Die ersten drei Sätze eures aktuellen Buches (ab 07.06.2024)

  • An einem Samstagvormittag kam meine Mutter vom Markt zurück, wo sie immer die Einkäufe für die Woche erledigt. Ich spielte im Garten Murmeln mit Freunden aus dem Viertel, war aber nicht recht bei der Sache, denn ich trug einen großen Kummer mit mir herum, seit mein Vater es abgelehnt hatte, eine Violine zu kaufen. Das war die Voraussetzung dafür, dass ich den Unterricht bei Monsieur Benjamin fortsetzen konnte.


  • Später waren sich die vier Frauen nur in zwei Dingen einig. Erstens: Niemand hatte gesehen, wie die Wildnis Alice Russell verschluckte. Und zweitens: Alice hatte eine so scharfe Zunge, dass man sich daran schneiden konnte.

  • Jemanden umzulegen, das ist noch gar nichts. Man muss beobachten, überwachen, nachdenken, sehr viel nachdenken, und im entscheidenden Augenblick eine Leere schaffen. Das ist es.


  • Ich hoffe nicht mehr, dass wir uns wiedersehen. Bedeutet das, dass ich über ihn hinweg bin? Oder, dass ich die Hoffnung verloren habe?


    :lesend: Kopfgefickt – Im nächsten Leben (Miro Lippoldt) 100 / 410 Seiten

    :lesend: Abels Auferstehung (Thomas Ziebula) 128 / 462 Seiten

    :lesend: Die Tote in der Bibliothek (Agatha Christie) 0 / 248 Seiten

  • Wien 1900


    Eisig kalter Januarwind pfiff erbarmungslos durch die Ritzen der hölzernen Fensterrahmen und brachte die verschneiten Glasscheiben zum Zittern. Die Schlafsäle der Schüler waren die einzigen Räume im gesamten Schulgebäude, die trotz der dramatischen Temperaturen nicht geheizt wurden. Es gab auch keine Zusatzdecken auf den schmucklosen Stahlrohrbetten, die Schutz gegen die klirrende Kälte geboten hätten.


  • Dieser Sommer, das steht schon mal fest, ist der schönste meines Lebens. Köln ist die schönste Stadt der Welt. Und ich habe die besten Freunde aller Zeiten.

  • Die Skifahrer waren bereits fort, und die Sonne, die gerade hinter den graublauen, von ein paar Wolken verhangenen Felsspitzen verschwunden war, färbte den Schnee rosa. Der Mond stand schon am Himmel, bereit, das Tal bis zum nächsten Morgen zu erhellen.

    Die Seilbahnstationen waren geschlossen, und in den Berghütten brannte kein Licht mehr.


  • Hamburg - 1. April 1958


    Renate hätte nie gedacht, dass sie sich an dem Tag, an dem ihr großer Traum endlich in Erfüllung ging, so unbehaglich fühlen würde. Aber die Art, wie Doktor Kleinschmidt sie musterte, verhieß nichts Gutes. Es war genau der gleiche Blick, mit dem die Putzfrau ihres Onkels das Schmutzwasser in ihrem Wischeimer kontrollierte.


  • Während alle auf den Schauspieler warteten, der ihnen versprochen hatte, nach der Aufführung der Wildente gegen halbzwölf zu ihrem Abendessen in die Gentzgasse zu kommen, beobachtete ich die Eheleute Auersberger genau von meinem Ohrensessel aus, in welchem ich in den frühen Fünfzigerjahren beinahe täglich gesessen war und dachte, dass es ein gravierender Fehler gewesen ist, die Einladung der Auersberger anzunehmen. Zwanzig Jahre hatte ich die Auersberger nicht mehr gesehen und ausgerechnet am Todestag unserer gemeinsamen Freundin Joana habe ich sie auf dem Graben getroffen und ohne Umschweife habe ich ihre Einladung zu ihrem künstlerischen Abendessen, so die auersbergerischen Eheleute über ihr Nachtmahl, angenommen. Zwanzig Jahre habe ich von den Eheleuten Auersberger nichts mehr wissen wollen und zwanzig Jahre habe ich die Eheleute Auersberger nicht mehr gesehen und in diesen zwanzig Jahren hatten mir die Eheleute Auersberger allein bei Nennung ihres Namens durch Dritte Übelkeit verursacht, dachte ich auf dem Ohrensessel, und jetzt konfrontieren mich die Eheleute Auersberger mit ihren und mit meinen Fünfzigerjahren.

  • Um sie herum werden pausenlos Verbrechen begangen. Dafür müssen Sie nicht einmal in einer Großstadt wohnen. Es genügt, ein Schritt in den Garten oder einen Spaziergang durch den Wald zu machen.


    :lesend: Kopfgefickt – Im nächsten Leben (Miro Lippoldt) 100 / 410 Seiten

    :lesend: Abels Auferstehung (Thomas Ziebula) 128 / 462 Seiten

    :lesend: Die Tote in der Bibliothek (Agatha Christie) 0 / 248 Seiten

  • Welche Übersetzung würdet Ihr wählen?


    1. Uuuhu-huuu! Oh schaut mich an, ich verende! Der Schneesturm im Torweg heult mein Trauergebet, und ich heule mit. Vorbei ist es mit mir, aus und vorbei.


    2. Wa-hu-u-u-u-hu-huh! O schaut mich an, ich muss krepieren. Der Schneesturm heult im Torspalt ein Sterbegebet für mich und ich stimme ein. Ich bin erledigt, erledigt.


    3. A-huuuh ahu-hu-huuuh! Oh, schauen sie her, ich verrecke. Der Schneesturm jault mir hier im Torweg eine Totenmesse vor, und ich jaule mit. Ich bin am Ende.


    4. U-u-u-u-u-huh-huh-huuuuh! Da schaut, wie ich vor die Hunde gehe. Der Schneesturm heult durch den Hof adieu, und ich heule dazu. Alles hin, alles hin.


  • 1 oder 4, aber ich habe keine Ahnung, worum es in der Geschichte geht und was die Zielgruppe ist

    “You can find magic wherever you look. Sit back and relax all you need is a book." ― Dr. Seuss

  • Breumel Zur Information über die Novelle von Michail Bulgakow