Felix Leibrock - Mord auf dem Königssee

  • ASIN/ISBN: 9783710403583

    „Mord auf dem Königssee“ ist der 3. Teil für Simon Perlinger. Zu Beginn findet sich ein Personenverzeichnis, was für mich sehr hilfreich war.
    Die Touristen freuen sich auf die Schifffahrt über den Königssee mit seinem herrlichen Panorama auf die Berge und das berühmte Echo. Doch bevor dieses erklingt, wird im Instrumentenkoffer des Flügelhorns eine abgetrennte Hand mit einem Ring gefunden. Noch ehe sich der Schock der Passagiere gelegt hat, naht die nächste Katastrophe in Form von sechs Booten mit toten Priestern.
    Selbst für Simon Perlinger, Polizeibergführer und Leiter der Kripo Berchtesgaden, ist das kein einfacher Fall. Er führt ihn nach Höglwörth, wo sich wieder eine Bartholomäusbruderschaft angesiedelt hat. Doch so einfach ist die Lösung nicht. Immer weiter gehen die Verstrickungen und es tauchen viele neue Personen auf.
    Zwischendurch gibt es Wechsel in das 17. Jahrhundert, als der Ring das erste Mal auftauchte. Dadurch konnte man seinen Weg bis in die Gegenwart ein ganzes Stück verfolgen. Die damaligen Ereignisse, die auch von der Hexenverfolgung berichten und Folterszenen beschreiben, sind nicht einfach zu lesen.
    Auch Simons Großvater, ein Historiker, wird wieder in den Fall einbezogen und recherchiert in der Klosterbibliothek, wo er den alten Guido kennenlernt. Denn für nur drei Ermittler ist der Fall dann doch zu groß, da muss man auf private Ressourcen zurückgreifen, was sich aber durchaus gelohnt hat und Ludwig hatte Spaß daran, in alten Chroniken zu lesen.
    Es ist ein sehr spannender, grausamer, aber letztendlich auch sehr trauriger Fall. Dabei geht es um die Vergehen von Priestern, Exorzismus und noch viele andere schändliche Taten.
    Der Fall ist sehr verzwickt. Es gibt viele Irrungen und Verwirrungen. Unwichtig erscheinende Personen rücken plötzlich in den Fokus der Ermittlungen, bis sich am Ende die Zusammenhänge ergeben. Das Ende fand ich auch etwas lang und kompliziert. Einige Stellen musste ich mehrmals lesen, um mit den Namen und Verbindungen der Einzelnen nicht durcheinanderzukommen. Aber dann war die Auflösung schlüssig. Der Epilog ist noch eine zusätzliche Abrundung, wo es auch für Simon ein Happy End gibt.
    Sehr schön und idyllisch fand ich die Beschreibung der Kulisse rund um den Königssee, die ganz im Gegensatz zu den dramatischen Ereignissen steht.
    Die Charaktere sind sehr gut und authentisch beschrieben. Einige im Buch genannten Vorkommnisse beruhen auf wahren Begebenheiten.
    Das Cover ist wieder sehenswert und passt sich den Vorgängerbüchern an. Sehr schön finde ich auch den farbigen Buchschnitt.

    <3<3<3<3

  • Auf einem der Touristenschiffe auf dem Königssee will der Schiffsbegleiter gerade mit seinem Flügelhorn das berühmte Echo demonstrieren, als er in seinem Instrumentenkoffer eine abgeschnittene Hand mit einem sehr auffälligen Ring findet, unmittelbar danach wird ein Boot mit einem toten Priester entdeckt. Am Ende sind es sogar sechs tote Priester, während der Ring spurlos verschwindet.


    Der Roman ist bereits der dritte Band der Reihe, für mich war es die erste Begegnung sowohl mit dem Autor als auch mit den Ermittler:innen. Erzählt wird in zwei Zeitebenen, wobei man direkt zu Beginn mitten in einem Hexenprozess des Jahres 1678 landet, der die historische Zeitebene einleitet und zu Fürsterzbischof Maximilian Gandolf und dem Ring führt, der bereits oben erwähnt wurde. Die Storyline in der Vergangenheit macht einige Zeitsprünge, die bis in die 1990er Jahre und letztlich die aktuelle Zeit führen


    Die Storyline der Jetztzeit erzählt von den Ermittlungen, die größtenteils durch Simon Perlinger und seine Kollegin Luisa Sedlbauer durchgeführt werden, die bereits in den beiden Vorgängerbänden ermittelt haben. Leider sind mir die beiden nicht nahe gekommen, sie bleiben blass, und auch die, auf mich sehr konstruiert wirkende, Problematik um Simons Liebesleben hat mich nicht berührt, im Gegenteil eher gestört.


    Auch die weiteren Charaktere wirkten auf mich blass, oberflächlich und eher schwarz-weiß, ich konnte nahezu keine Gefühle aufbauen. Oft hatte ich auch das Gefühl des Sichlustigmachens über die Charaktere, speziell im historischen Strang, was auf mich eher befremdlich wirkte.


