachsen sind, mussten schnell erwachsen werden.


    Alice und Wolkow, da bahnt sich was an, das gefiel mir sehr. Was für ein Rendezvous im verfallenen Adlon, beeindruckend, aber auch süß.


    Claire und Natalie dagegen entfernen sich immer weiter voneinander, weil Natalie ihrer Tochter nicht die Wahrheit sagen kann, warum sie in Deutschland ist. Ich finde es total interessant, wie Claire Deutschland sieht. Schön, dass sie in Miller jemandem hat, dem sie sich anvertrauen kann.


    Babette - alias Fünfzehn - tut mir so leid. Die arme Frau hat unsägliches durchgemacht, so dass sie von sich selbst sogar nur noch als Fünfzehn denkt. Schlimm zu lesen, dass sie dann auch noch Gefangene zweiter Klasse waren und nach dem Krieg nicht mal entschädigt oder zumindest als Opfer anerkannt wurden.


    Die Geschichte hat einen unwiderstehlichen Sog...

  • Ich muss aufpassen, dass ich nichts kommentiere, was eigentlich erst im nächsten Abschnitt passiert, denn natürlich konnte ich gestern nicht aufhören zu lesen...


    15 ist also Babette - ich kann mich noch dunkel an sie erinnern als ein junges Mädchen, das nach Berlin kam und in ein Bordell geriet, Genaueres müsste ich noch einmal nachlesen. Was ihr passiert ist, hat mich sehr erschüttert. Wie furchtbar, dass es selbst im KZ noch Hierarchien gab - und scheinbar selbst unter diesen armen Frauen. Wie schrecklich, dass Babette sich darüber soweit selbst verloren hat, dass sie von sich selbst nur noch als eine Nummer denkt.


    Die Szene des Abendessens von Alice mit Oberst Wolkow war dagegen schon überraschend positiv, auch wenn Alice vorher ein sehr mulmiges Gefühl hat (was auch wieder sehr eindringlich geschildert wird, ich hatte eine Gänsehaut, auch wenn ich eigentlich wusste, dass Alice nichts zu befürchten hat). Ein wenig hat mich die Szene dieses Abendessens an "Die Schöne und das Biest" erinnert - auch hier stellt sich ja langsam heraus, dass das "Biest" gar nicht so böse ist, (Sorry für den vielleicht etwas schrägen Vergleich). Ich bin weiter gespannt, wie sich das Verhältnis der beiden zueinander weiter entwickelt,


    Die Szenen rund um den Bahnhof sind erschütternd, So viel Elend und Leid, Alice und die anderen Frauen versuchen zu helfen wo sie können, aber es ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein - auch das stelle ich mir schlimm vor, zu wissen, dass man einfach nicht allen helfen kann, Natürlich ist es besser, einigen zu helfen als gar nichts zu tun, aber trotzdem stelle ich mir das auch zermürbend vor.


    Dr. Kramm hat scheinbar eine sehr düstere Vergangenheit. Die Reaktion der Schwangeren spricht dafür, ich glaube nicht, dass ihr Verhalten auf ihren Gesundheitszustand zurückzuführen ist. Es wirkte auf mich so, als habe sie ihn wiedererkannt. Meine Vermutung ist, dass er als Arzt in einem KZ war. Versucht er jetzt, sein Gewissen zu beruhigen, indem er den Vertriebenen und Flüchtlingen hilft?


    Claire taut langsam auf, dadurch, daß sie endlich mit jemandem sprechen kann über ihre Entlassung und die Demütigung, die sie ertagen mußte.

    Dadurch, daß dann noch Miller genau die richtigen Worte findet, schafft er es, ihr neuen Lebensmut, bzw. eine Idee für einen Neuanfang mitzugeben.

    Das ist das Spannende an Leserunden, finde ich: Jedem fallen unterschiedliche Dinge ins Auge. Die Ereignisse rund um Claire hatte ich schon gar nicht mehr auf dem Schirm, es ist einfach so viel anderes passiert.... ich bin aber gespannt, ob Claire noch eine größere Rolle spielen wird, bisher sehe ich sie eher als Nebenfigur.