Hier kann zum Prolog - Kapitel 9 geschrieben werden.
'Stumme Gräber' - Prolog - Kapitel 9
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Also ich muss zugeben, ich habe gestern schon einmal ins Buch reingelinst und *schwupps* waren die ersten Kapitel gelesen. Nach Kapitel 4 habe ich mich gebremst, weil ich befürchtete, ich lese das Buch sonst in einem Rutsch durch.
Der Prolog ist heftig. Es klingt erst nach Idylle und dann völlig unerwartet so eine brutale Szene, dass einem der Atem stockt. Wie grausam Menschen sein können...
Es kann kein Zufall sein, dass die Witwe Harmsen aus dem Prolog und das Mordopfer beim Surfercamp den gleichen Nachnamen tragen. Wobei das sicher ein eher weit verbreiteter Name in der Region sein dürfte - oder irre ich mich da? Der Mord wurde jedenfalls lange geplant, so wie es aussieht. Ob die laschen Aufseher da auch ihren Teil beizutragen hatten?
Jedenfalls nimmt unsere altbekannte Spürnase direkt wieder die Spur auf. Ich bin gespannt, was Kira & Co. alles rausfinden werden! Und am meisten habe ich mich über das Wiederlesen mit Ditch gefreut. Dass der Name eine Bezeichnung für einen Straßengraben ist, hatte ich aus den Vorgängerbänden gar nicht mehr so präsent.
Ich hoffe, ich finde später ausreichend Lesezeit, um weiterlesen zu können.
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Auch ich habe gestern schon angefangen und bin mit dem ersten Abschnitt durch. Ich fand es schon bei der Lesung beim Herbsttreffen unfassbar, wie unmenschlich grausam der Wunsch nach Rache jemanden machen kann.
Ja, der Nachname ist mir auch aufgefallen
Die Arbeit der Polizei hat sich ja seit dem Aufkommen von Smartphones und dem allgegenwärtigen Internet massiv verändert. Sah man hier ja auch sehr gut. Die Polizei hatte noch nicht alle befragt, aber die Informationen waren schon auf TikTok (und anderen Social Media Sites).
Interessant fand ich auch, wie unterschiedlich (und auch unterschiedlich sympathisch) die einzelnen Journalisten auf der Pressekonferenz dargestellt waren. Die Frage, ob die Öffentlichkeit ein Recht auf Information hat, treibt mich schon ein wenig um. Natürlich ist das unbestritten, wenn es um Themen von öffentlichem Interesse geht - Themen, die Einfluss auf das Leben der Leser oder Zuschauer haben. Aber bei einem Mord geht es nicht um Informationen, die für Entscheidungen relevant sein können, sondern um die Stillung der Sensationslust, dem Hunger nach Nervenkitzel.
Ach, schönes Stilmittel, im Prolog (aus der Sicht eines früheren Opfers) und im Kapitel aus der Sicht des Täters im Präsens zu schreiben und dann ganz normal zur Vergangenheitsform zu wechseln, wenn wir Kira und Helene bei ihrer jeweiligen Arbeit erleben. Das macht schon was mit einem als Leser.
Soviel erst einmal von mir, heute Abend lese ich weiter.
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Ach, eins noch - das Treffen in der Mordkommission mit dem Staatsanwalt fand ich furchtbar- nein, nicht schlecht geschrieben, nicht unglaubwürdig, aber erschreckend, wie schnell ermittelnde Behörden bereit sein können, den Verdacht als die Lösung anzusehen, der am nächsten liegt, ohne weiter zu ermitteln.
Kombiniert mit der "Veröffentlichung" des Namens des mutmaßlichen Täters bei der Pressekonferenz durch den 'Schmierlappen' kann das problemlos dazu führen, das Leben eines jungen Menschen und seiner Familie zu zerstören.
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Ach, schönes Stilmittel, im Prolog (aus der Sicht eines früheren Opfers) und im Kapitel aus der Sicht des Täters im Präsens zu schreiben und dann ganz normal zur Vergangenheitsform zu wechseln, wenn wir Kira und Helene bei ihrer jeweiligen Arbeit erleben. Das macht schon was mit einem als Leser.
