Die ersten drei Sätze eures aktuellen Buches (ab 07.06.2024)

  • Wie beginnen?. sinnierte Robinton , der Meisterharfner von Pern.

    Mit gerunzelter Stirn starrte es den glattgestrichenen, feuchten Sand an, der in Flächen Kästen Auf seinem Arbeitstisch stand. Tiefe Sorgenfalten hatten sich in sein längliches Gesicht gegraben, und die blauen Augen, in denen gewöhnlich der Schalk blitzte, wirkten grau und ernst.


  • Ich bin jemand, den es immer wieder zu den Orten hinzieht, wo er früher gewohnt hat, zu den Häusern und ihrer Umgebung. So steht in der Upper Eastside das Haus aus rotbraunem Sandstein mit meiner allerersten New Yorker Wohnung während der ersten Kriegsjahre. Sie bestand aus nichts weiter als einem Zimmer, vollgestopft mit Möbeln vom Dachboden, darunter ein Sofa und Polstersessel, bezogen mit jenem kratzigen roten Samt, der an heiße Tage in der Eisenbahn erinnert.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • In der Telegrafieabteilung des Innenministeriums roch es immer ein wenig nach Tee. Quell dessen war ein Päckchen Lipton's, das sich hinten in Nathaniel Steepletons Schreibtischschublade befand. Bevor der elektrische Telegraf allgemein in Gebrauch gekommen war, hatte dieser Raum als Abstellkammer gedient.


  • Das junge Mädchen stand im Dunkeln vor dem hohen Fenster und beobachtete fasziniert und voller Aufregung, wie die Bomben auf die Stadt fielen. Im Osten, dort, wo sich die Docks befanden, leuchtete der Himmel in den buntesten Farben, gelb, blau, pink, grauviolett, große, rot geränderte Rauchwolken zogen auf. Fast schien es, als wären die Feuerwerke zu Guy-Fawkes-Night vorgezogen worden.


  • Der Herr des Hauses steht an der Gartenmauer.

    Es ist eine triste Steinwand mit einem verriegelten Eisentor in der Mitte. Zwischen Tor und Stein klafft ein schmaler Spalt, durch den der Wind, wenn er richtig steht, den melonensüßen Duft des Sommers und die Sonnenwärme weht.

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

  • Man lernt hier sehr wenig, es fehlt an Lehrkräften, und wir Knaben vom Institut Benjamenta werden es zu nichts bringen, das heisst, wir werden alle etwas sehr Kleines und Untergeordnetes im späteren Leben sein. Der Unterricht, den wir geniessen, besteht hauptsächlich darin, uns Geduld und Gehorsam einzuprägen, zwei Eigenschaften, die wenig oder gar keinen Erfolg versprechen. Innere Erfolge, ja.

  • Hallo Sequana,


    (1) Ich hab mich umgeschaut, weil ich dachte, hier Dialoge über erste Sätze oder Worte zu finden - so wie man Ringe zählt, wenn ein Stein in einen ruhigen See hineingeworfen wird.


    (2) Aber da ist nichts - entweder haben digitale Steine wirklich gar kein Gewicht, oder der ganze See ist trockengefallen.


    (3) Kommunikation geht anders ...


    lg


    anjou

  • Als regelmäßige Teilnehmerin dieses Threads bin sehr glücklich beim Erraten des Buches, wenn ich nur die ersten 3 Sätze lese. Wenn dir der Thread nich gefällt, dann lese ihn einfach nicht und starte einen eigenen mit deiner Idee.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Ach, das ist eine Art "Ratespiel", in dem der Fragesteller die Antwort gleich mitliefert? Da muss man erst mal draufkommen. Gut - jetzt weiß ich, dass hier nur Fragen gestellt werden, aber niemand auf Response wartet. Das finde ich langweilig, lieber Regenfisch. Du nicht?


    Na, wenigstens hab ich eine Antwort bekommen, wenn auch keine besonders freundliche. Da ich aber kein Spielverderber sein möchte, hier eine (einfache) Aufgabe:


    "Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. Und die Erde war wüst und leer, und Finsternis lag auf der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte über dem Wasser."


    lg


    anjou

  • Licht mit einer Wellenlänge von fünfhundertzwanzig Nanometern trifft auf die Zapfen in Arthur Astorgs Netzhaut. Sofort jagt ein elektrischer Impuls durch sein Gehirn in das V4-Areal seiner Hirnrinde.

