Percival Everett – Die Bäume

    • Herausgeber ‏ : ‎ Audiolino; 1. Edition (31. März 2023)
    • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
    • ISBN-10 ‏ : ‎ 3867374120
    • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3867374125

    ASIN/ISBN: 3867374120


    Über den Autor:

    Percival Everett, geboren 1956 in Fort Gordon/Georgia, ist Schriftsteller und Professor für Englisch an der University of Southern California. Er hat bereits mehr als dreißig Romane veröffentlicht. Für sein Werk wurde er mit zahlreichen Preisen geehrt, u. a. mit dem PEN Center USA Award for Fiction, dem Academy Award in Literature der American Academy of Arts and Letters, dem Windham Campbell Prize und dem PEN/Jean Stein Book Award. Auf Deutsch erschienen bislang „Ausradiert“ (2008), „God‘s Country“ (2014) und „Ich bin Nicht Sidney Poitier“ (2014). Bei Hanser erschienen zuletzt die Romane Erschütterung (2022) und Die Bäume (2023).



    Inhaltsangabe:

    USA, Anfang des 21. Jahrhunderts: Im Städtchen Money in den Südstaaten werden mehrere Männer ermordet: meist dick, doof und weiß. Neben jeder Leiche taucht ein Körper auf, der die Züge von Emmett Till trägt, eines 1955 gelynchten schwarzen Jungen. Zwei afroamerikanische Detektive ermitteln, doch der Sheriff sowie eine Gruppe hartnäckiger Rednecks setzen ihnen erbitterten Widerstand entgegen. Als sich die Morde auf ganz Amerika ausweiten, suchen die Detektive des Rätsels Lösung in den Archiven von Mama Z, die seit Jahrzehnten in Money Buch führt über die Opfer der Lynchjustiz. Eine atemberaubende Mischung aus Parodie und Hardboiled-Thriller, wie es sie bislang in der amerikanischen Literatur nicht gegeben hat.



    Meine Kritik:

    Nach dem Mord an mehreren weißen Männern ist die Bevölkerung der amerikanischen Kleinstadt Money ziemlich beunruhigt – vor allem der weiße Teil. Nachdem die Ermittler herausfinden, dass die Ermordeten Nachfahren früherer Lynchmörder sind, erhält das Ganze noch zusätzlich politische Brisanz. Dann weitet sich die Mordserie auf die ganze USA aus und die Situation gerät zunehmend außer Kontrolle. Auch dem Autoren, der nicht so ganz zu wissen schien, wohin er mit dem Roman steuern wollte. Sollte es eine Parodie oder ein Krimi oder etwas völlig anderes werden? Im letzten Drittel schien der Geschichte etwas die Luft auszugehen. Zudem gab es stellenweise derart arg satirische Züge, dass es kaum auszuhalten war (vor allem kurz vor Schluss, als es um den uralten FBI-Agenten und den Präsidenten ging). Daher weiß ich auch nach dem Ende nicht so recht, was ich von dem Roman halten soll.

    Passend dazu ist die ungekürzte Hörbuchfassung, die eine Dauer von reichlich acht Stunden hat und von Jona Mues gelesen wird. Zwischen den Kapiteln gibt es gelegentlich Country-Instrumental-Musik, Zitate im englischen O-Ton und Gesang. Diese Zusätze kann man mögen, muss man aber nicht ...