Wie schön, wenn jemandem sowas auffällt ...
DANKE!
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Kombiniert mit der "Veröffentlichung" des Namens des mutmaßlichen Täters bei der Pressekonferenz durch den 'Schmierlappen' kann das problemlos dazu führen, das Leben eines jungen Menschen und seiner Familie zu zerstören.
Eben. Und genau das ruft Kira auf den Plan. Aber ich greife vor ...
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Nein, tust du eigentlich nicht - das wird schon in diesem Abschnitt ersichtlich. Sie sagt ja zu Scholli, dass ihr das zu dünn ist und fragt ihn, ob er den Eindruck hat, dass die Kripo auch andere Täter in Betracht zieht. Und dass sie es als die Aufgabe von Journalisten sieht, Dinge in Erfahrung zu bringen, auch wenn man sie vor ihnen verheimlichen will. Da wird schon klar, wie Kira die Situation sieht - und dass nicht zu erwarten ist, dass sie untätig rumsitzt, während die Polizei ihr Ding macht.
Und dass die Beweislage zu dünn ist, die Meinung teilt Helene ja auch.
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Ich bin noch nicht durch mit dem Abschnitt, hatte gestern, durch das Sturmtief, eine Migräneattacke, da geht nichts mit lesen.
Was ich so schön und auch informativ finde, dass die deutsch-dänische Geschichte im Grenzland erklärt wird, und wie die Menschen damit umgehen oder eingeschränkt werden. Das klang im Prolog ja schon an.
Ach, eins noch - das Treffen in der Mordkommission mit dem Staatsanwalt fand ich furchtbar- nein, nicht schlecht geschrieben, nicht unglaubwürdig, aber erschreckend, wie schnell ermittelnde Behörden bereit sein können, den Verdacht als die Lösung anzusehen, der am nächsten liegt, ohne weiter zu ermitteln.
Den Staatsanwalt fand ich schon furchtbar in seiner Fragestellung und gleichzeitig den Druck den er aufbaut, es muss schnell ein Täter her.
Die Frage, ob die Öffentlichkeit ein Recht auf Information hat, treibt mich schon ein wenig um. Natürlich ist das unbestritten, wenn es um Themen von öffentlichem Interesse geht - Themen, die Einfluss auf das Leben der Leser oder Zuschauer haben. Aber bei einem Mord geht es nicht um Informationen, die für Entscheidungen relevant sein können, sondern um die Stillung der Sensationslust, dem Hunger nach Nervenkitzel.
Insgesamt hat man ja generell zu viele Informationen, die man gar nicht mehr auf ihren Wahrheitsgehalt prüfen kann. Es lebte sich einfacher , als man noch weniger informiert war. Es liegt aber zum Teil an der Presse selber, ob Regenbogenpresse oder die effekthascherische "Blödzeitung" mir fällt gerade der Begriff für diese Art Presse nicht ein. Da zählen nur Schlagzeilen, möglichst reißerisch um Verkaufszahlen zu erhöhen.
Jetzt muss ich aber an mein Tagwerk, bis später.
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Nach dem Prolog musste ich das Buch erst zur Seite legen, weil mir das zu heftig war. Später fiel mir auf, dass der Mörder eine Markierung am Zelt suchte. Das müsste Eike als Täter ausschließen, da er ja in diesem Zelt untergebracht war.
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Vorhin den Abschnitt beendet.
Ich kam sehr gut rein, aber den Prolog fand ich am Ende hin schon ziemlich heftig.
Aber Kira ist mir gleich zu Beginn total sympathisch aufgefallen. Sie weiß, was sie will und ist in ihrem Handeln auch ziemlich konsequent. Bin echt schon gespannt, was sie noch alles rausfinden wird. Denn die Polizei scheint ja schon einen Täter zu haben, irgendwie wird mir hier nicht zu genau weitergeprüft usw. -
Ich bin noch nicht durch mit dem Abschnitt, hatte gestern, durch das Sturmtief, eine Migräneattacke, da geht nichts mit lesen.
Was ich so schön und auch informativ finde, dass die deutsch-dänische Geschichte im Grenzland erklärt wird, und wie die Menschen damit umgehen oder eingeschränkt werden. Das klang im Prolog ja schon an.