    Erzählt wird ansonsten in einem sehr distanzierten Stil, auf mich wirkte es eher wie eine Aufzählung der Ereignisse, dabei aber auch sehr erklärend bis in jede Kleinigkeit, für ganz so dumm sollte man seine Leser:innen auch nicht halten. Insgesamt leider kein Erzählstil, der mich packen kann.


    Der Fall wirkte auf mich lange spannend und ich rätselte fleißig mit. Gegen Ende gibt es einige Stellen, die eher von schlechter Recherche zeugen, und die mir fast die Lust raubten, überhaupt zu Ende zu lesen. Die Auflösung ist nicht unlogisch, aber für mich dennoch enttäuschend, ich mag es nicht, wenn etwas noch aus dem Hut gezaubert wird, und ich im Grunde gar keine Chance hatte, das Rätsel selbst zu lösen.


    Leider fehlt dem Roman ein ausführliches Nachwort des Autors, danach habe ich schnell gesucht, denn mich interessiert immer, was in historischen Erzählungen Fakten sind und was reine Fiktion ist. Hier treten ja historische Persönlichkeiten bzw. ein tatsächlich existierender Orden auf, und auch manche historischen Ereignisse sind so passiert, z. B. der Hexenprozess. Einiges konnte ich mir zwar ergoogeln, aber es hätte für mich ins Buch gehört. Dafür gibt es aber wenigstens ein Personenverzeichnis und eine Karte.


    Leider hat mich der Roman letztlich nicht packen können, obwohl ich den Fall zunächst sehr spannend fand. Der Erzählstil aber und die blassen Charaktere haben bei mir nicht punkten können, auch die Auflösung, obwohl nicht unlogisch, war mir zu sehr aus dem Hut gezaubert. Wer die Reihe bisher mochte, wird aber wahrscheinlich auch diesen Roman gerne lesen. Von mir gibt es 5 von 10 Punkten

  • Eigentlich sollte es eine ganz normale Rundfahrt auf dem Königssee mit dem legendären Echo werden. Als aber der Schiffsbegleiter Max Schmidbauer sein Flügelhorn aus seinem Koffer holen will, findet er darin eine abgetrennte Hand mit einem wertvollen Ring. Kurz darauf findet man in einem Ruderboot einen gekreuzigten Priester – tot. Doch dieser bleibt nicht der Einzige, insgesamt sind es sieben Ruderboote und sechs tote, gekreuzigte Priester. Das letzte Boot ist leer und der Priester verschwunden. Ist er etwa über Bord gegangen und liegt nun tot im Königssee? Und was ist mit dem Ring? Dieser ist plötzlich spurlos verschwunden…


    Nun haben Polizeibergführer Simon Perlinger und seine Kollegin Luisa Sedlbauer alle Hände voll zu tun, um den Fall aufzulösen und Licht in das Wirrwarr der Spuren zu bringen. Zum Glück hat er nicht nur kompetente Kollegen, sondern schickt zur Not auch seinen Großvater Undercover in die Klosterbibliothek. Wie kam es, dass die Priester von der Hochgebirgswallfahrt gekreuzigt in Ruderbooten auf dem See endeten? Was haben der gestohlene Ring, die Hexenprozesse des 17. Jahrhunderts und die Skandale der modernen Kirche damit zu tun?



    Fazit / Meinung:

    Das Buch hat 368 Seiten und ist in 44 Kapitel plus Epilog eingeteilt Alle Kapitel haben zudem auch noch eine Überschrift und eine Orts- und Datumsangabe. Von der Länge her sind sie genau richtig. Der Schreibstil ist locker, flüssig und sehr spannend, was es bis zum Schluss auch bleibt. Erzählt wird in zwei Zeitzonen, einmal in der Vergangenheit und was es mit der Hexenverfolgung des 17. Jahrhunderts auf sich hat und dann in der Gegenwart, bis schließlich die Vergangenheit in der Gegenwart angekommen ist.


    Die Gegend ist sehr gut dargestellt und beschrieben. Ich konnte mir das alles sehr gut vorstellen. Nebenbei erfährt man auch noch was geschichtliches über den Königssee. Das Ende und die Auflösung des Falles kam für mich doch sehr überraschend, damit hätte ich so nicht gerechnet. Vor allem auch der Einblick in Simons Privatleben. Denn auch hier gibt es eine überraschende Wendung….


    Die Personenliste am Beginn des Buches finde ich super und sehr hilfreich. Man behält den Überblick, bekommt gleich einen sehr guten Einblick, um welche Personen es geht und was sie für eine Rolle spielen. Hier kann man ab und zu mal nachschlagen, wenn man sich unsicher bei den Personen ist. Auch die dargestellte Karte in den Umschlagseiten vorne und hinten sind sehr praktisch.


    Von mir gibt’s eine klare Leseempfehlung und 5 Sterne !!