    Es ist die Farbe Grün, die diese Reaktion bei ihm auslöst.


  • Ach, das ist eine Art "Ratespiel", in dem der Fragesteller die Antwort gleich mitliefert? Da muss man erst mal draufkommen. Gut - jetzt weiß ich, dass hier nur Fragen gestellt werden, aber niemand auf Response wartet. Das finde ich langweilig, lieber Regenfisch. Du nicht?

    Nein, ich finde das nicht langweilig. Die "Lösung" ist deshalb extra versteckt in einem Spoiler, so dass man erst einmal selbst überlegen kann, wenn man das möchte. So unterschiedlich ticken die Eulen.

    Ich wollte nicht unfreundlich sein, entschuldige, dir aber gerne erklären, dass es Threads gibt, die ohne Austausch gedacht sind. Wie dieser hier. Es gibt aber genügend Threads, in denen ein reger Austausch stattfindet. Und jede Eule und Eulerich kann jederzeit neue Threads eröffnen mit eigenen Ideen.


    Zum Thema:

    An einem heißen Weinbergnachmittag im Juni 1994 warf Faith einen Stein in die Luft, und wir anderen versuchten, seinen Stein mit unseren Steinen zu treffen, und Faith sagte, "Wartet mal kurz", und die Steine prasselten zu Boden. "Wie super wäre es", fuhr er fort, "wenn es einen Proberaum für das Leben gäbe? Du gehst in den rein und probierst zehn Minuten aus der Zukunft?"


    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Von einer Geschichte geht bei jedem Erzählen etwas verloren, sagt man.

    Wenn das stimmt, ist meine Geschichte noch vollständig, denn ich erzähle sie zum ersten Mal.

    Bestimmt werden manche Leute skeptisch reagieren, und wenn ich nicht alles selbst erlebt hätte, würde es mir vermutlich genauso gehen.

    "Drei Dinge sind uns aus dem Paradies geblieben: die Sterne der Nacht, die Blumen des Tages und die Augen der Kinder!" (Dante Alighieri)

  • Falls Du meine zwei hiesigen postings überhaupt aufmerksam gelesen haben solltest, lieber Regenfisch, hätte Dir auffallen können, dass ich, außer meinem Bedauern darüber, dass hier keinerlei Austausch stattfindet, aus der Bibel zitiert habe.


    Da der Text weltweit bekannt ist, hab ich auf die Nennung des "Verlags" verzichtet. Manche lesen täglich in der Bibel, manche manchmal und manche nie.


    Fundstelle: Heilige Schrift; Genesis 1, 1-3. Gibt's bestimmt auch bei amazon ...


    anjou

  • So gegen zehn Uhr am Vormittag in dem Hof, in dem sich die Sonnenuhr befindet, soll der Privatmann Karl mittels einer Hebevorrichtung in einen Zuber mit heissem Wasser gehoben werden. Sein Leibarzt, Henri Mathys, der glaubt sich auszukennen mit dem was ratsam ist, murmelt verärgert:

    „Das kann nicht gutgehen, das ist Selbstmord.“

  • Lange Zeit habe ich geglaubt, dass Erich an allem Schuld war. Dass all das ohne ihn nie geschehen wäre. Ich habe meinen Hass auf ihn genährt, und erst jetzt, da ich kurz vor meiner großen Reise stehe, frage ich mich manchmal, ob nicht auch er ein Opfer war.


  • An einem kalten, verregneten Morgen im Februar liebten Devin und Rosie Cauldwell sich langsam und schläfrig. Es war der dritte Tag ihres einwöchigen Urlaubs - und seit zwei Monaten versuchten sie, zum zweiten Mal schwanger zu werden. Ihr dreijähriger Sohn, Hugh, war das Ergebnis eines langen Wochenendes auf Orcas Island in den San Juans und - davon war Rosie überzeugt - eines verregneten Nachmittags und einer Flasche Pinot Noir.