Das mit der Erklärung der deutsch-dänischen Geschichte im Grenzland finde ich auch sehr schön.
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Habe gestern Abend angefangen und den Abschnitt heute Mittag beendet. Liest sich wieder wunderbar flüssig. Und ja, der Prolog ist echt heftig.
Bei dem Treffen der Mordkommission hatte ich das Gefühl, dass die alle keine Teenager kennen. Mich hat es jedenfalls kein bisschen gewundert, dass Eike den Betreuer angerufen hat und nicht die Polizei. Telefonieren? Und dann noch mit der Polizei?!?
Die Jugend von heute telefoniert extrem ungern, vor allem mit Unbekannten. Da entstehen tatsächlich Phobien, die Therapeuten können ein Lied davon singen.
Eike halte ich auch nicht für den Täter. Das würde überhaupt nicht zum Anfang passen - er hätte ja keinen Grund, das Camp von außerhalb zu beobachten. Da will jemand nicht gesehen werden.
Der Mord ist extrem kaltblütig. Geplant einen 18jährigen zu ermorden ist hart. Das erinnert mich an Rachemorde der Mafia, oder Ehrenmorde bei fanatischen Islamgläubigen. Da müssen schon einige Schrauben locker sein. Und der Mörder wurde von jemand anderem auf Morten angesetzt. Unfassbar!
Ditch ist wunderbar knuddelig und lockert die harte Story auf
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Dafür muss man nicht jung sein - ich vermeide Telefonate tatsächlich, wenn immer möglich.
Eike hätte nicht nur keinen Grund gehabt, das Camp von außen zu beobachten, er hätte nicht nach einer Markierung suchen müssen (wer die wohl angebracht hat?), weil er wusste, in welchem Zelt Morten schläft.
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Bei dem Treffen der Mordkommission hatte ich das Gefühl, dass die alle keine Teenager kennen. Mich hat es jedenfalls kein bisschen gewundert, dass Eike den Betreuer angerufen hat und nicht die Polizei. Telefonieren? Und dann noch mit der Polizei?!?
Die Jugend von heute telefoniert extrem ungern, vor allem mit Unbekannten. Da entstehen tatsächlich Phobien, die Therapeuten können ein Lied davon singen.
Das hat mich auch überhaupt nicht gewundert, telefonieren ist aber auch einfach gässlich
Dass Eike der Täter ist, schließe ich absolut aus, dann wäre das Buch ja quasi schon zu Ende.
Ach, schönes Stilmittel, im Prolog (aus der Sicht eines früheren Opfers) und im Kapitel aus der Sicht des Täters im Präsens zu schreiben und dann ganz normal zur Vergangenheitsform zu wechseln, wenn wir Kira und Helene bei ihrer jeweiligen Arbeit erleben. Das macht schon was mit einem als Leser.
das ist mir gar nicht aufgefallen
Ditch ist wunderbar knuddelig und lockert die harte Story auf
Ich liebe Ditch einfach, habe ja auch so ein Riesenbaby hier, ist auch "nicht die hellste Kerze auf der Knackwursttorte" unsere Molly.
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Mich interessiert ja stark, inwieweit der Prolog für die Tat eine Rolle spielt. Denn dass er das tut ist keine Frage. Sonst wäre er ja total überflüssig. Aber der Mord damals ist ja über hundert Jahre her. Das sind fast vier Generationen, oder wie rechnet man das?
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Mich interessiert ja stark, inwieweit der Prolog für die Tat eine Rolle spielt. Denn dass er das tut ist keine Frage. Sonst wäre er ja total überflüssig. Aber der Mord damals ist ja über hundert Jahre her. Das sind fast vier Generationen, oder wie rechnet man das?
Ich weiß nicht genau, welche Zeitspanne man für eine Generation rechnet, aber mich hat ebenso wie Dich gewundert, was der Prolog mit dem Mord an Morten zu tun hat - die Zeit dazwischen erscheint mir einfach zu lang für einen Zusammenhang.
