Sie hätte auf den Bus warten können, aber der Nachmittag war sonnig, und außerdem war es gut, Zeit fürs Ankommen zu haben. Besser nach Hause gehen, auch wenn sie daheim den Kopf schütteln würden über den doppelten Weg. Den Koffer konnte sie ins Schließfach geben und morgen holen.
Die ersten drei Sätze eures aktuellen Buches (ab 07.06.2024)
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Die Morgensonne stand noch tief am Himmel und Jonas musste blinzeln, um überhaupt die Umrisse des Laboer Strandes zu erkennen, an dessen Wasserlinie er entlangjoggte. Er genoss die Einsamkeit der frühen Stunde, als die ersten Lichtstrahlen die Meeresoberfläche berührten. Tief sog er die noch kühle Luft ein, während er sein Tempo beschleunigte und das U-Boot passierte.
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Meine Mutter starb am selben Tag wie Marilyn Monroe, nämlich am 5. August 1962. Und genau wie im Fall des Filmstars wurde die Leiche meiner Mutter erst am folgenden Tag entdeckt.
Zu ihren Lebzeiten war die Präsenz meiner Mutter unverwechselbar.
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Gespenstische Stille herrschte im niederösterreichischen Schloss Harmanndorf, das einsam und herrschaftlich inmitten eines terrassenartig angelegten Parks lag. Die großflächigen Flügelfenster ließen viel Licht in den mit Bücherregale und Stilmöbeln eingerichteten Arbeitsraum im ersten Stock. Bertha saß an ihrem Tisch und sah mit versteinerter Miene aus dem Fenster.
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Jacob hatte Wachdienst, postiert am Ufer eines Flusses, der die beiden Armeen voneinander trennte. Die Nacht war kälter als alles, was er daheim in Watauga County je erlebt hatte. Diese Kälte kroch nicht nur unter die Haut.
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Die Wäsche, dachte Gertrude. Wann bildeten sich eigentlich Stockflecken auf der Wäsche?
Bisher hatte sie sich noch niemals Gedanken darüber gemacht, es war schon fast komisch, dass ihr diese Frage ausgerechnet jetzt durch den Kopf schoss.
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Es war eine schöne Beerdigung. Wie hätte es auch anders sein sollen? Natalie hatte schließlich alles geplant, und sie war schon immer sehr gut darin gewesen, für kurzweilige Unterhaltung zu sorgen.
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Hätte er gewusst, dass er heute sterben würde, hätte er sich über den Abend keine Gedanken gemacht. Vielleicht hätte er auch mit dem abschließen können, was er einmal Leben genannt hatte - und was er seit einigen Wochen wiederentdeckte.
Es war kurz nach 16 Uhr.
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Dieser Artikel wurde auf der Seite "www.horsesense.gnom" ins unterirdische Netz gestellt. Man nimmt an, daß der Webmaster dieser Seite der Zentaur Foaly ist, der technische Leiter der Zentralen Untergrund-Polizei, obwohl es nie nachgewiesen werden konnte. Fast sämtliche Einzelheiten des folgenden Berichts widersprechen der offiziellen Verlautbarung der ZUP-Pressestelle.
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Hexenmeister und Zauberer kündeten eine Zeit des Mordens an. Die Schreiber unter den Mönchen hockten in ihren feuchten Zellen, tunkten Federkiele in Tintenfässer aus Horn und schrieben die Chronik der Zeit nieder. Mord und Totschlag,Treuebruch und Landesverrat.
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"Squier, com neer, if it youre wille be,
And sey somwhat of love, for certes ye
Konnen theron as muche as any man.
"Nay, sire," quod he, "but I wol seye as I kan
With hertly wyl, for I wol nat rebelle
Agayn youre lust; a tale wol I telle.
Have me excused if I speke amys;
My wyl is good, and lo, my tale is this."
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Psst!<<
Violet Speedwell blickte irritiert auf. Wieso >>Psst<<? - sie hatte doch gar nichts gesagt.
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Der Taschendieb, den Bütteln von Canterbury bekannt als Laus Tibi, wörtlich übersetzt "gelobt seist du", hatte seinen richtigen Namen vergessen. Er erinnerte sich, in Gravesend aufgewachsen zu sein, doch die meiste Zeit seines Lebens hatte er auf den staubigen Landstraßen Englands verbracht.
Seinen dürftigen Lebensunterhalt hatte er sich als Langfinger zusammengestohlen.
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Ich holte Luft, als wir uns aufstellten und ich nun selbst sah, was man sich vorhin, beim Umkleiden, nur hinter vorgehaltener Hand zu erzählen gewagt hatte. Zweihundertdreizehn Besucher. Die Zahl hatte die Runde gemacht, war von Mund zu Mund weitergegeben worden wie ein geflüsterter Kanon.
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Als ich im Frühjahr beschloss, über weiße Gegenstände zu schreiben, machte ich mir als Erstes eine Liste:
Wickeltuch
Babyhemden
Salz
Schnee
Eis
Mond
Reis
Schaumkronen
Lilienmagnolien
Weißer Vogel
Weißes Lächeln
Blankes Papier
Weißer Hund
Weißes Haar
Totenhemd
Bei jedem Gegenstand, den ich notierte, hatte ich seltsames Herzklopfen. Ich fühlte, dass ich das Buch unbedingt schreiben wollte und dass mich der Schaffensprozess verändern würde.
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An dem Samstag im Oktober hatte es endlich aufgehört zu regnen. Wachgeworden war ich wie immer kurz nach zehn, hatte wie immer die Neonleuchte angeklickt und den Kopf aus dem Fenster gestreckt. Als Bewohner eines Zimmers, in das nie ein Strahl Sonne fiel, hatte ich mir das irgendwann so angewöhnt.
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Dieses Buch ist der gescheiterte Versuch, erst mal kein Buch zu schreiben. Nach zwanzig Jahren, in denen ich durchgehend an Geschichten gearbeitet habe, sehnte ich mich nach einer Veränderung. "Life moves pretty fast", sagt der Philosoph Ferris Bueller. "If you don't stop and look around once in a while, you could miss it."
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An den Ufern des Toten Meeres, wo die Dschinns und Teufel vom ständigen Kampf gegen den Menschen ausruhen, stand auf einem Felsen die aus Sandstein errichtete Festung Am Masafia, der Bau des Scheichs Al-Jebal, des alten Mannes der Berge. Die Pfade dorthin waren schmal, verschlungen und schwer zu finden. Geier, deren Schatten die Wanderer ständig begleiteten, kreisten über ihnen.
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Das Feuer wollte nicht gleich brennen. Der Holzfäller rieb sich die eiskalten Hände. Erst kurz vor seiner Ankunft hatte der Regen aufgehört und einen trüben Himmel hinterlassen.