Den Prolog fand ich ziemlich gruselig. Es fing so harmlos an, und dann so ein brutaler Mord. Sicher hat diese Frau Schlimmes erlebt, einen Verlust erlitten, aber sich ausgerechnet an einem kleinen Kind zu rechnen ist furchtbar.
Auch der Mord an Morten ist brutal. Dass Eike der Täter ist, kann ich mir nicht vorstellen - jemanden töten und sich anschließend neben der Leiche schlafen legen? Nein. Und dann würde auch die Markierung des Zelts keinen Sinn machen.
Die Polizei macht zunächst den Eindruck, als hätten sie sich schon auf Eike als Täter eingeschossen, ich hoffe, das ändert sich bald und man zieht andere mögliche Täter in Erwägung.
Das mit der Erklärung der deutsch-dänischen Geschichte im Grenzland finde ich auch sehr schön.
Das hat mir auch gut gefallen. Mich hat nur an einer Stelle der Ausdruck irritiert, dass sich 150.000 Menschen zur Zugehörigkeit zu dieser Minderheit "bekennen" - das klingt fast so, als sei diese Bevölkerungsgruppe früher unterdrückt worden. War das so Dieter Neumann ?
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Eine Generation sind üblicherweise 30 Jahre. In Romanen finden sich ja manchmal solche Familienfehden (siehe Romeo und Julia), aber im echten Leben hielt ich das immer für Blödsinn. Zumindest heutzutage. Aber wer weiß ...
Etwas überrascht und leicht erschrocken bin ich über eure Aussagen zum telefonieren. Ich hielt das für eine Störung bei Jugendlichen. Meine Große hatte in der Therapie die Aufgabe, bei ihr unbekannten Personen (Buchladen, Blumenladen, Bibliothek etc.) anzurufen und sich nach den Öffnungszeiten zu erkundigen. Einfach um die vorhandene Blockade zu überwinden. Für mich ist Telefonieren Alltag und gehört in vielen Berufen und zur allgemeinen Lebensfähigkeit dazu.
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Eike hätte nicht nur keinen Grund gehabt, das Camp von außen zu beobachten, er hätte nicht nach einer Markierung suchen müssen (wer die wohl angebracht hat?), weil er wusste, in welchem Zelt Morten schläft.
Die Markierung könnte ja der andere Däne, Jonas? angebracht haben. Beeke meinte ja, er wäre ne Weile verschwunden gewesen. Es ist zwar im Moment weit hergeholt, aber möglich ist zu dem Zeitpunkt alles.
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Eine Generation sind üblicherweise 30 Jahre. In Romanen finden sich ja manchmal solche Familienfehden (siehe Romeo und Julia), aber im echten Leben hielt ich das immer für Blödsinn. Zumindest heutzutage. Aber wer weiß ...
Da lag ich mit meinen geschätzten 25 ja nicht so daneben.
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Die beiden Taten sind schon extrem brutal und grausam. Spannungen zwischen Bevölkerungsgruppen arten leider oft aus und werden von interessierten Kreisen immer wieder in Erinnerung gebracht. Dabei hatte ich die deutsch-dänische Grenzregion gar nicht im Blick. Nordirland, Baskenland und Restjugoslawien hätte ich in diese Richtung gesehen. Oft steckt ja politische Macht und damit Geld dahinter. Im Kurdenkonflikt und in Palästina geht es auch ums lebensnotwendige Wasser.
Zurück zum Fall. Eigentlich sollte der Prolog nach 100 Jahren keinen Einfluss haben, aber der Nachname lässt anderes vermuten. Der Täter muss aber auch wegen der Markierung einen Unterstützer gehabt haben.
Die Staatsanwaltschaft macht Druck auf die Ermittler, aber das halte ich für normal. Schutz persönlicher Daten ist in sozialen Medien oft nur ein Wunschgedanke und diese spielen in Mobbingfällen oft eine unrühmliche Rolle. Oft ist der Wahrheitsgehalt von Beiträgen kaum überprüfbar. Manchmal werden Beiträge ungeprüft geteilt, wenn auch in guter Absicht.
Journalisten "alter Art" haben es zunehmend schwerer, denn Schnelligkeit ist Trumpf. Trotzdem ist die unterschiedliche Darstellung der Journalisten im Buch schon heftig.